Mein Jahresrückblick 2019 – Inkl. Fragen & Vorlagen für dich

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Das Ende des Jahres naht und damit wird es auch Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen.


Anhand meines eigenen Jahresrückblicks 2019 zeige ich dir in diesem Post, wie du deinen eigenen, wertvollen Jahresrückblick erstellst – kreativ und persönlich.


Dieser Post beinhaltet unbezahlte Werbung.

1. Warum ein Jahresrückblick?

Reflektieren kommt vor dem Setzen neuer Ziele

Ziele setzen ist das Eine, Aktionen sinnvoll ausführen das Andere.

 

Aber wenn du immer wieder die gleichen Fehler machst, deine Routinen nicht anpasst oder deine Komfortzone nicht verlässt, wirst du auch immer wieder die gleichen Resultate erzielen.

 

Das ist extrem ineffizient und kann dich aus Mangel an Erfolg sogar ganz von deinem Weg abbringen.

 

Deshalb solltest du deine Handlungen und dein Denken regelmäßig reflektieren und gegebenenfalls neu anpassen – noch bevor du dir neue Ziele setzt.

Der perfekte Zeitpunkt zum Reflektieren

Wenn dir das Reflektieren und effektive Zielsetzungen noch neu sind und du leicht beginnen möchtest, dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt!


Denn jetzt hast du den Abstand und den Überblick zu den Ereignissen des Jahres und damit zu deinen vergangenen Handlungen.


Außerdem stellte sich in einer Studie heraus, dass deine Motivation, zielführende Aktionen zu starten oder Änderungen zu implementieren, an manchen Tagen höher ist als an anderen. [1] Diese Tage sind zeitliche Marker, die auf etwas Neues oder Besonderes hinweisen. Das kann ein Montag (der Beginn einer neuen Woche), der erste Tag eines neuen Monats, ein besonderer Feiertag oder eben auch der Jahreswechsel sein.


Am Jahresende schließt du wortwörtlich mit dem Jahr ab und deine Lebensgeschichte geht sozusagen auf einem neuen, leeren Papier weiter – a Clean Slate, wie es im Englischen heißt.


Folgend zeige ich dir nun anhand meines eigenen Beispiels, wie du deinen Jahresrückblick erstellst. Wir beleuchten sowohl deine Entwicklung als Künstler, als auch deine Entwicklung als Person generell.

2. Kreativer Jahresrückblick

Kreative Collage 2019

Eine Collage deiner liebsten, kreativen Arbeiten des Jahres ist der beste Weg, einen Ansatzpunkt für die Reflexion deiner Künstlerentwicklung zu finden.

So verschaffst du dir gleichzeitig einen Überblick und eine erste Auswertung. Denn du solltest dich stets nur an deinen besten Arbeiten für deine Weiterentwicklung orientieren.

Das hier sind meine eigenen 12 Lieblingsbilder aus 2019:

Alternativ kannst du deine Bilder auch wie folgt aussuchen:
  • Aus jedem Monat dein Lieblingsbild (12 Bilder)
  • Deine besten Bilder (3, 5, 6, 10 oder 12 Bilder)
  • Unterschiedliche Stile, die du das Jahr über ausprobiert hast
  • Sortiert von schlechter nach guter Qualität, um deine Verbesserung zu sehen
Anschließend folgt…

Die Auswertung

Sobald du deine Bilder zusammengestellt hast, solltest du sie dir genau anschauen und die folgenden drei Dinge reflektieren:
  • Was lief gut? (Erfolge)
  • Was solltest du verbessern? (Schwachstellen)
  • Was willst du verändern? (Ziele)

1. Was lief gut? (Erfolge)

Stelle dir folgende Fragen:
  • Warum genau sind das deine Lieblingswerke des Jahres? Worauf bist du stolz?
  • Was genau ist dir bei deinen Werken gelungen?
  • Hast du vielleicht sogar Preise gewonnen oder andere künstlerische Erfolge erzielt?
  • Was ging dir leicht von der Hand? Was konntest du gut? 
  • Mit welchem Themen hast du dich überwiegend oder am liebsten beschäftigt und was könnte das für deinen Stil bedeuten?
Es ist wichtig, das wertzuschätzen, was bereits vorhanden ist, bevor du dich an Fehler und Verbesserungen machst. Nur so erhältst du dir die Freude an deiner Arbeit. Stichwort: Dankbarkeit üben. Und schau einmal, was du dieses Jahr alles geschafft hast. Das ist sicherlich eine Menge!

 

Außerdem erkennst du dadurch Themen, die deinen Stil prägen bzw. durch die du deinen Stil definieren könntest.

 

Denn dein Stil besteht aus den Dingen, die dir leicht fallen und die du schön findest, also immer wieder verwendest.

 

Mein Beispiel
2019 war abermals ein buntes Jahr für mich. Ich habe viel ausprobiert – von realistischen 3D Renderings, extrem vielen Porträts über Game Art bis hin zu abstrakten Gemälden. Ich denke, dass ich dieses Jahr nach der Entwicklung meines Online-Kurses zum Porträtzeichnen* und meiner Diplomarbeit einen eigenen Porträtstil für mich gefunden habe. Linienzeichnungen und schwarz-weiß bzw. monochromatische Zeichnungen liebe ich (vor allem mit violett), doch nach wie vor zieht es mich in mehrere Richtungen. 
  • Mason Denver – Ein Concept Artwork für einen Wettbewerb zu Mr. Glass und eine Mischung aus Character und Creature Art. Ich liebe die Filmreihe rund um die Superhelden der anderen Art (Unbreakable, Split, Mr. Glass) und als der Wettbewerb ausgerufen wurde, konnte ich nicht anders, als meinen Teil dazu beizusteuern. Auch wenn ich den Wettbewerb nicht gewonnen habe, habe ich doch jede Menge gelernt. Es war das erste Mal, dass ich einen Charakter in Zbrush gebaut, in Keyshot gerendert und dann in Photoshop übermalt hatte (bisher hatte ich das nur mit Creatures, die anatomisch nicht so genau sein mussten).

     

  • Handlettering – Nach langer Sehnsucht habe ich mir nun endlich ein gebrauchtes iPad zugelegt und habe mich – entgegen meiner Erwartungen – erst einmal direkt in Handlettering und abstrakte Kunst verliebt. Für meinen Beitrag über Habit Tracker ist diese gezeichnete Vorlage in Procreate entstanden. Ich denke, dass da noch mehr kommen wird. Je mehr ich beruflich realistisch zeichne, desto eher möchte ich in meiner Freizeit stilisiert und abstrakt zeichnen.

     

  • Abstrakte Kunst – Wie zuvor erwähnt, habe ich mir ein iPad gegönnt und dieses und ähnliche abstrakte Werke sind dabei als Erstes entstanden. Im Rahmen meines künstlerischen Adventskalenders habe ich jeden Tag ein solches Muster erstellt. So konnte ich mich leicht in Procreate einarbeiten und gleichzeitig gab es mir Kunsttherapie pur. Eine tolle und überraschende Abwechslung, konnte ich abstrakter Kunst doch bisher nichts abgewinnen.
  • 3D Model Worldshaper – Das war das erste und noch dazu extrem aufwendige Werk, welches ich im Rahmen meiner Selbstständigkeit nach dem Studienabschluss erstellt habe: eine 80x60x60 cm monströse Lava-Schnecken-Kreatur, die gleichzeitig als Spielfeld diente. (Klient: King Racoon Games, Spiel: TDO). Es war umwerfend das Modell dann auch als massiven 3D Print zu sehen.

     

  • Gratitober Porträt – Im Oktober habe ich wieder einmal meine eigene Version der Inktober-Challenge veranstaltet und im Rahmen von Gratitober“ 31 Porträts von Menschen gezeichnet, für die bzw. für deren Werke ich dankbar bin. Mein Lieblingsporträt ist von Mai Thi Nguyen-Kim a.k.a. Mailab. Dabei gefällt mir die Kombination mit den DNA-Strängen als Idee und der generelle Brush-Flow des Bildes am besten.

     

  • Magische Landschaft – Diese Landschaft habe ich als Trennerillustration für mein Diplombuch „Magie der Gewohnheit“ gezeichnet. Dabei habe ich einen neuen Brush für mich entdeckt und auch das ganz spezielle Violett, welches später zu meiner Brandfarbe wurde.  
  • Magier – Ebenfalls eine Trennerillustration für mein Diplombuch. Ich musste sie dennoch extra mit aufnehmen, da es das erste Mal war, dass ich einen Charakter in einer dynamischen Ganzkörperpose mit Umgebung illustriert habe.

     

  • Bobby Chiu Porträt – Für mein Diplombuch habe ich insgesamt über 80 Layout-Illustrationen angefertigt. Da ich auch einige Künstler-Interviews mit einbringen wollte, durften Porträts der Leute natürlich nicht fehlen. Dabei entwickelte ich auch diesen neuen und prägnanten Porträt-Stil für mich. Ich freue mich sehr, dass ich Bobby Chiu später über die FMX dieses Jahr auch persönlich kennenlernen durfte.

     

  • Spiel-Re-Design – Ein weiterer Auftrag, den ich übernehmen durfte, war das Re-Design eines Spielprototypen (EOS – King Racoon Games). Der Auftrag ist an sich noch nicht durch und das sind mehr oder weniger eher Work in Progress Bilder, aber da es mein erster Auftrag dieser Art und des Umfangs war, musste ich es dennoch hier mit aufnehmen. Generell konnte ich dadurch viel über Game UI lernen.
  • Desert Skull – Das war das erste Bild, welches ich dieses Jahr gezeichnet habe. Ohne große Background-Story, einfach ein schnelles Speedpainting, welches aber witzigerweise bei Instagram mit tausenden Klicks viral ging.

     

  • Astroboy Titan Concept – Neben dem Worldshaper, durfte ich für TDO von King Racoon Games noch weitere Titanen entwerfen. Alle Titanen sollten eine Art Naturgewalt mit tierähnlichen Teilen darstellen. Diese Asteroid-Taschenkrabbe mochte ich am liebsten, da ich auch Weltall-Situationen am liebsten zeichne. Ich merkte, dass mir Creatures zeichnerisch am ehesten liegen.

     

  • Spielfeld Design – Über die letzten Monate ist es auf Instagram stiller um mich geworden, da ich gerade enorm mit Aufträgen beschäftigt war, die aber oft unter N.D.A liefen. So habe ich zum Beispiel noch ein weiteres, komplettes Spiel designt, von dem ich allerdings noch nichts zeigen darf. Hier als Vertretung daher aber ein ebenso für mich gewaltiges Projekt: ein Spielfeld-Re-Design ebenfalls für EOS (King Racoon Games). 

2. Was solltest du verbessern? (Schwachstellen)

Es ist wichtig, zuerst dankbar für Erfolge zu sein, aber wer nur seine Erfolge sieht, übersieht seine Schwachstellen. Diese Schwachstellen können darüber entscheiden, ob du dich künstlerisch weiterentwickelst oder selbst blockierst. Deshalb solltest du dich mit diesen befassen.


Stelle dir folgende Fragen:
  • Intuitiv: Welche siehst du als deine größte Schwachstelle beim kreativen Schaffen?
  • Was fiel dir dieses Jahr schwer? Worüber bist du immer wieder gestolpert?
  • Beim Zeichnen: Mit welchen Grundlagen hast du noch am meisten zu kämpfen (Anatomie / Proportionen, Perspektive, Licht & Schatten, Komposition / Design, Farbe, Formen, etc.)?
  • Je nach Spezialisierung: Welcher Baustein dieser Disziplin fehlt dir noch oder worin bist du noch nicht gut genug?
Mein Beispiel
Ich merke immer wieder, dass es doch die Grundlagen in allen Gebieten sind, die über Exzellenz oder Mittelmäßigkeit bzw. sogar über das Scheitern entscheiden. Spezielle Techniken sind nur Verfeinerungen. Wenn du aber beispielsweise die grundlegende Anatomie eines Menschen nicht verstanden hast, wirst du ihn auch nie richtig zeichnen können, egal wie gut du eine bestimmte Technik beherrschst.

 

Da ich in mehreren Themengebieten unterwegs bin, werte ich diese auch gern individuell aus. Aktuell sehe ich meine größten Schwächen in folgenden Bereichen:

 

  • Zeichnen / Illustration generell: Farbe bei den Grundlagen. (Ich habe aber auch oft einen anderen Workflow, da ich meist erst mit Graustufen ein Bild beginne und nicht direkt in Farbe). Ansonsten auch komplette Szenen mit mehreren Figuren, da ich eher ein Concept Artist bin (Single-Posen). Von der Software her würde ich gern Affinity Photo als Photoshop-Alternative ausprobieren bzw. Photoshop weiter vertiefen und mir auch Procreate für schnelles Skizzieren angewöhnen. Insgesamt würde ich gern wieder öfter Skizzieren. Die Challenges sind dafür ein guter Startpunkt.

     

  • Game Art: Typografie für das User Interface. Durch mein Kommunikationsdesign-Studium bin ich anderen GUI Artists zwar weit voraus, aber es ist trotzdem meine größte Schwäche, die mich immer wieder behindert. Außerdem könnte ich mehr über Vektorgrafiken, Game Design / Spielemechaniken und generelle Workflows lernen.

     

  • Creature Design / Concept Art: Da mir diese Leidenschaft erst dieses Jahr wirklich klar geworden ist, habe ich noch Einiges an tierischer Anatomie und generell Wissen über das Gebiet nachzuholen. Für Concept Art allgemein könnte ich mehr 3D- und Matte Painting Skills vertragen.

     

  • Meine Videos / Kurse: After Effects, Animation und generell Videobearbeitung sind noch neue Themen für mich. Dabei würde sich definitiv eine stärkere Einarbeitung für mich lohnen.

3. Was willst du verändern? (Ziele)

Du hast nun deinen Status-Quo sowie deine Schwachstellen vor dir liegen. Aus beidem kannst du erste Ziele für deinen weiteren künstlerischen Weg ableiten, die jedoch noch gar nicht in Stein gemeißelt sein müssen. Es geht erst einmal nur darum, die ersten Gedanken intuitiv zu notieren.


Außerdem kannst du diesen Punkt zum Aussortieren nutzen. Du kannst schließlich nicht alle Schwachstellen auf einmal verbessern oder alle Projekte auf einmal umsetzen.


Stelle dir folgende Fragen:
  • Möchtest du eher ein Spezialist oder Generalist werden?
  • Welche max. 3 Themen willst du auch weiterhin vertiefen?
  • Welche eine Sache, wenn du sie besser beherrschen würdest, würde dir momentan am meisten weiterhelfen?
Mein Beispiel
Ich kenne mich in vielen Gebieten aus, habe also als Generalist bereits viele Erfahrungen sammeln können. Diese Vielseitigkeit ist sehr wichtig für mich und entfacht überhaupt erst meine Kreativität. Ich bin jemand mit mehreren Stilen – ein Generalist mit einigen Spezialgebieten (Porträts, (Creature) Concept Art, Game Art, 3D Sculpting). Nachdem ich mich dieses Jahr aber gehäuft mit Kreaturen und Game Art beschäftigt habe, kann ich mir eine weitere Spezialisierung in diesen Bereichen vorstellen (eventuell Creature Artist und Game Artist). Auf jeden Fall organisch muss es sein. Mit reinen Hard Surface Sachen (zum Beispiel Roboter oder Gebäude) könnte ich mich auf Dauer nicht anfreunden. Zudem habe ich festgestellt, dass es mich nicht mehr wirklich in die Richtung von Videospielen zieht. Ich möchte meinen Fokus, wenn überhaupt, auf Spiele legen, die einen Mehrwert schaffen: Spiele, wie Tabletop Games, die Gemeinschaft fördern und entspannen oder Serious Games, die weiterbilden – Stichwort e-Learning und dergleichen.


Generell möchte ich die Themen Wissen, Bildung und Kunst stärker vereinen. Deshalb werde ich nächstes Jahr definitiv noch mehr Zeit und Arbeit in mein Online-Business „The Coaching Artist“ investieren. Aber auch bei meinen freiberuflichen Aufträgen möchte ich nach weiteren und anderen Möglichkeiten suchen – zum Beispiel Sachbücher, Videobearbeitungen / Erklärfilme, Kunsttherapie usw.. Ich muss noch mehr für mich testen, um meinen Fokus zu finden. Vertiefen werde ich weiterhin zunächst Game Art, Videobearbeitung und (Creature) Concept Art inkl. 3D Sculpting.


Am sinnvollsten wäre es für mich dabei, folgende Dinge zu lernen bzw. zu verbessern: Videobearbeitung, After Effects, GUI & Typografie / Design, Tieranatomie, Blender, ZBrush, Vektorgrafiken, Zeichengrundlagen generell.


Welche eine Sache würde mir momentan am meisten helfen? Fokus. Ich liebe, wie beschrieben, die Vielseitigkeit verschiedener kreativer Disziplinen. Ein wenig mehr Fokus würde mir dennoch helfen, effizienter zu arbeiten und zu lernen. Ich bin jedoch bereits auf einem guten Weg, meine Disziplinen weiter einzugrenzen. Ansonsten, von den reinen Fähigkeiten her, wäre es Videobearbeitung für meine Kurse und 3D für meine Kunst. Eine genauere Planung werde ich nach der gesamten Reflexion erstellen.

 

3. Persönlicher Jahresrückblick

Deine künstlerische Entwicklung ist das Eine, deine persönliche das Andere. Darum jetzt bloß nicht mit dem Reflektieren aufhören!


Ähnlich der Auswertung deiner kreativen Werke, wirst du dir die jetzt auch die Erfolge, Rückschläge und Veränderungen deiner anderen Lebensbereiche anschauen.


Um das Ganze ein wenig aufzulockern und um den maximalen Nutzen aus dieser Reflexion zu ziehen, habe ich dir diese 5 Fragen zusammengestellt:
Deine Reflexions-Fragen
    1. Welche Erfolge kannst du dieses Jahr feiern?
    2. Welchen Ängsten hast du dich dieses Jahr gestellt?
    3. Welche Rückschläge musstest du verkraften und was kannst du daraus lernen?
    4. Welche waren deine drei Hauptthemen?
    5. Welche Themen und Ziele willst du dir für das nächste Jahr vornehmen?
Gehen wir diese Fragen einmal einzeln und mit meinem Beispiel durch.


Kleiner Tipp am Rande: Wenn du ein Tagebuch geschrieben oder zum Beispiel regelmäßig über dein Wirken auf Instagram oder dergleichen gepostet hast, kannst du dir diese Notizen jetzt als Erinnerungshilfe zu Rate ziehen.


Frage 1: Welche Erfolge kannst du dieses Jahr feiern?

Du kennst es bereits: Beginne und ende immer mit dem Positiven!

 

So drückst du einerseits deine Dankbarkeit aus und stärkst dich damit selbst. Andererseits machst du deinen Fortschritt sichtbar und bekommst damit mehr Motivation für deinen weiteren Weg.

 

Liste am besten mindestens 5-10 Erfolge auf, auf die du wirklich stolz bist.

 

Wenn du nicht weiter weißt, kannst du auch Freunde und Familie um Rat fragen. Und keine falsche Scheu! Kleine Erfolge zählen genauso wie große! Wenn du dich bei einer Sache gut fühlst, nimm sie mit in die Liste auf, egal wie klein und banal sie zunächst erscheinen mag. Du musst niemanden imponieren.

Meine Top Erfolge 2019

  • Diplomabschluss – Ich habe nach 5 Jahren endlich mein Studium in Kommunikationsdesign mit dem Diplom abgeschlossen. Darüber bin ich sehr froh, da die Studienzeit sehr hart für mich war – nicht wegen der Arbeit oder den Anforderungen, sondern wegen den extrem andersartigen Einstellungen der Menschen, die mich immer wieder an den Rand der Verzweiflung trieben. Nichtsdestotrotz ist ein von mir komplett selbst geschriebenes, illustriertes und gelayoutetes Buch sowie eine App als Diplomarbeit entstanden. Mein Buch „Magie der Gewohnheit“ ist mittlerweile veröffentlicht. Hier erfährst du mehr dazu.
  • Award – Im September habe ich in Berlin den „Gen Zeo – Top Talent under 25“-Award in der Kategorie „Digital“ für meine kreative und bildende Tätigkeit als unter 25-Jährige erhalten. Außerdem gab es ein Foto-Shooting mit anschließendem Interview und Magazin-Veröffentlichung. Noch mehr als die Verleihung hat mir aber das Event an sich gefallen. Es war lange her, dass ich mich derart verstanden gefühlt und in gleichgesinnter Gesellschaft befunden hatte. Wir konnten so tiefgründig und selbstverständlich über Bildungsprobleme und Chancen, Politik, Klimawandel und dergleichen reden, wie es oft nicht möglich ist. Auch einen kleinen Fangirl-Moment konnte ich genießen: Die Macher vom großartigen Youtube-Format „Simpleclub“ waren ebenfalls Awardträger. Insgesamt eine wundervolle Zeit, an die ich mich wohl noch lange erinnern werde.
  • Global Game Jam – Trotz meines vollen letzten Projektsemesters, anstehenden Workshops und dem Start meines Diploms, konnte ich irgendwie diverse Events und Projekte mit unterschieben. So habe ich dieses Jahr zum dritten Mal am Global Game Jam teilgenommen und innerhalb eines Wochenendes die Grafiken für das süße, kleine Mobile Game „Memory Lane“ entwickelt.
  • Selbstständigkeit – Bei diesem einen Spiel blieb es jedoch nicht, als ich beschloss, mich nach dem Studium direkt Vollzeit selbstständig zu machen. Im Rahmen einer freien Mitarbeit bei dem tollen Team von King Racoon Games erhielt ich meine ersten Aufträge und durfte die Grafiken, Illustrationen und 3D Modelle für verschiedene Spiele erstellen. Einiges davon ist noch unter N.D.A. – soll heißen, mehr dazu wirst du wahrscheinlich erst die nächsten Jahre zu Gesicht bekommen. Aber auch andere Aufträge liefen langsam an, ich durfte meine ersten Workshops geben und für andere bekannte Spiele-Publisher Grafiken entwickeln.
  • The Coaching Artist – Mit dem Ende meines Studiums fasste ich den Entschluss: Die Idee, die bereits lange in meinem Kopf herumspukte, sollte Wirklichkeit werden. Ich arbeitete mich Schritt für Schritt in WordPress ein und erschuf eine neue Website samt neuen Logo für mein Online-Business „The Coaching Artist“. Der Gedanke, kreativ zu sein und gleichzeitig die Kunst und das Wissen zu nutzen, um anderen Kreativen zu helfen, beflügelte mich. Nach einem herben Rückschlag, nach dem ich fast das Handtuch werfen wollte (mehr dazu später), feilte ich weiter an meinem Onlineauftritt.

    Die Website bekam nach und nach mehr Inhalt. Ich schrieb die ersten Blog-Beiträge über Grafiktablett Empfehlungen, Ängste als Wegweiser und meine Zeichen-Challenge Gratitober. Mittlerweile habe ich meinen ersten Meilenstein erreicht: über 10 Blog-Beiträge sind geschrieben und online veröffentlicht. Kürzlich erstellte ich auch mein erstes Youtube-Video zum Thema Photoshop Pinsel erstellen und installieren. Natürlich ist das Business nach wie vor in seinen Kinderschuhen, aber schon jetzt sehe ich, wie es den Leuten hilft und sie freut. Ich selbst merke, dass im kreativen Unterrichten meine größte Leidenschaft liegt und daher wird das Ganze hier in der ein oder anderen Form auch definitiv weitergehen. Du darfst gespannt sein.

  • Zeichen-Challenges – Wenn du mir schon länger folgst, dann weißt du: Ich liebe Routinen und Challenges, die diese erweitern oder brechen. Dieses Jahr habe ich drei Zeichen-Challenges durchgeführt. Im ersten Teil des Jahres habe ich bis kurz vor Abschluss meines Diploms jeden Tag an meinem 1000-Character-Porträts-Projekt gearbeitet und schlussendlich die 1000 Porträts fertig gezeichnet. Den Oktober habe ich meine eigene Variante von Inktober, nämlich Gratitober, genutzt und 31 Porträts von Menschen gezeichnet, für die oder für deren Wirken ich dankbar bin. Schließlich läuft gerade auch meine letzte Zeichen-Challenge für dieses Jahr aus. Im Dezember wollte ich, wie ich es bereits mehrere Male auf meinem alten Zeichen-Blog getan hatte, nun jeden Tag ein Bild als eine Art Adventskalender veröffentlichen.
    • Persönliche Challenges – Auch in anderen Lebensbereichen wollte ich nicht auf Challenges verzichten. Neben Finanzbudget-Challenges und Sport-Challenges, habe ich vor allem eine Dauer-Challenge fortgeführt und mindestens ein Buch jede Woche gelesen oder gehört. Stand jetzt sind 57 Bücher, theoretisch kann ich die 60 dieses Jahr noch schaffen. Dennoch geht es mir nicht rein um die Anzahl, sondern um das Wissen, was ich in dieser Zeit konsumieren konnte. Kein anderes Medium hat mir so sehr geholfen, mich selbst zu entwickeln und mein damals furchtbares Leben nachhaltig zu verbessern, wie das Buch. Meine Freunde kennen das: Ich bin ein wahrer Prediger wenn es um Bücher und Bildung allgemein geht haha. Von den Büchern aus diesem Jahr kann ich dir besonders folgende empfehlen: Crush & Crushing it von Gary Vee – Die Motivationsbibeln schlechthin, wenn du einen gewaltigen Arschtritt brauchst; How to be alive von Colin Beavan – Ein Umdenkbuch für alle, die ein individuelles Leben abseits von gesellschaftlichen Normen bevorzugen und lieber Pläne für sich selbst schmieden anstatt sie von anderen für sich machen zu lassen; The War of Art von Steven Pressfield – Ein Buch für alle, die von Kreatiefs und Perfektionismus beim kreativen Schaffen geplagt werden.

       

    • Veganismus – Ich habe es getan! Eigentlich wollte ich für meine November-Challenge meine Ernährung lediglich als Test auf Vegetarisch bzw. Pescetarisch umstellen – der Umwelt und meiner Gesundheit zu Liebe. Nachdem ich allerdings einige Dokumentationen anschaute (zum Beispiel „What the Health?“, „The Game Changers“ und „Cowspiracy“) und mich auch immer mehr für den Umweltschutz einsetzte, schaltete sich in meinem Gehirn ein Schalter um. Entweder ganz oder gar nicht: der November wurde für mich rein Vegan. Und das Tolle: Die Umstellung hält bisher an. Ich bin begeistert von den alternativen Lebensmitteln und der Vielfalt an Gemüsen und Obst, welches ich zuvor überhaupt nicht wahrgenommen habe. Erste Zweifel von Mangelernährung und Verzicht habe ich schnell überwunden. Meinen süßen Gaumen kann ich mit veganer Ernährung mehr als genug befriedigen. Ich liebe das gesündere und bewusstere Essen und werde auch im Januar den Veganuary mitmachen.

Frage 2: Welchen Ängsten hast du dich dieses Jahr gestellt?

Streng genommen, kannst du diesen Punkt auch zu deinen Erfolgen dazuzählen und vielleicht hast du auch schone einige dieser Erfolge aufgelistet. Dennoch lohnt sich die Betrachtung.

 

 

Je mehr Ängsten und „ersten Malen“ du dich stellst, desto selbstsicherer und selbstwirksamer wirst du.

 

Also, wann hast du dieses Jahr das letzte Mal etwas zum ersten Mal getan oder eine Angst überwunden? Liste mindestens 5 Dinge auf!

 

Diesen Ängsten habe ich mich 2019 gestellt

  • Selbstständigkeit – Nach dem Diplom und nach der Kündigung aus meinem vermeintlich sicheren Werkstudenten-Job stand ich wieder ganz bei Null: Was tun? Schließlich entschloss ich mich dazu, direkt freiberuflich durchzustarten, auch wenn ich bisher nur wenig Erfahrung hatte. Der Anfang war verdammt schwer und auch jetzt stehen mir noch Hürden im Weg. Ich weiß nicht, ob ich diesen Weg auf Dauer gehen werde, aber ich bin sehr stolz auf mich, einfach einmal in das kalte Wasser gesprungen zu sein. Kein Tag ist wie der andere und es gibt jede Menge zu lernen.
  • Workshops – Zum Thema Lernen: 2017 hatte ich spaßeshalber in mein Zielebuch geschrieben, dass ich irgendwann einmal selbst Workshops geben will. Dieses „Irgendwann“ hatte ich allerdings auf 10-20 Jahre geschätzt, da ich weder meine kreativen, noch didaktisch-sprachlichen Fähigkeiten auf einem Niveau sah, dass dem gerecht werden könnte. Dennoch kam es, dass mir dieses Jahr gleich zwei Mal Workshop-Aufträge angeboten wurden – einmal eine Einleitung in das 3D-Sculpting-Programm ZBrush (wohlgemerkt eine Woche vor meiner Diplompräsentation) und einmal zum Thema perspektivisches Zeichnen. Beide Male habe ich die Angebote trotz schlotternder Knie und wenig Zeit angenommen. Und was soll ich sagen? Es wurden drei der besten Tage des Jahres.
  • Online-Kurs – Rückblickend betrachtet bin ich mehr als erstaunt, wie viel ich innerhalb der Zeit meines Diploms (Januar bis Juli) geschafft habe. Im März ging neben der Arbeit an meinem Diplom nämlich auch mein erster Online-Kurs Digitale Porträts zeichnen – Für Anfänger und Fortgeschrittene online. Dafür hatte ich über ein Jahr Porträts gezeichnet, Scripte geschrieben, Video- und Tonaufnahmen erstellt, Videos geschnitten und alles in ein Komplettpaket gepackt. Insbesondere die Tonaufnahmen und der ganze Marketing- bzw. Business-Teil jagten mir eine Heidenangst ein. Dennoch wusste ich: Hier lag mein Weg. Nicht zuletzt verdankte ich es auch diesem Kurs, dass ich mich an dieses größere Projekt von „The Coaching Artist“ später im Jahr herantraute.
  • Präsentation – An mein größtes Angst-Erlebnis erinnere ich mich sehr gut: Ich stand auf der Bühne des Uni-Saales, um meine Diplompräsentation frei sprechend, ohne Notizen und mit Mini-Performance dank Ansteckmikrofon und Präsentierstick zu halten. Natürlich hatte ich mich tagelang gut auf die Präsentation vorbereitet, aber die wirkliche Situation ist dann doch noch einmal etwas gänzlich Anderes. Als mein Professor die Eingangsrede hielt, dachte ich, die Reihen an Zuschauern müssten doch mein wild pochendes Herz hören. Freies Sprechen und Präsentationen gehörten schon immer zu meinen größten Ängsten und natürlich sagte ich mir Monate zuvor trotzdem, dass ich für meine Diplompräsentation richtig in die Vollen gehen musste – eben ganz oder gar nicht. Bis kurz vor dem Termin am frühen Morgen zitternden meine Hände und ich war am Hin und Her überlegen, ob ich die Rede nicht doch sicher am Pult mit Notizen halten sollte. Doch dann sagte ich mir: „Scheiß drauf“, drehte „Eye of the tiger“ in Rocky-Manier über meine Kopfhörer voll auf und wartete auf meinen Einsatz. Und schließlich hat sich auch hier die Überwindung mehr als gelohnt. Die Präsentation war ein voller Erfolg, die Zuschauer extrem begeistert (sowas hatte anscheinend noch niemand zuvor an der Uni gemacht) und ich war einfach nur auf Wolke Sieben. Je größer die Angst, desto stärker auch das Glücksgefühl, nachdem man sie überwunden hat.
  • YouTube – Auch wenn ich jetzt schon ein paar Workshops gegeben und eine freie Präsentation gehalten hatte: Freies Sprechen ist nach wie vor meine größte Angst. Deshalb war es ebenfalls ein großes Erlebnis, als ich mein erstes frei gesprochenes Tutorial-Video für Youtube aufnahm. Auch filmtechnisch habe ich hier einige Dinge zum ersten Mal ausprobiert.
  • Weitere Angst-Projekte und „Erste Male“: Ich erstellte meinen ersten Mini-Kurs auf Englisch (Alien Porträts – Concept Art Mini Course), gab live Nachhilfe in Photoshop, nutzte Facebook-Werbeanzeigen, erledigte eigenständig Ummeldungskram (Krankenversicherung, KSK, Girokonto, etc.), hielt eine Stegreifrede auf einem Toastmasters-Event, fuhr nach München zu einem Fotoshooting, meldete mein Gewerbe an, investierte erstmalig in P2P, designte eine komplette App und ein komplettes Tabletop-Spiel und, und, und. Ich kann wirklich nur sagen: Da, wo die Angst ist, liegt auch dein Weg.

Frage 3: Welche Rückschläge musstest du verkraften und was kannst du daraus lernen?

Im Prinzip gibt es keine Fehler. Denn wenn du aus ihnen lernst, werden sie wertvolle Erfahrungen. Ein Fehler besteht nur, wenn du dich diesen Rückschlägen nicht stellst und nicht aus ihnen lernst.


Dann wirst du immer und immer wieder den Fehler machen und nicht vorwärts kommen. Also Zähne zusammen beißen und durch!


Versuche einerseits das Positive in all den weniger schönen Momenten zu sehen. Welche gute Möglichkeit oder welcher gute Umstand hat sich für dich später trotz deines Rückschlages ergeben? Wenn du gewillt bist, kannst du allem Negativen etwas Gutes abgewinnen.


Andererseits darfst du auch nicht vergessen, die Situation auf Lernpotential zu überprüfen. Welche Erkenntnisse nimmst du aus deinen Rückschlägen mit? Was genau hast du gelernt und was würdest du jetzt anders machen, damit du nie wieder in eine ähnlich schlechte Situation gerätst?


Meine Rückschläge & Learnings 2019

  • Kündigung – Ich schloss mein Studium im ruhigen Gewissen ab, dass ich danach in meinem Werkstudentenjob als Game Artist übernommen werden würde. Doch wie es so ist, kam es ganz anders: Aus der sicheren Zusage wurde eine sexistische Kündigung. Im ersten Moment wusste ich natürlich nicht, was ich tun sollte, hatte ich doch komplett darauf vertraut, übernommen zu werden. Ich stürzte abermals in ein Loch und war am Boden zerstört. Doch als ich langsam wieder heraus kroch, schwor ich mir, nie wieder in eine derartige Situation zu geraten. Rückblickend betrachtet bin ich froh, aus der toxischen Umgebung entkommen zu sein und den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben. Aber egal ob Selbstständigkeit oder Festanstellung: Von nun an würde ich immer nebenbei mit anderen Projekten an meiner Unabhängigkeit arbeiten und nicht mehr alles auf eine Karte setzen.
  • Buchdruck – Natürlich wollte ich das Buch, welches ich als Diplom erstellt hatte, auch drucken lassen und veröffentlichen. Dabei lernte ich, das ich für mehr als ein paar Postkarten und Buttons nicht auf Billigdruckereien setzen kann. WirmachenDruck bescherte mir eine herbe Enttäuschung. Zum Glück hatte ich drei handgebundene Exemplare von einer anderen Druckerei für meine Präsentation anfertigen lassen. Denn die bestellten WirmachenDruck Exemplare trafen erst einen Monat nach meiner Diplomausstellung ein und das mit herben Fehlern im Druck. Nach einem ewigen Hin und Her und unschönen Gesprächen mit Mitarbeitern, die die Strukturen des Geschäftes nicht kannten, wurde mir endlich eine Rückgabe mit anschließendem Nachdruck gewährt.

    Der Nachdruck kam allerdings wieder mit einer Lieferungsverspätung von einem Monat an und wieder waren die gleichen Druckfehler (starke Streifen aufgrund fehlender Tinte, Farbflecken, beschädigte Buchrücken usw.), jetzt aber sogar noch stärker vorhanden. Wieder gab es ein langes Hin und Her, bis ich erst nach einer öffentlichen Beschwerde mein Geld zurückerstattet bekam. Manche sagen, sie hätten keine Probleme mit WirmachenDruck, andere berichten wiederum von ähnlich schlimmen Situationen wie die meine. Wenn du Russisch Roulette in Sachen Druck spielen willst, dann kannst du bei WirmachenDruck bestellen. Ansonsten rate ich dir stark davon ab. Mein Buch werde ich nach wie vor veröffentlichen, allerdings auf anderem Wege.
  • Steuerberater – Nur so viel: Nimm nicht den erstbesten, den du von Bekannten empfohlen bekommst, sondern recherchiere selbst gründlich (auch, wenn dich Steuersachen genau so tierisch nerven wie mich). Mit einem Steuerberater gehst du eine sehr wichtige Beziehung ein, die wie jede andere Partnerschaft gut überlegt sein sollte.

     

  • Rendern – Nicht bei 40° Innenraumtemperatur rendern, es sei denn, du möchtest eine geschmolzene Grafikkarte. Glaub mir, dass willst du nicht…

     

  • Freundschaften & Familie – Die Leute, die in dein Leben gehören, werden auch darin bleiben, wenn du ihnen deine Liebe schenkst. Alle anderen, die deine Liebe nicht annehmen, dich nicht unterstützen oder dich sogar immer und immer wieder emotional belasten, sind vergeudete Zeit. So hart es auch klingt: Selbst Familie muss nicht in dein Leben gehören, wenn sie dir nicht gut tut. Entweder du wirst geliebt und akzeptiert, wie du bist, oder du suchst dir andere Menschen, die genau das tun.

     

  • Widerstand – … wird es immer geben. Irgendjemand wird immer anderer Meinung sein, egal wie sehr du dich bemühst, es allen recht zu machen. Dieses Jahr habe ich so viele Dinge getan, die andere für dumm, gefährlich, unrealistisch, sinnlos oder komisch gehalten haben, dass ich schon gar nicht mehr mitzählen kann. Und soll ich dir was sagen? Ich bin heil froh, dass ich einen Scheiß auf die Aussagen dieser Leute gegeben habe. Viel wichtiger, was andere über dich sagen oder denken, ist doch, was du über dich selbst denkst. Ich will jedenfalls am Ende meines Lebens sagen können: Ja, ich habe alles probiert, bin ab und an gescheitert, aber ich bin mir selbst dennoch immer treu geblieben. Natürlich kannst und solltest du die Meinungen anderer abwägen und Sinnvolles für dich herausziehen. Die Meisten wollen dir auch gar nichts Böses, sondern sie projizieren lediglich ihre eigenen Ängste auf dich. Im Großen und Ganzen reden die Leute einfach viel mehr als sie sollten und du kannst dir davon getrost weniger annehmen.

     

Frage 4: Welche waren deine drei Hauptthemen?

Wenn du einige wenige Hauptthemen deines Jahres definierst, erhältst du eine schnelle Zusammenfassung und eine gute Übersicht.


Du siehst auf Anhieb, welchen Lebensbereichen dein Fokus galt und du kannst selbst reflektieren, ob das deinen Wünschen entspricht oder ob du in Zukunft nicht gegenlenken möchtest. Hast du dich zum Beispiel nur auf deine Karriere fokussiert, könntest du im nächsten Jahr wieder einen größeren Fokus auf andere Lebensbereiche legen.

Meine Hauptthemen 2019

  • Studium / Diplom
  • Selbstständigkeit
  • The Coaching Artist

Frage 5: Welche Themen und Ziele willst du dir für das nächste Jahr vornehmen?

Aus allem, was du bis hierhin reflektierst hast, kannst du jetzt erst Ziele für dein nächstes Jahr ableiten.


Antworte einfach intuitiv. Es geht, wie gesagt, noch nicht um exakte Planung, sondern um eine erste, grobe Richtung.

Meine ersten groben Ziele für 2020

  • Weiter an „The Coaching Artist“ arbeiten (neue Kurse, Blog, etc.)
  • Fokus für Job / Selbstständigkeit finden
  • Buch-Veröffentlichung
  • Lernen: Videobearbeitung, Procreate, Photoshop, Affinity Photo

4. Zusammenfassung Jahresrückblick

Gute Reflexion ist der Schlüssel für dein persönliches Wachstum. Und diese Reflexion beginnt immer bei der Analyse deines IST-Zustands.

 

Erst wenn du weißt, wo du stehst, kannst du dir neue Ziele setzen. Deshalb solltest du dir vor deinen guten Neujahrsvorsätzen erst einmal das vergangene Jahr anschauen.

 

Unterscheide zwischen einem kreativen und einem persönlichen Jahresrückblick oder mische beides zusammen.

 

Stelle dir dabei folgende Hauptfragen:
  1. Welche Erfolge kannst du dieses Jahr feiern?
  2. Welchen Ängsten hast du dich dieses Jahr gestellt?
  3. Welche Rückschläge musstest du verkraften und was kannst du daraus lernen?
  4. Welche waren deine drei Hauptthemen?
  5. Welche Themen und Ziele willst du dir für das nächste Jahr vornehmen?
Zugegeben, es ist etwas Arbeit, aber die lohnt sich: Du wirst mehr Klarheit besitzen, Ziele bewusster setzen und diese damit auch mit höherer Wahrscheinlichkeit erreichen.

 

Wenn du dich noch mehr für kreative Reflexion interessierst, schau dir gern einmal mein Buch »Magie der Gewohnheit – In drei Schritten Ziele setzen und erreichen für Kreative« an.

 

Außerdem möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal Danke sagen für all die tollen Menschen, die mich dieses Jahr begleitet haben. Ohne euch und auch ohne dich, lieber Leser, wäre das Jahr nicht dasselbe gewesen.

 

Sag mir deine Meinung!

Hast du bereits deinen Jahresrückblick erstellt? Schreib mir in die Kommentare, was dein größter Erfolg dieses Jahr war! Lass uns das Jahr mit positiven Vibes beenden. 🙂

 

Wenn dir mein Blog Post gefallen und geholfen hat, dann teile ihn gern auf Social Media (Facebook, Twitter, Instagram & co.) oder empfehle ihn weiter.

Quellen:

[1] Dai, Hengchen; Milkman, Katherine L.; Riis, Jason (2015) „Put Your Imperfections Behind You: Temporal Landmarks Spur Goal Initiation When They Signal New Beginnings“ https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797615605818

 

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So kann ich noch mehr kostenlose Beiträge, die wir beide lieben erstellen. Ein Win-Win für beide Seiten 

Über die Autorin

Sandra Süsser – The Coaching Artist

Ich schaffe Kunst und helfe gleichzeitig anderen kreativen Menschen, ein ganzheitlich erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.

Kommentare

4 Kommentare

  1. Toller Artikel und schöne Ansätze! In der Vergangenheit hab ich schonmal einen solchen Rückblick gemacht und es war sehr erhellend. Für 2019 kann ich sagen, dass wohl mein größter Erfolg war, dass ich zusammen mit meinem Lebensgefährten unseren Dachboden ausgebaut habe. Wir haben aus einem verlotterten alten Rümpeldachboden einen wunderschönen Wohn- und Relaxraum gemacht. 🙂
    Ich möchte mir die Zeit nehmen, um noch mal über das gesamte Jahr zu reflektieren. Danke für die Motivation und liebste Grüße! 🙂
    Tina
    dark light illustrations

    Antworten
    • Hallo Tina und danke für deine Antwort 🙂
      Ah ja, ich hatte einige Ausschnitte davon auf Instagram gesehen. Das sah wirklich nach einem richtigen Mamutsprojekt aus. Wie geil, dass du das gemacht hast. Da kannst du definitiv stolz auf dich sein 😀
      Viel Erfolg für deine Reflexion und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
      liebe Grüße,
      Sandra

      Antworten
  2. Seit dem Tag, an dem ich auf dich aufmerksam geworden bin, schwirrst du bzw. dein Tun und Schaffen permanent in meinen Gedanken herum. Oftmals sogar eher unbewusst. Das ist fantastisch! Denn dadurch merke ich, welch großen Einfluss du mit deiner Arbeit auf mich und meine Gedanken genommen hast.

    Nachdem ich mir nun endlich die Zeit genommen habe, all deine Blogbeiträge zu lesen und aus ihnen mir meine eigenen persönlichen Notizen gemacht habe, möchte ich dir an dieser Stelle bei deinem Jahresrückblick 2019 meinen allergrößten Respekt aussprechen.
    Für das, was du für dich in deinem Leben entschieden hast. Für das, was du seit deinem Wendepunkt bisher alles geschaffen und erreicht hast. Für das, was du dir zielstrebig für die Zukunft gesetzt hast.
    Du bist eine Kämpferin und versprühst unglaublich viel Energie und Motivation, die einen als Leser/Follower immer mal wieder hochzieht, wenn man selbst einmal seinen persönlichen roten Faden verloren hat.
    Und das machst du nicht nur einfach durch deine Persönlichkeit, sondern vor allem darin, wie du dein Wissen mit uns wohl durchdacht, strukturiert und tiefgründig teilst. Du führst nicht einfach nur eine Biografie, sondern gibst uns bei all den Themen konkrete Beispiele, Hilfestellungen und nützliche Zusammenfassungen.

    Danke für deine großartige Arbeit, die hinter all dem hier steckt.
    Danke für deine Erfahrungen, die du mit uns so freimütig teilst.
    Danke für den Motivationsschub, der auch in mir den Wunsch für mehr routiniertes Handeln und reflektiertes Leben aufblühen lässt.

    Antworten
    • Liebe Sandy, dein Kommentar hat mich zutiefst berührt. Hab vielen Dank für alle deine lieben Worte und wow, danke, dass du alles gelesen hast! Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht richtig, was ich schreiben soll. Ich wollte dir gestern eigentlich bereits direkt antworten, aber ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren soll. Bin ein klein wenig sprachlos haha. Deswegen schreibe ich jetzt einfach, was mir in den Sinn kommt und ich hoffe, dass das meine Dankbarkeit wenigstens zum Teil verdeutlicht. Denn auch ich habe dir wahnsinnig zu danken. Du bist eine der wenigen, die mich ebenfalls so unermüdlich auf meinem Weg begleiten und mir Motivation und Unterstützung zurückgeben. Vielen Dank dafür und für deine einfach total freundliche, lebensbejahende und liebevolle Art. <3

      Antworten

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