Kreativ! – Auf Knopfdruck systematisch Ideen generieren [Buch Review]

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Lesezeit: 14 Minuten
In diesem Post stelle ich dir das Buch »Kreativ!« von Lutz Lungershausen* vor und zeige dir einige Beispiele daraus wie generelle Kreativ Tipps, Kreativmethoden, Kreativtechniken und mehr.

 

Das Buch wurde mir freundlicherweise kostenlos vom mitP-Verlag zur Verfügung gestellt.
Dieser Post selbst ist allerdings unbezahlt und beinhaltet neben der Werbung meine ehrliche Meinung.
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Inhalt Buch – Zusammenfassung

Generell ist das Buch in sieben Kapitel unterteilt, von denen das 4. und 5. den größten Teil ausmachen:

1. Basics – Hier erfährst du allgemeines zum Thema Kreativität und kreativ sein.

2. Kreativprozess – In diesem Kapitel bekommst du eine Übersicht sowie Anleitung und Tipps zum Halten von Kreativ-Sessions und zur Ideenfindung im allgemeinen.

3. Ideenkiller – Hier erfährst du, was dich beim kreativ sein behindert und wie du diese Blockaden aufheben kannst.

4. Kreativmethoden – Dieser erste Hauptteil zeigt dir zahlreiche Methoden mit Übersichten, Anleitungen und Beispielen, um dich für den Ideenfindungsprozess zu organisieren.

5. Kreativtechniken – In diesem zweiten Hauptteil bekommst du ebenso zahlreiche Techniken an die Hand, um in deiner gewählten Kreativmethode, auf verschiedene Weisen Ideen für dein jeweiliges Projekt oder Problem zu erzeugen.

6. Anwendungen – In diesem Kapitel erfährst du ein paar Tipps, die speziell auf verschiedene Berufsgruppen zugeschnitten sind wie Autoren, Marketer, Designer und mehr.

7. Dies & Das – Zum Schluss erhältst du weitere motivierende Worte sowie Literatur-Empfehlungen und einen praktischen Index.

Alle Erklärungen werden dabei begleitet von professionell designten Grafiken, nützlichen Übersichten, Beispielen und Zitaten.
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Kreativ! – Inhalt im Detail

Das Buch beginnt mit einer Erklärung dazu, was überhaupt Kreativität bzw. kreativ sein an sich aus macht und was die Voraussetzungen sind, um kreativ zu sein.

 

Dabei wird argumentiert, dass besonders Originalität eine wichtige Rolle spielt. Jemand, der etwas Neues schafft, dass es so noch nicht bzw. nicht auf diese Weise gegeben hat ist demnach wesentlich kreativer als jemand, der beispielsweise lediglich ein Zentangle Bild ausmalt oder ein Massenprodukt kopiert.

 

Gleichzeitig spielt der Nutzen dabei eine geringere Rolle, da kreative Ideen für sich stehen und oft nur durch weitere Bearbeitung zu wirklich guten Ideen werden. Und selbst, wenn sie nicht zur Lösung eines Problem führen, zeigen sie die Wege auf, die nicht funktionieren und geben damit gleichzeitig aber auch wieder Impulse zur Verbesserung.
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Vor allem aber werden in den ersten Kapiteln grob fünf Denkweisen vermittelt, die ich ebenfalls voll und ganz vertrete, wenn es um das Thema Kreativität geht:
1. Etwas wirklich »Neues« gibt es nicht bis kaum, da es alles schon einmal irgendwie und irgendwo gegeben hat. »Kreativ Neues schaffen« bedeutet demnach viel mehr »kreative, also möglichst neue und ungewöhnliche Remixe« bereits bekannter Dinge zu erschaffen. Im Buch wird das Konzept beschrieben als »relative Innovation«.


2. Kreativität ist kein angeborenes Talent, sondern eine Fähigkeit, die man erlernen und trainieren kann. Und gleiches gilt übrigens auch für das Zeichnen. Hier erfährst du mehr dazu, warum wirklich jeder zeichnen lernen kann und es so etwas wie Talent nicht gibt – zumindest nicht so, wie wir uns es vorstellen.


3. Kreativsein ist auch Arbeit. Gerade wenn man in einer Branche arbeitet, in der das Generieren von kreativen Ideen zum Tagesgeschäft gehört (wie etwa bei Designern), dann kann und sollte man sich nicht auf den Zufall verlassen. Im Sinne: »Mir wird schon noch irgendwann irgendetwas einfallen«. Nein, viel eher muss man sich ganz bewusst Zeit nehmen und Ideen erarbeiten. Selbst gute spontane Ideen benötigen oft noch wesentlich mehr Feinschliff und Ausarbeitung. Dabei stellen die im Buch aufgezeigten Kreativmethoden und Kreativtechniken wunderbare Hilfsmittel dar, um sowohl auf neue Ideen zu kommen als auch um generierte Ideen weiter zu verfeinern.


4. Kreativität benötigt klare Begrenzung. Ohne eine klare Aufgabenstellungen bzw. ein konkretes Problem, welches es zu lösen gilt, ist es schwer, effektiv kreativ zu sein. Dabei sind diese Aufgabenstellungen oft nicht klar genug formuliert und die Rahmenbedingungen wie ein gutes Umfeld und genügend Vorwissen sind ebenfalls oft nicht gegeben.


5. Ideenfindung und Ideenbewertung MÜSSEN getrennt voneinander stattfinden. Viel zu schnell werden Ideen bewertet, noch bevor sie überhaupt alle komplett geäußert oder festgehalten wurden – »Das ist unrealistisch oder nicht gut«. Ein solches Verhalten führt aber eher dazu, dass Denkblockaden entstehen und man überhaupt keine oder nur sehr wenig Ideen hervorbringt. Wichtig sind aber gerade am Anfang eher viele Ideen, um eine möglichst hohe Chance auf die EINE gute Idee zu erhalten. Die Lösung: Nichts wird kritisiert und alle Ideen werden festgehalten bis der vorher definierte Zeitraum zur Ideenfindung abgeschlossen ist und erst danach wird bewertet und aussortiert. Im Buch wurde das Ganze wunderschön mit dem Konzept des »Bullshit«-Berges umschrieben. Sprich: Du musst erst einen Berg aus sch*** Ideen fabrizieren, um an die eine gute zu gelangen, die du weiter ausarbeitest.
Eine ausführlichere Beschreibung sowie weitere Tipps zu diesen Denkweisen erhältst du auch in meinem Video »Kreativität lernen & steigern«.

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Im »Basics« Kapitel werden noch weitere wertvolle Tipps gegeben, wie man generell leichter in das kreative Denken findet  – wie man sich zum Beispiel ein kreative(re)s Umfeld schafft, wie man die eigene Komfortzone erweitert oder auch wie man sich für die eigentlichen »Kreativ-Sessions« aufwärmt.

 

Außerdem wird auch klar beschrieben, wie der Kreativprozess ganz konkret ablaufen kann mit den Schritten: Briefing, Information, Inkubation, Ideation, Bewertung, Ausarbeitung.
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Anschließend findest du in den nachfolgenden Kapitel den Hauptteil des Buches mit den Kreativmethoden und Kreativtechniken. Im Buch wird dabei ganz klar eine Unterscheidung getroffen.


Kreativmethoden = Wie du dich für den kreativen Ideenfindungsprozess organisierst (allein oder im Team / Klärung von Arbeitsbedingungen, Hilfsmittel, etc. // Beispiel: Brainstorming)


Kreativtechniken = Wie du in alternatives Denken findest, um innerhalb der Kreativmethoden auf neue Ideen zu stoßen (Denkstrategien // Beispiel: Ersetzen)


Anschließend stelle ich eine Kreativmethode als Beispiel näher.
Wenn du weitere nützliche Tipps und Techniken zum Kreativ sein speziell als Zeichner haben möchtest, kann ich dir meinen Online-Kurs »Kreative Ideen & Konzepte entwickeln« empfehlen. Darin erhältst du konkrete Beispiele, wie du Zeichnungen, kreative Projekte und ganze Storyworlds generell konzipieren kannst.

Beispiel – Kreativmethode Brainstorming

Insgesamt findest du 11 Kreativmethoden im Buch, die wie folgt strukturiert sind:

 

  • Zuerst erhältst du eine kurze Übersicht in einem grauen Kasten, der dir die Methode in Stichpunkten zusammenfasst (Teilnehmeranzahl, Zeitbedarf, Material, Vorteil, Nachteil).
  • Danach bekommst du die »Spielregeln« mit Beispielen erklärt, also wie die jeweilige Methode konkret funktioniert und was du dabei beachten musst.
  • Schließlich folgt eine kurze Zusammenfassung der Vor- und Nachteile, also wann der Einsatz der jeweiligen Kreativmethode am sinnvollsten ist und wann nicht sowie zusätzliche Tipps und anschauliche Beispiel-Grafiken.
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Die erste dargestellte Kreativmethode ist dabei eine der bekanntesten: Brainstorming.
Dabei wird jedoch anschaulich beschrieben, dass »bekannt« nicht gleich gut verstanden bzw. gut umgesetzt bedeutet.


Hier die Eckdaten zu dieser Kreativmethode Brainstorming:
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Brainstorming – Die Spielregeln

Allein oder in einer Gruppe werden bei dieser Kreativmethode generell alle Ideen zu einem vorher definierten Problem in einem begrenzten Zeitraum geäußert und schriftlich festgehalten. 

 

Dabei sollte der Zeitraum ebenfalls zuvor klar definiert und mit einem Timer während der Kreativsession erfasst werden. Mehr als 90 Minuten sollten es je Session aber nicht werden, da die Konzentration dabei meistens nachlässt. Du kannst die Methode in einer weiteren Session am selben Tag oder auch über mehrere Tage hinweg durchführen.

 

Am aller wichtigsten bei dieser Methode ist: Es wird wirklich ALLES festgehalten – auch auf den ersten Blick scheinbar komplett schlechte Ideen. Denn diese können Impulse für weitere gute Ideen geben und auf Dinge hinweisen, die es bei der Ausarbeitung zu vermeiden gilt. Die Bewertung erfolgt später in einer separaten Session.

 

Vermieden werden sollen »Killerphrasen« wie »Das ist nicht möglich / zu teuer / zu albern /  irrelevant«. Es ist wichtig, bei dieser Kreativmethode im Flow zu bleiben und möglichst frei »spinnen« zu können. Es kann im Gegenteil sogar gar nicht genug an Tabubrüchen, Übertreibungen und Absurden Ideen geben.
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Außerdem wird auch eine andere Variante des Brainstorming im Buch vorgestellt: Das »Ideen-Ping-Pong«, welches ich persönlich sehr spannend finde.

 

Dabei wirft man sich mit einem Partner gegenseitig Ideen zu bzw. ein geäußertes Wort gibt das nächste des Partners vor. Zum Beispiel sagt der Erste: »Ein Stuhl«, dann sagt der andere »ohne Beine«, dann der andere wieder »mit Rädern« und so weiter..  und am Ende landet man vielleicht bei einem gitterartigen Bällesessel.

 

Brainstorming ist auch meiner Meinung nach eine häufig noch zu falsch ausgeführte und weit unterschätzte Methode, die schnell zu jedem Thema neue Ideen bringen kann.

 

Ich habe diese Methode vor langer Zeit selbst weiter verfeinert und mit weiteren Tricks zu einer eigenen Methode, nämlich dem »Braindumping« transformiert. In diesem Video zeige ich dir genau, wie das »Braindumping« funktioniert und wie du damit konkret Zeichnungen und mehr konkret konzipieren kannst – mit anschaulichen Beispielen und mehr.

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Fazit Buch

Insgesamt gebe ich dem Buch »Kreativ!« von Lutz Lungershausen* vom mitP Verlag 5 von 5 Sternen.
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Positive Aspekte

  • Sehr guter Inhalt – Klar, fundiert & inspirierend beschrieben mit Techniken, die wirklich funktionieren und Denkweisen, die wirklich helfen, Kreativsein zu lernen bzw. zu verbessern
  • Klare Struktur – Sehr gute Übersichten bei den Kreativmethoden & Kreativtechniken
  • Top Design – Schönes Layout und tolle Grafiken & Icons
  • Inspirierende Zitate & Grafiken
  • Nützlicher Index & Literaturverweise

Negative Aspekte

  • Sehr »corporate« lastig – Viele Beispiele beziehen sich eher auf das Entwickeln bzw. Verbessern von Firmenprodukten und Firmen generell. Es gibt zum Beispiel keine konkreten Beispiele für Zeichner bzw. Illustratoren. Man muss also viel assoziieren, aber die Techniken sind prinzipiell übertragbar auf andere Disziplinen (daher kein Sternabzug).
Zusammengefasst erhältst du mit »Kreativ!«* ein tolles Nachschlagewerk und einen guten Motivator mit vielen Anregungen und Techniken, um selbst den Kreativprozess zu starten und um auf neue Ideen zu kommen. Wenn man dabei nicht inspiriert wird, weiß ich auch nicht weiter. Ein wirklich tolles Buch und das sage ich selten.

 

Wenn du jedoch konkrete Erklärungen bzw. Anleitungen, Beispiele und Techniken für das Konzipieren von Zeichnungen und kreativen Projekten erhalten möchtest, empfehle ich dir meinen Online-Kurs »Kreative Ideen und Konzepte entwickeln«.
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Also viel Spaß beim Ideen finden!
Bleib kreativ und bis bald!
Welches ist dein liebste Kreativmethode oder Kreativtechnik?

 

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