Künstler-Interview mit Djamila Knopf – Ihre kreative Routine

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Lesezeit: 8 Minuten
Als Bonus zu meinem Buch »Magie der Gewohnheit« habe ich meine Vorbilder in Sachen digitaler Kunst angeschrieben und ihnen diverse Fragen zu ihren eigenen Routinen und ihrem kreativen Schaffen gestellt. Von 17 Künstlern habe ich eine Rückmeldung erhalten.
 
Auch die großartige Djamila Knopf hat sich die Zeit genommen und mir geantwortet.
Kurze Künstler-Beschreibung

 

Djamila ist eine freischaffende deutsche Illustratorin, die sich voll und ganz ihren eigenen, wundervollen Projekten widmet. Beeinflusst von Ghibli-Filmen zeichnet sie wundervolle Illustrationen, die verträumt, magisch und nostalgisch wirken. Aktuell veröffentlicht sie ihr Artbook »Komorebi« via Kickstarter.
Anschließend findest du ihre Antworten als Auszug aus meinem Buch und zur Inspiration für deinen eigenen kreativen Weg.

Interview mit Djamila Knopf

Djamila Knopf Porträt

1. Frage = Wie sieht deine tägliche Routine als Künstler aus? Welche Routinen tragen zu deinem Erfolg als Mensch und als Künstler bei?

»Ich arbeite von zu Hause aus. Daher ist alles sehr flexibel und kann stark variieren. Aber in der Regel stehe ich so zwischen 8 und 9 Uhr auf, mache mir schwarzen Tee und Frühstück und setze mich damit vor meinen Laptop und browse Pinterest. Ich brauche morgens erstmal eine ganze Weile, um in die Gänge zu kommen. Danach mache ich circa eine halbe Stunde Yoga und gehe dann duschen. Wenn ich mit der Arbeit beginne, ist es so zwischen 11 und 12 Uhr. Ich fange dann an, meine To-Do-Liste für den

Tag abzuarbeiten, beginnend mit kleinen Aufgaben, die ich schnell erledigen kann. Danach zeichne ich. Ich habe eigentlich immer eine Illustration in Arbeit. Ich bemühe mich, jeden Tag circa 4 Stunden dem künstlerischen Teil der Arbeit zu widmen. Das ist für mich eine gute Stundenzahl, in der ich genug Konzentration zur Verfügung habe und ein ganzes Stück mit der derzeitigen Illustration vorankomme. Ich arbeite meist nicht länger als 6 Stunden pro Tag und nehme mir außerdem die Wochenenden frei.« 

2. Frage = Wenn du nur eine grundlegende Fähigkeit nennen könntest, die Künstler jeden Tag trainieren sollten, welche wäre das und wie?

»Ich habe immer Probleme mit dem Wort »sollte« und vermeide es generell, anderen zu sagen, was sie tun und lassen »sollen«. Jeder ist individuell und wenn etwas für mich funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es auch für jemand anderen sinnvoll ist. Also würde ich Folgendes empfehlen: Selbstanalyse. Beobachte deine eigenen Gewohnheiten, Tendenzen und Vorlieben, wenn es um deine künstlerische Arbeit geht. Finde einen Prozess, der dich zum gewünschten Resultat bringt und auf den du dich verlassen kannst, auch wenn du mal einen schlechten Tag hast. «

3. Frage = Verwendest du Kreativitätstechniken zum Generieren von neuen Ideen? Wenn ja, welche?

»Ich bin durch und durch eine visuelle Person und muss immer alles vor mir sehen, um neue Ideen zu generieren. Das beste Tool dafür ist tatsächlich Pinterest geworden. Ich sammle ständig Bilder, die mich inspirieren und ordne sie in digitalen Pinnwänden an. Dabei beginnen die Ideen meist sehr simpel, so wie »Ich möchte auch mal eine Farbpalette wie in diesem Foto ausprobieren« oder »Wie das Licht hier fällt, finde ich interessant« oder »Ich möchte auch mal so einen Schrein in einer meiner Illustrationen zeichnen«. Und dann entwickelt sich mein Bild von diesem Punkt aus und wird komplexer, je mehrElemente ich als Vorlage zusammensuche. Wirklich »neu« sind meine Ideen dabei nie. Ich arbeite eher collagenartig.«

4. Frage = Was würdest du empfehlen, damit man als Kreativer seinen »Fokus« findet?

»Probiere alles einmal durch und schaue, was dich am meisten anspricht und dir am leichtesten fällt. Oft sind wir skeptisch gegenüber dem, was uns leicht von der Hand geht, weil es »zu einfach« ist. Aber das ist oft genau das, wo unser wahres Interesse liegt. Außerdem würde ich raten, sich wirklich erst einmal festzulegen, was die Richtung und das Medium angeht und das Ganze für ein paar Wochen oder Monate durchzuziehen. Selbst wenn du dann merkst, dass es doch nichts für dich ist, hast du dich zumindest spezialisiert. Auch hier gibt es Unterschiede von Person zu Person, aber ich selbst empfinde es als Vorteil, sich in einem bestimmten Bereich zu spezialisieren, statt alles Mögliche mäßig gut zu können.«

Mehr Informationen

Meiner Meinung nach ist Djamila eine großartige Künstlerin. Ihre Werke inspirieren mich und geben mir immer wieder ein angenehmes, wohliges Gefühl durch die wunderschönen Lichtstimmungen und Themen. Ich war mehr als erfreut als ich von ihrem Artbook-Plan erfuhr. Wenn du auch ein Fan von Djamila’s Werken bist oder du sie einfach untersützen möchtest, dann schau einmal auf Kickstarter vorbei, wo sie aktuell Unterstützung für eben jenes Artbook mit dem Titel »Komorebi« sammelt. 
Links zu Djamila Knopf

 

Wenn du noch mehr Künstler-Interviews und generell zur Gewohnheitsoptimierung als Künstler lesen und lernen möchtest, schau dir gern mein Buch »Magie der Gewohnheit – In drei Schritten Ziele setzen und erreichen für Kreative« an. Hier kannst du dir eine kostenlose Leseprobe zum Thema »Ziele finden« herunterladen.

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