What they don’t teach you in art school [Buch Review]

von Dez 22, 2021

Lesezeit: 21 Minuten
Als ich Will Terrys Buch »What they don’t teach you in art school«* auf Kickstarter sah, musste ich sofort zuschlagen. Denn der Illustrator erklärt darin mit seinen +30 Jahren Berufserfahrung wichtige Aspekte, die auch mir damals im Studium gefehlt hatten und die ich daher mit der S-Art School vermitteln möchte.

 

Es geht um die entscheidenden Life und Business Skills, ohne die eine professionelle Künstler-Karriere eigentlich nicht möglich ist.

 

Bist du Berufsanfänger, Student im Kreativ-Bereich oder willst du dein Hobby zum Beruf machen? Im Beitrag gebe ich dir eine Zusammenfassung des Buches sowie drei der besten Tipps daraus.

 

Hinweis: Es handelt sich hierbei um einen Beitrag mit unbezahlter Werbung und das Buch habe ich selbst finanziert. Außerdem ist das Buch in Englisch verfasst und auch nur in dieser Sprache erhältlich. Entsprechend sind Inhalte frei übersetzt und möglicherweise leicht abgewandelt dargestellt.

What they don’t teach you in art school

Überblick — Buch Inhalt

Generell handelt es sich um ein illustriertes Sachbuch, welches in 10 Kapitel gegliedert ist.

Kapitel 1: Warum ich das Buch geschrieben habe

Im ersten Kapitel erhältst du einen kleinen Einblick in die kreative Biografie des Autors Will Terry. Außerdem erklärt er hier sehr anschaulich, was in unserem und scheinbar auch dem amerikanischen Bildungssystem verkehrt läuft – es werden oft nur Art ohne Life bzw. Business Skills vermittelt oder wenn doch beides, dann nur mehr schlecht als recht.

Kapitel 2: Wie du ein erfolgreicher Kunststudent wirst

Inhaltlich richtig los geht es dann im zweiten Kapitel, in dem sich Terry zunächst an die jüngere Zielgruppe in Form von Kunststudenten wendet. Hier gibt er verschiedene Tipps, wie du dein kreatives Studium erfolgreich meistern und noch mehr heraus holen kannst. Was ich besonders schön finde: Er geht auf das grundlegende Mindset ein, welches du als Kunststudent haben oder dir aneignen solltest (mehr dazu im Abschnitt »Top 3 Tipps für Künstler«).


Daneben werden folgende Themen angerissen: Wie gehe ich richtig mit Kritik um (geben und erhalten)? Wie networke ich? Wie gehe ich mit meinen Lehrern um? Was macht wann mehr Sinn – Online Schule oder Kunstschule vor Ort – und wieso? Welchen Markt möchte ich mit meiner Kunst bedienen?

Kapitel 3: Werde ein meisterhafter Künstler

Das dritte Kapitel richtet sich an all diejenigen, die sich unsicher darüber sind, wie sie ihre Kunst weiter verbessern können oder einfach noch ein paar weitere Tipps dazu haben möchten.


Dabei startet Terry mit einer Erklärung des Kunstbegriffes selbst – aber auf eine spannende und anschauliche Art und Weise. Kunst ist mehr als reines Handwerk. Es geht um Emotionen. Kannst du diese nicht mit deinen Werken beim Betrachter entfachen, werden sie schnell in Vergessenheit geraten.


Hier geht es um Themen wie: Wie verbessere ich mich durch Kopieren? Wie schaffe ich es, länger an meinen Werken zu arbeiten (also Geduld aufzubauen)? Warum muss ich Opfer für meine Kunst bringen? Wieso sind meine fertigen Werke nie so, wie ich sie mir vorgestellt habe? Sollte ich digital oder traditionell arbeiten? Ist meine Kunst »gut genug«? Wie frage ich korrekt nach Feedback bzw. wie erhalte ich gutes Feedback für meine Werke? Warum sollte ich kein Generalist sein? Wie entwickle ich meinen eigenen Stil?

Kapitel 4: Wie du an Aufträge nach der Ausbildung kommst

Dieses Kapitel solltest du dir durchlesen, wenn du dich als Student fragst, wie es für dich nach dem Studium weitergehen soll oder du bereits raus aus dem sicheren Kokon des Studiums bist, aber immer noch mit dem Akquirieren erster Aufträge zu kämpfen hast.

 

Auch hier finde ich die Einleitung mit den folgenden Worten als Antwort auf die häufigste Frage von Kunststudenten »Werde ich es schaffen?« wieder besonders gelungen: »You will ‚make it‘ if you are constantly making it – art, that is. In other words, you need to concentrate on a consistent life of making art and, more importantly, always making better art.« (zu Deutsch: »Du wirst es schaffen, wenn du konstant Kunst schaffst. In anderen Worten: Du musst dich darauf konzentrieren, ein geregeltes Leben aufzubauen, in dem du routiniert Kunst schaffst und vor allem immer bessere Kunst schaffst.«).

 

Kommt das dir bekannt vor? Jap, auch Will Terry ist ein überzeugter Verfechter von Gewohnheiten und Routinen und wie sie gerade Künstlern eine immense Stütze sein können. Falls du davon noch nicht überzeugt bist und du den Beitrag noch nicht gelesen hast: Hier erkläre ich dir mehr zu Gewohnheiten, wie sie dein Leben verändern und meines gerettet haben.

 

Weitere Themen, die in diesem Kapitel behandelt werden, sind: Welche Arten von Freelance Arbeit gibt es? Wie komme ich an Freelance Jobs? Wie setze ich mein Portfolio richtig auf? Was sollte auf meiner Website stehen? Wie bekomme ich einen Künstler-Repräsentanten oder einen Agenten (eher für amerikanische Illustratoren)? Wieso bekomme ich nicht genug Aufträge?

Kapitel 5: Kreiere deine eigene Künstler-Marke

Bei der Hälfte des Buches wird es dann professioneller. Terry beschreibt die Vorteile, die damit kommen, wenn du von dir selbst als »Creator« denkst und eine eigene Künstler-Brand entwickelst. Das heißt, am Anfang ist es völlig normal, dass sich deine Werke nicht zusammengehörig anfühlen. Aber mit der Zeit und mehr Erfahrung über Jahre der Übung sollte eine gewisse Konsistenz in deinen Stil einkehren. Erst dann macht es wirklich Sinn über den Ausbau deiner Brand nachzudenken. Denn diese fußt zu großem Teil auf deinem Stil.


Terry schreibt dazu: »As you get better and better at creating art, you should think about the key identifiable characteristics that are unique to you.. Leaning into these key features will further »brand« your art and make it feel original to viewers.« (zu Deutsch: »Während du immer besser im Schaffen deiner Kunst wirst, solltest du die zentralen Aspekte ausmachen, die bei deiner Kunst einzigartig sind. Wenn du diese Charakteristiken dann noch weiter betonst, wirst du deine Werke noch besser »branden« und sie werden noch origineller erscheinen.«)


Außerdem erhältst du viele wertvolle Marketing und Mindset Tipps für deine kreative Karriere. Zum Beispiel: Wie vermarkte ich meine Brand? Wie nutze ich Social Media und E-Mail für mein Marketing? Wie arbeite ich mit einem Marketing Experten zusammen? Wie nutze ich Crowdfunding? Warum sollte ich oft und stark scheitern? Wie handhabe ich eine Brand als Galerie-Künstler? Wie schaffe ich es, die Arbeit an meinem Traum-Projekt zu starten?

Kapitel 6: Wie du einen Vollzeit-Kunst-Job bekommst

Solltest du dich nicht für eine Freelancing Selbstständigkeit oder die Freie Kunst (independent art) als Karriere entscheiden, bleibt dir noch die Arbeit als Vollzeit-Künstler in einer anderen Firma. Auch hier findest du entsprechend Tipps im Buch, wobei ich jedoch anmerken muss, dass es im amerikanischen Raum deutlich mehr freie Stellen für In-House-Artists hat als hier bei uns in Deutschland.


Die Informationen könnten also leider etwas falsche Hoffnung wecken. In der Regel finden sich meiner Erfahrung nach nämlich größtenteils nur Vollzeit-Angestellten-Jobs im Design-Bereich (Grafikdesigner) hier in Deutschland. Hinzu kommen vereinzelt Jobs im Game- und Film-Bereich (Game Artists und Animationskünstler). Aber as war es dann auch. Für »reine« Illustratoren-Jobs gibt es in der Regel keine Angestellten-Positionen (oder nur sehr, sehr selten).


Die Tipps in dem Kapitel beschäftigen sich mit den folgenden Fragen: Wie verbessere ich meine Chancen, um einen In-House-Job zu bekommen? Wie sieht es mit der Job Sicherheit aus? Wie viel Geld kann ich erwarten zu verdienen (auch hier in $ angegeben für den amerikanischen Markt)?

Kapitel 7: Professionelle Gewohnheiten

Ok, du hast deine Selbständigkeit erfolgreich gestartet oder bist in einem Studio angestellt wurden. Was nun? Worauf solltest du bei deinem Job jetzt künftig achten? Diese Frage beantwortet das siebte und letzte richtige Haupt-Kapitel des Buches.


Es geht jetzt vor allem darum, dass du ein positives Team-Verhältnis mit deinen Kunden aufbaust, um eine gute Reputation zu schaffen und damit einen beständigen Strom an Aufträgen zu generieren (oder im Angestellten-Job eine sicherere, besser bezahltere Position). Terry schreibt dazu: »When you help your client solve problems, you become that person they want to work with again and again. You become a team member.« (zu Deutsch: »Wenn du deinen Klienten hilfst ihre Probleme zu lösen, wirst du für sie zu einer Person, mit der sie immer und immer wieder zusammen arbeiten werden wollen. Du wirst ein Teammitglied.«)


Des Weiteren werden die folgenden Fragen beantwortet: Wie finde ich den Preis für meine Arbeit? Sollte ich meine Preise erhöhen bzw. wann? Was hat es mit Verträgen auf sich (leider sehr wenig Inhalt und fast nur auf den amerikanischen Markt bezogen)? Wie funktioniert das Urheberrecht und wie stelle ich Rechnungen (auch hier wieder kaum übertragbar, da das amerikanische Urheberrecht, Steuerrecht und Rechnungen generell anders funktionieren als das die deutschen Äquivalente)? Wie arbeite ich mit Art Directors zusammen? Welches Mindset sollte ich gegenüber meinen Klienten entwickeln? Wie manage ich meine Zeit? Wie manage ich mein Geld? Wann sollte ich ein Angebot ablehnen?

Kapitel 8: Nachwort & Kapitel 9: Interviews

Nach einem kurzen motivierenden Nachwort, in dem die Erfolgskriterien für eine erfolgreiche Künstler-Karriere sehr grob zusammengefasst werden, folgt ein Bonus-Kapitel. In Kapitel neun findest du 12 verschiedene Künstler im Porträt, die die Frage beantworten: »Was ist die größte Lektion, die du als professioneller Künstler gelernt hast?«.


Namenhafte Profi-Künstler wie Jake Parker und Justin Gerard aus den unterschiedlichsten Bereichen der Illustration geben ihre mal mehr, mal weniger lange Antwort sowie weitere wertvolle Tipps. Außerdem findest du zu jedem Künstler eine kurze Biografie sowie eines ihrer Werke zur Inspiration und Vorstellung vor jedem Interview.

Kapitel 10: Notizen

Schließlich findest du am Ende des Buches 11 linierte Seiten, um Notizen zum Buch anfertigen zu können. Da diese Seiten aber gestrichen sind, man das schöne Buch nicht unbedingt verunstalten möchte und das Hin- und Herblättern zwischen Lesen und Notizen Machen auch ziemlich nervig wäre, finde ich diese Seiten allerdings relativ nutzlos.

Weitere Details zum Buch

Alle Erklärungen werden im Buch von liebevoll gezeichneten Kinderbuch-Illustrationen oder Infografiken von Will Terry begleitet. Da das Buch in etwa so groß ist wie ein DIN A4 Blatt, haben sie auch genügend Platz, um zu wirken. Es macht das Lesen zwar etwas schwerer, aber ich denke, das ist hier für die schöne Kunst zu verschmerzen. So erhältst du neben nützlichem Wissen bereits enorm viel visuelle Inspiration. Ich habe selbst ein paar Mal das Buch beim Lesen beiseite gelegt und einfach gezeichnet, weil ich so inspiriert war. 😄


Was ich außerdem sehr schön finde: Die vielen Zitate, die sich durch das gesamte Buch ziehen und als Aufmacher für jedes neue Kapitel dienen. Einige davon habe ich bereits in den Texten zuvor vorgestellt. Ich finde hier besonders toll, dass es einprägsame Sprüche sind, die man so sehr wahrscheinlich noch nicht gehört hat.


Im nächsten Abschnitt stelle ich dir dann 3 meiner liebsten Tipps aus dem Buch im Detail vor.

What they don’t teach you in art school

TOP 3 Tipps für Künstler

TIPP 1 für Studenten —

Kunstschule erfolgreich bestehen

Etwas, was ich meinen Studenten off- und online immer wieder versuche zu erklären, bringt Will Terry im Buch auf den Punkt. Du solltest Kunst nur als Karriere verfolgen, wenn du bereit bist, massive Opfer dafür zu erbringen. Ja, Kunst ist etwas, was du liebst. Aber du musst es für eine mögliche Karriere so sehr lieben, dass du bereit bist, es gleichzeitig ab und an zu hassen. Es reicht nicht, wenn du nur ab und an mal ein hübsches Bildchen malst. Dann belasse es lieber als schönes Hobby. 


Nein, beruflich musst du Kunst schaffen, atmen und schlafen. Gerade am Anfang hast du enorm viel zu tun, um überhaupt einen Fuß in die Türen der Kunden zu bekommen und um überhaupt eine Chance haben, davon leben zu können. Klingt vielleicht hart, aber das ist die bittere Wahrheit. Kunst ist im Vergleich zu anderen Dingen immer noch ein Luxusgut bzw. eine Luxusdienstleistung. Gerade wir hier in Deutschland können uns so wahnsinnig glücklich schätzen, dass wir einen solchen Beruf ergreifen können. Aber dafür sollten wir auch bereit sein, entsprechende Leistung zu erbringen.

 

Wenn ich dann von einzelnen Studenten in meinen Seminaren höre, dass ihnen 2-4 Stunden zusätzliche Arbeit neben dem Präsenzunterricht zu viel sind, weiß ich, dass genau diese Studenten es zumindest im derzeitigen Zustand nicht schaffen werden oder sich in die Reihen der Künstler einreihen werden, die gerade so überleben. Und das sollte ja nicht gerade das Ziel sein. 
 

 

Auch Will Terry ist dieser Meinung. Er beschreibt, dass alle erfolgreichen Künstler eines gemeinsam haben: Sie haben nie aufgegeben und mehr als der Durchschnitt gearbeitet – immer darauf bedacht, jede Möglichkeit zum Lernen und Verbessern zu nutzen.
 

 

Konkret bringt Terry einen Vergleich, den ich einfach nur genial finde: Wenn wir auf Medizin-Studenten schauen, dann bewundern wir sie oft, weil sie so enorm viel Hingabe über einen so langen Zeitraum an den Tag legen. Sieben Tage die Woche studieren sie, bekommen nur wenige Stunden Schlaf und das Woche für Woche für viel mehr Jahre als die meisten studieren, um ihre Fähigkeiten aufzubauen. Selten können wir uns das für uns selbst vorstellen. Aber hier bringt Terry richtig an: Wenn überhaupt, dann sollten Kunststudenten HÄRTER als Medizin-Studenten arbeiten, weil es für Kunststudenten schwerer ist, nach dem Abschluss einen Job zu erhalten bzw. eine erfolgreiche Karriere aufzubauen.
 

 

Weitere Gedanken von mir zum Thema: Ich möchte hier auf keinen Fall »Arbeiten bis zum Umfallen« promoten und Schlaf sollte dir heilig sein, da du sonst einfach schnell zu gar nichts mehr zu gebrauchen bist und deine Gesundheit darunter leidet. Aber tatsächlich sind viele Studenten noch meilenweit von ihrem Limit entfernt und gehen ihre Karriere insgesamt einfach viel zu locker an im Sinne »Es wird sich schon irgendwie von selbst fügen.«. Nein, das wird es nicht bzw. sehr wahrscheinlich dann nicht so, wie du eigentlich willst. Du musst aktiv, reflektiert und vor allem diszipliniert jeden Tag etwas für deine Ziele machen! 
 

 

Das heißt auch: Setze Prioritäten und besuche nur die Seminare, die dich persönlich weiterbringen, auch wenn deine Note vielleicht darunter leidet. Dann geh aber bitte auch »all in«. Gib immer mindestens 100% oder lass es. Aber Noten interessieren später wirklich keine Sau, ganz ehrlich. Was zählt, ist dein Portfolio und das erstellst du wiederum eben nur durch gezieltes Lernen und Arbeiten.

TIPP 2 für Berufsanfänger —

Marketing ist essentiell

Bereits auf der ersten Inhaltsseite des Buches schwingt dir einer der größten Tipps als seitenfüllendes Zitat entgegen: »In order to make a thriving career with your art, you need to be able to not only create great art; you need to know how to market your art.« (Zu Deutsch: »Um eine erfolgreiche Künstler-Karriere zu führen, musst du in der Lage sein, nicht nur großartige Kunst zu produzieren, sondern diese auch zu vermarkten.«)


Denn wenn Kunden nicht wissen, dass du existierst oder wieso sie gerade dich buchen oder deine Werke kaufen sollten, nun, dann werden sie es auch nicht. Gutes Marketing ist neben Disziplin meiner Meinung nach wahrscheinlich der größte Faktor, der Amateure bzw. Hobbykünstler von Profi-Künstlern unterscheidet. Und es ist auch der Grund, warum sich das Klischee des hungernden Künstlers so stark hält. Im Endeffekt ist es immer der Mix aus deinen Art- und Life bzw. Business-Skills, der darüber entscheidet, ob du eine erfolgreiche Künstler-Karriere aufbauen kannst. Du musst dein Handwerk perfekt beherrschen, aber auch mit dem ganzen nicht-kreativen Kram drumherum zurecht kommen.


Dazu zählt zum Beispiel, wie es auch im Buch steht, dass du neue Produkte lange vor dem eigentlichen Release ankündigst (»create a following before launching a product«), dass du dich bzw. Werke überhaupt so oft wie möglich der Öffentlichkeit präsentierst und dass du am besten täglich Zeit in dein Marketing / die Business-Seite deiner Karriere investierst – neben deiner kreativen Arbeit.


Weitere Gedanken von mir zum Thema: Außerdem ist heute eine eigene Website mit deinem Portfolio schon fast ein Muss. Du kannst es zwar auch ohne schaffen, aber das macht es dir eigentlich nur schwerer, versperrt dir Branding-Möglichkeiten und nimmt dir teils die Kontrolle. Denn Social Media Kanäle können ganz schnell verschwinden oder sich zumindest so stark ändern, dass du damit keine Reichweite mehr erzielst. Mit deiner eigenen Website behältst du die Kontrolle und zum Beispiel auch die Kontakte zu deinen Kunden und Fans (beispielsweise über eine E-Mail-Liste oder einen Blog). Deshalb sollten sich deine Marketing Mühen auch darauf fokussieren, die Leute von anderen Kanälen auf deine Seite zu bringen und zu binden.

TIPP 3 für Hobbykünstler —

Wähle die richtige Projektgröße

In einem meiner letzten Blog-Beiträge habe ich dir bereits erklärt, wieso du unbedingt auch beständig persönliche Kreativ-Projekte neben deiner Hauptarbeit umsetzen solltest und ich habe auch bereits darüber geschrieben, wie du Prokrastination überwindest.

 

Dennoch kann manchmal ein zusätzlicher Tipp oder die Wiederholung von bereits Erklärtem in einer anderen Perspektive nicht schaden bzw. teils überhaupt erst zum entscheidenden Verständnis führen. Deshalb hier ein weiterer meiner Lieblingstipps zum Thema »Projekte ohne Prokrastination starten« aus dem Buch »What they don’t teach you in art school«* von Will Terry:

 

Wenn du schon immer ein bestimmtes Projekt umsetzen wolltest, aber es einfach nicht schaffst, damit anzufangen, dann setze erst einmal ein anderes, kleineres Projekt um. Das große Projekt kannst du später immer noch angehen. Aber jetzt musst du erst einmal Selbstbewusstsein durch kleine Erfolge aufbauen und in die Routine des Schaffens gelangen. Und wenn du dann mit dem kleineren Projekt fertig bist, wähle ein etwas größeres Projekt aus, um so Schritt für Schritt deine Komfortzone zu erweitern, bis du dich an dein Herzensprojekt heranwagst.

 

Weitere Gedanken von mir zum Thema: Wichtig ist aber auch dann bzw. allgemein: Nimm dich und deine Projekte nicht zu ernst. Nichts muss auf Anhieb sofort oder am Ende perfekt gelingen. Wenn du so denkst, blockierst du dich massiv. Kreativität braucht Freiraum für Fehler. Sieh deine Projekte eher als eine Reihe von Experimenten an. Manche funktionieren, manche scheitern. Aber allen ist eines gemeinsam: Nach einem Projekt ist vor einem Projekt. Du kannst es immer noch beim nächsten Mal besser machen.

 

Wenn du außerdem noch eine konkretere Anleitung und Tipps zum Planen und Umsetzen von Projekten erhalten möchtest, schau dir unbedingt einmal mein Buch »Projektplaner für Kreative« an. 🙂
Natürlich beinhaltet das Buch noch viele weitere Tipps. Aber wenn du diese erfahren möchtest, unterstütze bitte den Autor und kaufe dir das Buch »What they don’t teach you in art school«* selbst.

What they don’t teach you in art school

Mein Fazit zum Buch

Insgesamt gebe ich dem Buch »What they don’t teach you in art school«* von Will Terry (Selfpublished) 4 von 5 Sternen.
Positive Aspekte:
  • Wertvolle Thematik — Hiermit bekommst du eines der wenigen guten Bücher für Künstler im Bereich Business Skills.
  • Hochwertiges Grafikdesign — Das Lesen ist durch das schöne Design und die leichte Sprache sehr angenehm.
  • Profi-Kunstwerke — Sachbuch und Artbook in einem. Inspiration ist damit garantiert und du kannst dir gleichzeitig sicher sein, dass der Inhalt durch die Werke und die +30-jährige Berufserfahrung des Autors Hand und Fuß hat.
  • Für Anfänger bis Profis — Egal, ob du Kunststudent, Berufsanfänger oder bereits Profi bist – jedes Level findet den ein oder anderen wertvollen Tipp und Motivation, um auch die weniger kreative Seite unserer Passion zu meistern.
  • Gute Struktur —Der Inhalt ist chronologisch sinnvoll und übersichtlich aufgebaut, sodass du leicht durch das Buch navigieren kannst.
  • Weitere Meinungen — Durch das integrierte Interview als Bonus am Ende des Buches erhältst du weitere nützliche Tipps von verschiedenen Künstlern. Es ist immer gut, verschiedene Perspektiven zu einem Thema zu beleuchten.
  • Inspirierende Zitate — Viele, selten gehörte Zitate laden zum kurzen Reflektieren und Innehalten während des Lesens ein.
Negative Aspekte:
  • Fehlende Tiefe — Einige Themen werden leider etwas zu oberflächlich behandelt und nur kurz angerissen. (Zum Beispiel Zeitmanagement, Umgang mit Geld als Illustrator, etc.)
  • Amerikanische Zielgruppe — Viele der Erklärungen beziehen sich auf den amerikanischen Markt, der oft stark vom deutschen abweicht. Deshalb solltest du nicht erwarten, alles Wissen 1 zu 1 übertragen zu können. Gerade Themen rund um Steuer, Art Reps, Rechnungen und Gesetze wie Urheberrecht weichen hier stark ab.
  • Englische Sprache — Kein Fehler vom Buch an sich, aber da es nur in Englisch verfügbar ist, kann es für dich vielleicht nicht verständlich genug oder sogar gar keine Option sein.
Will Terry beschreibt sein Buch »What they don’t teach you in art school«* als Self Marketing Guide, um als Künstler Geld in der realen Welt zu verdienen.

 

Als einen vollständigen Guide würde ich es (selbst für rein amerikanische Leser) nicht bezeichnen. Aber das Buch bietet dir einen wunderbaren Ausgangspunkt, um die andere Seite des Künstler-Alltags kennenzulernen. Es spricht viele Punkte an, die ich ebenfalls immer versuche zu vermitteln (die Macht von Gewohnheiten, die Wichtigkeit von Life / Business Skills generell und einzelne Skills daraus wie Projektmanagement, etc.) und gibt viele verschiedene Tipps für die unterschiedlichsten Karriere-Level – von Student bis Profi.

 

Insbesondere (angehende) Kinderbuch-Illustratoren kommen durch die Spezialisierung des Autors auf ihre Kosten. Wenn du allerdings nach einem Buch suchst, welches dir die bürokratischen Dinge erklärt (wie Rechnungen stellen, Verträge, Steuern, Versicherungen, etc.), kann ich es dir nicht empfehlen. Dafür ist es zu oberflächlich und zu stark auf den amerikanischen Markt ausgelegt. Aber auch dazu habe ich bereits mit »Illustrator werden« eine Blog-Post-Reihe geschrieben, in der du dich über diese Themen weiter informieren kannst.

 

Insgesamt ist das Buch eine schöne Kombination aus Sachbuch und Artbook und wird dir sicherlich viele Aha-Momente liefern, wenn du des Englischen mächtig bist und eine kreative Karriere anstrebst.

 

 

Mehr zu Will TerryWebsite | Instagram

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen!

 

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Kommentare

4 Kommentare

  1. Das Buch habe ich auch als eBook. Ist aber bisher ungelesen in den tiefen meiner Festplatte verschwunden… Wir vielleicht mal zeit einen Blick reinzuwerfen…

    Antworten
    • Yey, wie cool! Ich kann es jedenfalls nur empfehlen und wenn es nur für zusätzliche Motivation ist 😉

      Antworten
  2. Eine hervorragende Buchzusammenfassung, die nachvollziehbar und vor allem in einfacher Sprache, die Inhalte sowie Vor- und Nachteile des Buchs aufführt. Was mir immer wieder besonders auffällt, ist, dass ich – egal wie lang das Buch Review bzw. der Blogbeitrag ist – nicht aufhören möchte zu lesen. Denn du bleibst immer konkret, schweifst nicht mit unrelevantem Blabla ab und baust das Review schlüssig auf.

    Das Buch kannte ich bislang nicht. Toll, dass man durch deine Reviews immer wieder auf neue Publikationen aufmerksam gemacht wird.

    Dieses Review hat mir einen sehr guten, (und gefühlt) objektiven(!) Einblick in das vorgestellte Buch gegeben, sodass es mir die Entscheidung deutlich leichter macht, ob ich es mir kaufen würde oder nicht.

    Antworten
    • Vielen Dank für deinen Kommentar, Sandy 🙂 und danke für dein Feedback!

      Antworten

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