Tipps für deine eigene Kreativ-Challenge & Gratitober 2019 Resumé (5/5)
In diesem Beitrag zeige ich dir die letzten Inktober- / Gratitober-Zeichnungen sowie mein Resumé inklusive Tipps für dich zur Challenge selbst.
Dieser Post beinhaltet Werbung (allerdings unbezahlt).
1. Challenge: Woche 5 – Inspirierende Personen
28. Lindsey Stirling
Violinen-Kunst und begleitende Tanz-Performance – das ist das besondere Talent von Lindsey Stirling. Erstmalig aufgefallen war sie mir, als ich das Musikvideo „Crystallize“ von ihr auf YouTube sah: Dubstep und Violinen-Klänge vereint in einer malerischen Eis-Landschaft.
Sieben Jahre später und rückblickend betrachtet hat ihr dieses Video (mehr als 2,4 Millionen Aufrufe) sowie ihr Auftritt bei America’s Got Talent zum Durchbruch verholfen. Seitdem hat sie viele weitere Stücke komponiert und aufgeführt. Ihre Videos werden immer aufwendiger produziert und erinnern mehr und mehr an Blockbuster Trailer mit genialer Musik.
Was ich ebenfalls bewundere: Neben all ihrer musikalischen Arbeit und mit dem Erfolg einhergehenden Life Konzerten schaffte sie es dennoch ein Studium abzuschließen und zu schauspielern. Chapeau für diesen Ehrgeiz und vielen Dank für deine traumhaft schönen Werke, Lindsey!
29. Masashi Kishimoto
Ok. Wie erzähle ich von diesem Menschen ohne wie ein Sektenanhänger zu klingen? Schwierig. Denn ehrlich gesagt vergöttere ich Masashi Kishimoto – den Schöpfer der Manga- und Anime-Reihe „Naruto“.
Er war der Mangaka, der mich am allermeisten zum Zeichnen und damit zu meiner Profession inspirierte. Ich liebte seine Figuren und die inspirierenden Geschichten, die sie erzählten. Das wollte ich auch. Ich wollte, dass Kunst nicht nur schön aussieht, sondern auch Sinn macht in dem Sinne, dass sie zu positiven Taten inspiriert oder zumindest im Kontext des Mediums die Menschen erfreut.
Masashi hat es hinbekommen, dass man wahrhaftig mit den fiktiven Charakteren mitfühlt, wie ich es sonst nur selten erlebt habe. Und, ähnlich wie bei Digimon, waren in allen Episoden ständig wertvolle Botschaften verteilt, die man bei heutigen Kinder- und Jugendserien deutlich vermisst. Ich bin mir sicher, dass ich ohne diese Serie heute eine gänzlich andere Person wäre – definitiv nicht derart diszipliniert.
Vielen Dank, Masashi, dass du so ein wertvolles Meisterwerk geschaffen und mich und viele andere dazu ermutigt hast, unsere Ziele unablässig zu verfolgen.
30. Der wichtigste Mensch
2. Ein Geschenk für dich
3. Gute Challenge-Ziele definieren – Meine Vorbereitung
Meine Challenge-Ziele
Kreative Routine: Einerseits wollte ich neben meinen alltäglichen, kreativen Aufgaben wieder in das tägliche Arbeiten an persönlichen Werken finden – Stichwort Disziplin aufbauen. Routine hat mir stets Halt gegeben und den konnte ich jetzt mehr als gebrauchen.
Übung: Zudem hatte ich lange nicht mehr auf diese Art und Weise gezeichnet und da ich einen Zeichenkurs zum Thema Porträts gebe, war es Zeit, meine „Axt“ wieder zu schärfen. Es sollten 31 fertige Bilder entstehen – jeden Tag ein Bild.
Hilfe: Andererseits wollte ich den Menschen etwas zurückgeben, sie inspirieren und sie auf andere tolle Menschen aufmerksam machen. Manchmal ersticken wir so in den negativen Nachrichten, dass wir das Gute nicht mehr sehen.
Community-Building: Eine konsistente Challenge ermöglicht aus Erfahrung fast immer einen starken Zuwachs der eigenen Social-Media-Reichweite und damit der eigenen Community. Ich liebe die Diskussionen, die häufig dabei entstehen und wollte für einen regen und inspirierenden Austausch sorgen.
Persönliches Experiment: Außerdem wollte ich aber auch einfach testen, inwieweit mich das Praktizieren von Dankbarkeit persönlich zu einem besseren Menschen macht, ob die Punkte, die ich immer und immer wieder gehört hatte (siehe Teil 1-4), wirklich stimmen.
Gruppenzwang (positiv): Schließlich kam von außen noch die Motivation von der „Inktober-Bewegung“ hinzu. Im Sinne von „wenn so viele andere Artists sich beteiligen, muss ich das auch“ und dann auch wirklich posten.
Die Ziele sind sehr unterschiedlich in ihrer Thematik und Genauigkeit. Mindestens eines deiner Ziele sollte allerdings konkret messbar sein, damit du es besser später auswerten kannst. „Jeden Tag ein Bild zeichnen“ ist zum Beispiel sehr gut messbar.
Du kannst sehr leicht überprüfen, ob du das geschafft hast oder nicht. Dagegen ist „andere Menschen inspirieren“ vielfältig interpretierbar. Es ist nach wie vor eine gute Motivation, aber es ist schlechter zu überprüfen.
4. Mein Resumé & Tipps für deine eigene Challenge
Konkret heißt das: Ich habe 30 neue Porträts sowie ein Handlettering-Zitat gezeichnet, je einen Beschreibungstext dazu verfasst und das Ganze in je einem Instagram-Post veröffentlicht – pünktlich jeden Tag. Zusätzlich habe ich daraus mit weiteren Zusatztexten zum Thema Dankbarkeit in der Persönlichkeitsentwicklung 5 neue Blog-Beiträge (dieser inklusive) verfasst. Somit konnte ich meine kreative Routine wieder aufbauen, habe mich im Zeichnen geübt, fertigen Content erstellt und damit Menschen geholfen.
Auch das persönliche Experiment konnte ich bestätigen: Ich schlief besser, hatte weniger negative Gedanken und fühlte mich generell viel besser, wenn ich mich mit Dankbarkeit beschäftigte. Vor allem mein Dankbarkeitstagebuch werde ich weiter verfolgen.
Warum du mit einer Challenge scheiterst
Ich möchte niemanden diskreditieren, sondern Mut machen: Ihr könnt viel mehr schaffen, als ihr denkt. Natürlich sind Pausen und das Achten auf sich selbst wichtig. Aber das kann man haben und gleichzeitig seine Ziele erreichen. Und dafür benötigt es Disziplin.
Aber was euch fehlt ist nicht Disziplin direkt, sondern ein besseres System, um diszipliniert zu sein.
Denn es stimmt einfach nicht, dass man diszipliniert ist oder eben nicht. Jeder kann diszipliniert sein. Dafür benötigst du ein System aus Motivation und Willenskraft.
Motivation erzeugen
Auf den Teil „Motivation“ bezogen, ist es also extrem wichtig, dass du dich nicht nur auf äußerliche Quellen fokussierst. Also nicht nur „Wow, der Künstler hat ja coole Inktober-Bilder gezeichnet. Das will ich auch.“, sondern welche Gründe fallen dir noch ein?
Wieso willst DU „Inktober“ umsetzen? WAS willst DU konkret erreichen und vor allem: WARUM?
Es wird unweigerlich der Punkt in deiner Challenge kommen, an dem du aufgeben willst, egal wie motiviert du am Anfang bist. Was dich dann diszipliniert hält, sind eben vor allem diese intrinsischen Motivationsgründe. Sammle davon so viele, wie du nur kannst und schreibe sie im Vorfeld auf (wie unter Punkt 3 mit meinem Beispiel beschrieben).
Am besten ist jedoch ein Mix aus innerer und äußerer Motivation.
Dadurch, dass ich wirklich jeden Tag konsistent Bilder auf meinen sozialen Kanälen gepostet habe, hat sich meine Reichweite ebenso enorm erhöht. Ich habe über 100 neue und qualitative Follower erhalten, über 10 neue Newsletter Abonnenten und insgesamt hat sich die Community stark in der Diskussion beteiligt.
Über private Nachrichten haben mir Menschen geschrieben, wie sie selbst Aktionen gestartet haben. Eine Frau hat zum Beispiel Danke-Postkarten an ihre Liebsten geschickt und ein anderer will im Dezember seine eigene Dankbarkeits-Challenge à la Adventskalender starten. Solche Geschichten haben mir damit natürlich viel zusätzliche, externe Motivation gegeben.
Willenskraft stärken
Kleine, bewusste Schritte für eine große Wirkung
Lade dir also nicht zu viel auf, vergleiche dich nur mit dir selbst und passe deine Ziele daraufhin und auf deine eigenen Bedürfnisse an.
Natürlich ist das Resultat scheinbar geringer, aber eben nur scheinbar. Denn wenn du dich überforderst, wirst du die angestrebten „großartigen“ Resultate sowieso nicht erreichen. Lieber jeden Tag einen kleinen Schritt machen, als nur an einem einen großen und dann nicht wieder. Routine baut dir Momentum auf. Und nur mit Wiederholung an sich lernst du überhaupt und bleibst in der Übung.
Die riesigen Taten werden völlig überbewertet und die kleinen dafür umso mehr unterschätzt.
Ein persönliches Beispiel: Ich konnte nur deshalb jeden Tag ausgearbeitete Porträts in der Challenge zeichnen, weil ich bereits Erfahrung darin habe und eben dazu bereits einen Kurs gebe. Mir ging es dieses Mal weniger darum, etwas Neues zu lernen und mehr darum, eine Routine an sich wiederzufinden.
Die größere Herausforderung war für mich eher der zeitliche Aspekt: Es dauerte einfach seine Zeit (circa zwei bis vier Stunden pro Porträt und Text). Und diese Zeit muss man sich einfach nehmen. Denn man hat nicht „keine Zeit“, sondern einfach andere Prioritäten. Entweder du machst eine Sache zu deiner Priorität oder nicht. So habe ich abends oft eher gezeichnet anstatt mich mit Freunden zu treffen oder auf Parties zu gehen (nicht immer, aber oft). Jeder muss für sich entscheiden, was einem wichtiger ist. Am Ende haben wir aber alle die selbe Zeit: 24 Stunden täglich. Was du daraus machst, liegt bei dir.
Auf lange Sicht habe ich für mich aber festgestellt, dass ich nicht jeden Tag ein Bild im gleichen Kontext fertigstellen möchte. Im Rahmen der Challenge war es gut, um wieder in eine Routine zu finden. Lernen und wachsen funktioniert für mich aber anders. Wichtig ist für mich und für viele Kreative eher, dass wir jeden Tag an ETWAS arbeiten und merklich vorwärts kommen – unabhängig von der Wahrnehmung anderer. So habe ich zum Beispiel letztes Jahr nur vier Bilder an Inktober bzw. Sculptober erstellt. Das hat natürlich weniger Leute in den sozialen Medien erreicht und weniger Eindruck hinterlassen, aber ich habe für mich selbst viel mehr gelernt. Wieder einmal eine Frage der Prioritäten.
Achte auf deine individuellen Bedürfnisse
Und doch bin ich Anfangs tatsächlich selbst diesem Punkt zum Opfer gefallen.Ich liebe meine Morgenroutine, aber neige manchmal dazu, mir Dinge hinein zu packen, die nicht dazu passen. Im Oktober habe ich zudem gerade erst mit meiner Selbstständigkeit gestartet und dann wollte ich morgens vor der eigentlichen Arbeit immer noch eher aufstehen, um die Gratitober-Porträts zu zeichnen. Und das, obwohl ich morgens nicht wirklich kreativ bin, sondern lieber lerne, Sport treibe, administrativ arbeite oder schreibe.
Nach einigen Tagen war ich schon sehr gefrustet, weshalb ich dann auf den Abend mit dem Zeichnen switchte. So viel besser. Ich wusste es eigentlich auch schon vorher, aber manchmal ist es schwer zu unterscheiden, wann man die Zähne zusammenbeißen muss und wann einfach eine Umstrukturierung besser ist. Dann hilft nur Experimentieren.
Zudem schaute ich für meine Entspannung abends meistens Filme oder Serien nebenbei, was sich wunderbar mit dem Zeichnen verbinden ließ und das Ganze noch einmal viel leichter machte. Du willst einen Film schauen? Klar, aber eben auch nur, wenn du zeichnest.
Vorausplanen ist das A und O
Auch wenn ich nun wusste, dass ich abends tendenziell am besten zeichnete, gab es einige Tage, wo ich es doch auf den Morgen legte.
Zum Beispiel am Fachbesuchertag der Frankfurter Buchmesse. Ich wusste im Vorfeld, dass ich sehr zeitig aufstehen musste, dann den ganzen Tag in Frankfurt auf Achse sein würde und erst spät abends und wahrscheinlich sehr müde zurück Zuhause sein würde.
Daher machte ich mir den folgenden Plan: Ich ging eher schlafen und stand am nächsten Tag lieber noch etwas eher auf (um 4 statt halb 6), um das Gratitober-Bild zu zeichnen. Auch reduzierte ich meine sonstige Morgenroutine auf ein Minimum, um mich nicht zu überfordern (zwei Minuten Liegestütze anstatt normale Sport-Routine; zwei Seiten lesen anstatt 30 Minuten etc).
So hatte ich am Ende bereits alles geschafft, noch bevor ich überhaupt auf der Messe war. Wie erwartet, fiel ich dann abends halb tot ins Bett. Gut, dass ich vorausgeplant hatte und das kannst du auch.
5. Zusammenfassung
Das Praktizieren von Dankbarkeit hilft dir vor allem in folgenden Dingen:
Gemüt: weniger negative Gedanken / Depression & besserer Umgang mit Stress und Traumata (siehe Teil 1) Beziehungen: stärkere soziale Bindungen, weniger Einsamkeit & Neid (siehe Teil 2) Charakter: stärkeres Selbstwertgefühl & moralisches Verhalten (siehe Teil 3) Gesundheit: bessere Blutwerte, besserer Schlaf & weniger psychischer und physischer Schmerz (siehe Teil 4) generell glücklicher & zufriedener
Gern kannst du nun dafür deine eigene Monats-Challenge starten und dich in Dankbarkeit üben.
- Ziele & Motivation: Definiere dir vor beginn deiner Art-Challenge / Persönlichkeitsentwicklungs-Challenge ganz konkret, was du dabei erreichen möchtest. So kannst du viel besser kontrollieren, ob du auf dem richtigen Weg bist oder nicht. Zudem nutzt du eher deine intrinsische Motivation, die dir helfen wird, deine Challenge durchzuziehen. Schreibe dir mindestens ein gut messbares Ziel auf.
- Disziplin & Willenskraft: Mache es dir so leicht wie möglich, um dich an deine Pläne zu halten – um diszipliniert zu sein. Konzentriere dich eher auf kleine, tägliche Schritte anstatt auf große Einmalaktionen. Achte auf deine individuellen Bedürfnisse und kopple gegebenenfalls deine Tätigkeiten (zum Beispiel Zeichnen und Filme schauen). Plane für besondere Tage voraus und überfordere dich nicht.
Und wenn du selbst an Inktober Challenge teilgenommen hast:
Herzlichen Glückwunsch! Ob du wirklich jeden Tag ein Stück fertig hast oder nicht, spielt keine Rolle. Du hast dich bemüht, dich selbst herauszufordern und zu verbessern und gleichzeitig inspirierende Arbeit geleistet. Ich sage dir: Du kannst stolz auf dich sein. Sei dankbar für dich selbst – für deine Geduld, deine Willenskraft und sogar deine schwächeren Teile, die dich nur menschlich machen.
Für mich selbst bin ich dankbar. Ich danke mir selbst, dass ich so diszipliniert war, dank all der inspirierenden Menschen da draußen, die ich porträtiert habe, aber vor allem: Danke, lieber Leser, dass du da warst, kommentiert und mich dabei so sehr unterstützt hast.
Sag mir deine Meinung!
Bis bald!
Quellen:
[1] Kini P, Wrong J, McInnis S, Gabana N, Brown JW: „The effects of gratitude expression on neural activity“ (2016) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26746580
Über die Autorin
Sandra Süsser – The Coaching Artist
Ich schaffe Kunst und helfe gleichzeitig anderen kreativen Menschen, ein ganzheitlich erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.
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