Grafiktablett Empfehlung 2023 – Für digitale Zeichenanfänger & Profis

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Du hast dich entschieden: Du willst digitales Zeichnen lernen! (gute Entscheidung ;))

Doch jetzt stehst du vor einer Wand aus Fragen: Wo soll ich anfangen? Was zuerst zeichnen? Und so weiter. Doch bevor du überhaupt zeichnen kannst, gilt es zwei Dinge zu klären: Mit welcher Hard- und Software wirst du zeichnen?

Den ersten Teil – die Hardware – zeige ich dir in diesem Beitrag. So wirst du am Ende alles wissen, um die richtige Kaufentscheidung treffen zu können :).

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1. Warum ein Grafiktablett?

Wenn du einen Computer zu deinem Eigentum zählen kannst, besitzt du theoretisch bereits alles, was du benötigst, um digital zeichnen zu können! Mit einer Computermaus oder einem Trackpad kannst du in einem einfachen Zeichenprogramm erste Striche zeichnen. Und ein solches Programm bringt so gut wie jedes Betriebssystem mit sich (Beispiel: Paint bei Windows). 

Praktikabel sieht aber leider anders aus. In der Regel wirst du so kaum wirklich gut und detailliert zeichnen können. Dafür sind Maus und Trackpad als Eingabegeräte einfach zu weit entfernt von den Zeichengeräten und der Zeichenhaltung, wie wir es gewohnt sind. 

 Daher gab es sehr schlaue Leute, die das Grafiktablett erfunden haben – eine „Zeichenplatte“, die die Bewegungen aufzeichnet und damit digitalisiert, die man mit dem dazu passenden Stift, genannt Stylus, darauf ausführt. Man imitiert damit also das traditionelle Zeichnen mit Stift. Es bleiben nur eben keine „echten“ Linien auf dem Grafiktablett zurück, sondern sie werden auf den Computer übertragen. Das zeigt schon einen gewaltigen Vorteil des digitalen Zeichnens gegenüber dem traditionellen Zeichnen: man verbraucht kein Material, durch Computerbefehle lassen sich Eingaben und damit Striche rückgängig machen und man muss zum Beispiel auch nicht auf Trockenzeiten von Farben warten. Außerdem lässt sich neben dem Zeichnen auch der komplette Rechner mit einem Grafiktablett ähnlich einer Maus steuern. 

Hier einmal ein Beispiel für die Unterschiede in der Präzision zwischen Grafiktablett und einfacher Computermaus: 

Natürlich gibt es, wie bei allen Dingen, Ausnahmekünstler, die auch mit der Maus grandiose Werke erstellen, aber das ist eben die Ausnahme. Wenn du wirklich digital zeichnen lernen willst, kommst du also nicht umhin, dir ein Grafiktablett zuzulegen.

2. Unterschiede & Kriterien bei der Auswahl

Wie bei allen Produkten gibt es keine Einheitsgröße, die für alle passt. Jeder Künstler hat andere Schwerpunkte und individuelle Vorlieben. Ich gebe dir in diesem Artikel Empfehlungen, ja, aber die endgültige Entscheidung musst immer noch du selbst anhand deiner ganz eigenen Bedürfnisse treffen.

Um dir die Auswahl dennoch etwas zu erleichtern, habe ich dir folgend einmal sämtliche Kriterien und Unterschiede zusammengestellt, die es bei Grafiktabletts derzeit gibt. Entscheide selbst, was davon für dich wie am wichtigsten ist und überprüfe meine Empfehlungen dann auch daraufhin.

  • Stift- vs. Display-Tablett

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Tabletts: Stift-Tabletts, die lediglich zur Eingabe dienen und bei denen du beim Zeichnen woanders hin, nämlich auf den angeschlossenen Rechner oder Monitor, schauen musst (wie eine Computermaus, nur eben in Tablett-Form) und Display-Tabletts, bei denen du direkt auf einer Bildschirmfläche zeichnest, bei der teils sogar ein eigener Computer integriert ist (Stift-Computer bzw. All-In-One-Tabletts). Das Display-Tablett, kommt dem traditionellen Zeichnen am nächsten, aber durch den integrierten Bildschirm zeigt sich das entsprechend in einem oft wesentlich teureren Preis.

Für mich persönlich sind Stift-Tabletts die erste Wahl: sie sind günstiger, die Hand verdeckt beim Zeichnen nichts, es gibt keinen Versatz zwischen Stift und gezeichneter Linie (was mich persönlich irritiert) und ich zeichne oft stationär am Schreibtisch, wodurch es kein Platzproblem durch das zusätzliche Tablett gibt. Allerdings ist das Schauen auf den Bildschirm, anstatt auf die Hand, Gewöhnungssache. Wer das nicht mag oder lieber mobil digital zeichnet, der ist mit einem Display-All-In-One-Tablett am besten beraten (zB das iPad). Da hat man, wie es der Name schon sagt, eben alles beieinander und man ist viel flexibler.

Was kannst du tun, wenn du dir nicht sicher bist? Welche Art für dich die Beste ist, lässt sich am Ende für dich nur durch direktes Testen herausfinden. In der Regel kann sich jeder an die Arbeitsweise mit dem Stifttablett gewöhnen und für Anfänger ist es allein wegen der Kosten auch oft die einzige Option.

Entweder du kaufst dir erst einmal ein billigeres Stift-Tablett und nimmst dir genügend Zeit, es auszutesten und es gegebenenfalls zurückzuschicken oder zu verkaufen, wenn es nicht passt oder du fährst auf eine Messe oder in einen entsprechenden Elektronikladen, um die Geräte direkt vor Ort auszutesten.

Auf der Gamescom und auch vielen anderen Games-, Art- und Comic Conventions gibt es inzwischen eigentlich immer mindestens einen Wacom-Stand, bei dem du gleich die bekannteste Marke ausprobieren kannst.  

  • Kosten 

Der entscheidende Faktor wird für dich am Anfang sicherlich der Preis sein. Grafiktabletts gibt es bereits ab circa 40€ und nach oben geht es bis circa 3000€ – eine weite Spanne. 

Für den Anfang und vor allem dann, wenn du erst einmal austesten willst, ob digitales Zeichnen wirklich etwas für dich ist, genügen auf jeden Fall die Billig-Tabletts. Mit diesen kannst du bereits wunderbar zeichnen. Teurere Preise entstehen dann meist nur noch über größere Zeichenflächen, Zusatzoptionen, Markennamen, Displayfunktion, besseren Support und qualitativ hochwertigeres Material.  

Überlege dir, welches Budget dir zur Verfügung steht. Wenn du dir sicher bist, dass du auf jeden Fall digital zeichnen wirst, würde ich dir empfehlen, lieber langfristig zu denken und zumindest nicht das Billigste vom Billigsten zu nehmen, nur um ein paar Euro zu sparen, sondern wirklich die Optionen zu wählen, die zu dir passen. Dein Zukunfts-Ich wird es dir danken und gerade Markenprodukte (zB Wacom) kannst du oft Jahre oder sogar Jahrzehnte ohne Probleme benutzen.

Verwechsle jedoch einen höheren Preis nicht mit einer besseren Qualität deiner Bilder. Am Ende ist jedes Grafiktablett nur ein Werkzeug und du kannst mit jedem gute Ergebnisse erzielen. Alle zusätzlichen Optionen sind eigentlich nur Luxus. Wenn du nicht zeichnen kannst, wird auch ein 2000€ teures Cintiq keinen besseren Künstler aus dir machen.

Als alternativer Kompromiss gibt es natürlich auch noch die Option, normalerweise teure Markenprodukte gebraucht und / oder in einer älteren Version zu kaufen. So kannst du oft mehrere 100€ sparen. Das habe ich ebenfalls getan und mir ein älteres Wacom Intuos Pro M für ca. 150€ gebraucht anstatt den üblichen 400-500€ gekauft.

  • Nutzungsanspruch

Kannst du bereits abschätzen, wie umfangreich deine Zeichenarbeit sein wird? Skizzierst du mehr als dass du fein und detailliert Bilder ausarbeitest? Willst du rein 2D oder auch 3D arbeiten? Mit Stift-Tabletts lassen sich alle diese Dinge ohne Probleme ausführen. Die Rechenleistung übernimmt ja nach wie vor der angeschlossene Computer. Beim iPad und anderen All-in-one-Produkten, die einen integrierten Computer enthalten, kann es nach wie vor zu Leistungsunterschieden kommen, die du beachten solltest. Aber auch da wäre zunächst die Frage: Brauchst du vielleicht neben dem Tablett auch noch einen neuen Laptop / Computer? Dann wären All-In-One-Tabletts eine Überlegung wert. Der Kosten-Nutzen-Faktor muss auch hier einfach ausgewogen sein.

So wie der momentane Stand ist, würde ich zum Beispiel wegen rechenintensiver 3D-Arbeit und detaillierten Zeichnungen, die oft aus vielen Ebenen bestehen, nicht allein auf ein solches All-in-one-Gerät setzen bzw. wäre es mir im Vergleich zu einem normalen Computer zu teuer. 

Wenn du komplett aus dem Hobby-Bereich kommst, dann wird letzteres sicherlich erst einmal kein großes Thema für dich sein. Aber vielleicht bist du ja bereits beruflich Grafikdesigner oder 3D Artist und willst dich in das digitale Zeichnen als neue Disziplin einarbeiten. Dann hast du einen ganz anderen Ausgangspunkt und andere Ziele und solltest dir auch darüber entsprechend Gedanken machen.

Generell sollten Soft- und Hardware aber zueinander passen. Hast du zum Beispiel dein Auge bereits auf die Software „Procreate“ geworfen? Dann kommt für dich derzeit eigentlich nur ein iPad in Frage, da die App nur darauf unterstützt wird. Also recherchiere auch, ob die Software, die du planst zu nutzen, mit dem Gerät kompatibel ist (was aber meistens der Fall sein wird).

  • Flexibilität 

Möchtest du hauptsächlich stationär an zum Beispiel einem Schreibtisch arbeiten oder auch unterwegs? Oder reicht für unterwegs nicht auch ein normales Skizzenbuch? 

Mit einem Stift-Tablett kann es sehr schnell umständlich bzw. sogar unmöglich werden, unterwegs wie in der Bahn zu arbeiten, da du dafür eben einen zusätzlichen Computer mit Bildschirm und eventuell eine Tastatur benötigst. Stell dir vor, du musst das alles erst aufbauen, bevor du zeichnen kannst. Nicht unmöglich, aber sehr umständlich. Da kann einem die Lust zum Zeichnen schon einmal vergehen. Dann doch lieber auf ein Display-Tablett zurückgreifen! 

Arbeitest du hingegen eigentlich nur Zuhause, ist ein Stift-Tablett aufgrund der geringeren Kosten die erste Wahl, wenn du dich daran gewöhnen kannst.

  • Größe  

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen den einzelnen Grafiktabletts ist deren Größe. Zwischen A3 und A6 hat sich der Standard eingependelt (also weniger als 20cm in der Breite bis zu breiter als 30cm). Natürlich gibt es auch hier Sonderformen. 

Kleinere Tablets bedeuten weniger Platzverbrauch, aber da der Bildschirm größer ist, werden Bewegungen nicht gleich umgesetzt. Ein kleiner Strich auf dem Tablet erzeugt einen wesentlich größeren auf dem Bildschirm. Das kann sich sehr störend anfühlen, ist aber wieder von Person zu Person unterschiedlich (einfach testen!). 

Größere Tablets bieten zudem den Vorteil, dass man mehr aus dem Arm heraus zeichnen kann und weniger aus dem Handgelenk, was für selbstbewusstere Striche sorgt und auch weniger Gelenkbeschwerden verursacht. Bei Display-Tabletts sind größere Bildschirme natürlich auch für die Augen schonender. 

Je größer das Tablet, desto teurer wird es allerdings auch. Eine größere Variante als circa 40cm halte ich für unnötig. Wacom bietet zum Beispiel die Größen S (small = klein), M (middle = mittel) und L (large = groß) an, von der ich eben die M Variante empfehlen kann. Nicht zu klein, zu groß.

Ich hatte jahrelang ein Wacom-Tablett in der Größe L und es hat mich irgendwann nur noch gestört. Die „Zeichenstrecken“ waren zu lang und mal schnell einpacken konnte ich das große Tablett auch nicht. Dann habe ich eine Zeit lang S probiert, aber da tat mir dann schnell das Handgelenk weh und es gab auch nicht genügend Schnellzugriff-Tasten im Tablett selbst, ohne die ich allerdings nicht mehr arbeiten wollte. Mit der M-Variante habe ich jetzt seit einigen Jahren das beste aus beiden Welten: es passt in jedes Laptop-Rucksackfach, ich kann gut aus dem Arm arbeiten und für Details aus dem Handgelenk, es gibt genügend Tasten und es nimmt nicht zu viel Platz auf dem Schreibtisch weg. 

  • Drucksensivität & mehr   

Je mehr Druckstufen ein Tablett besitzt (üblicherweise zwischen 1024 und 2048), desto präziser kannst du zeichnen. Das bedeutet: je nach dem Druck, den du beim Zeichnen ausübst, wird dieser präziser digital auf deine Linien übertragen. Das Zeichnen wirkt natürlicher. Im Umkehrschluss: je geringer die Druckstufen, desto weniger natürlich wirst du zeichnen können.

Allerdings sind die Unterschiede zwischen Modellen ab bereits 100 / 200€ aufwärts teilweise kaum spürbar. Nur wenn du wirklich das Billigste vom Billigsten nimmst, wirst du oft einen massiven Unterschied wahrnehmen. 

Aber deshalb heißt billig nicht gleich schlecht. Es kommt immer auf deinen Anspruch an. So verhält es sich auch mit anderen Zusatzoptionen wie unterschiedlichen Stiftspitzen für unterschiedliches Medienempfinden (Bleistift, Pinsel, etc.), Multi-Touch-Option (Touch-Gesten auf dem Tablett möglich) oder eben den Zusatztasten und mehr.

Ich würde dabei immer lieber Abstriche machen und mich fragen: Was brauche ich wirklich? Wenn du natürlich viel Geld hast und / oder auf bestimmte Optionen nicht verzichten willst, dann gönn dir ;).

3. Meine Grafiktablett Empfehlungen für Anfänger & Fortgeschrittene

Überblick

1. Wacom Intuos S (frühere Version: Bamboo) – Preis neu: ca. 80€

2. Huion H640P – Preis neu: ca. 50€

3. Wacom Intuos Pro M (gebraucht kaufen, ca. 200€) – Preis neu: ca. 380€

4. (iPad Pro (gebraucht kaufen, ca. 600€) – Preis neu: ca. 1100€

1. Wacom Intuos S* – ca. 50-80€ 

Für dieses Tablett solltest du dich entscheiden, wenn du komplett neu im digitalen Zeichnen bist (es erst einmal austesten willst), gewillt bist, die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet zu testen und auf hohe Qualität, trotzdem niedrige Kosten, dazu passende Software und Markenqualität speziell von Wacom Wert legst. 

Was spricht konkret dafür?

  • Kosten: Günstig. 80€ Neupreis und mit B-Ware oder gebraucht (auch die frühere Variante mit der Bezeichnung »Bamboo« berücksichtigen!) lassen sich weitere Kosten sparen. (Wacom selbst bieten auf ihrer Shop-Seite immer wieder B-Ware an; anonsten e-Bay-Kleinanzeigen und dergleichen.)
  • Marke: Wacom ist der führende Hersteller für Grafiktabletts aus Japan und entsprechende Qualität wird dir damit bei einem Kauf geliefert: hohe Präzision, Drucksensitivität und ein ergonomischer Stift. Auch wenn diese Marke teurer ist als andere rechnet sich das auf lange Sicht. Mein neues Grafiktablett habe ich nur gekauft, um mobiler zu sein (das erste Tablet war dafür zu groß), denn das alte funktionierte nach über 6 Jahren im Dauereinsatz immer noch einwandfrei und ich konnte es somit weiterverkaufen.
  • Platz: Wacom bietet seine Tabletts oft in drei unterschiedlichen Größen an: »S« für »Small«, »M« für »Medium« und »L« für »Large« (nur in der Intuos Pro Variante). Mit dieser »S«-Variante, die die kleinste Variante darstellt, bist du am besten beraten, wenn es dir vordergründig darum geht, dein Grafiktablett leicht transportieren zu können und / oder wenig Platz auf deinem Schreibtisch zu belegen.
  • Leistung: Wenn du dich an die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet, was das Intuos S ist, gewöhnen kannst (auf dem Tablett zeichnen, aber auf den Monitor schauen), dann kannst du praktisch deinen gesamten Computer steuern. Die Leistung deines Tabletts wird dann auch lediglich von eben diesen eingeschränkt. Bei All-In-One-Tabletts kommt es immer noch häufig zu Leistungseinbußen. Mit dem Stift-Tablet sind hingegen sowohl 2D- als auch 3D Programme ohne Probleme steuerbar.
  • Software: Je nach Modell erhältst du bei einem Neukauf direkt auch noch ein Software-Paket dazu (Corel Painter Essentials, Corel AfterShot oder Clip Studio Paint). Außerdem gibt es das Wacom Desktop Center, mit welchem du deine Tablett-Einstellungen sehr einfach verändern und in einer Cloud speichern kannst.

Was spricht dagegen?

  • Stift-Tablett: Wenn du mit der Arbeitsweise (auf Tablett zeichnen, aber auf Monitor schauen) nicht klar kommst, dann ist dieses Tablett sicherlich nichts für dich. Das kannst du aber, wie bereits erwähnt, nur durch aktives und wiederholtes Testen herausfinden.
  • Kosten: Wenn es dir hauptsächlich um die Kosten geht, du dafür gern Abstriche in der Qualität machst und dir die Marke Wacom egal ist, dann solltest du eher zu etwas wie bei Punkt 2. greifen.
  • Mobilität: Wenn du direkt unterwegs zB in der Bahn zeichnen willst, dann kann es hiermit umständlich werden. Dafür eignet sich besser ein All-In-One-Zeichentablett
  • Größe: Wenn du weißt, dass du jemand bist, der eher größere Bewegungen beim Zeichnen macht oder sich bei zu kleinen Zeichenflächen eingeengt fühlt, dann kann dieses Grafiktablett bereits zu klein sein. Die aktive Zeichenfläche beträgt lediglich ca. 15×9,5cm.

© Bild: mit freundlicher Erlaubnis von Huion

2. Huion H640P* – ca. 30-45€  

Für dieses Tablett solltest du dich entscheiden, wenn du komplett neu im digitalen Zeichnen bist (es erst einmal austesten willst), gewillt bist, die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet zu testen und der günstigste Preis mit dennoch sehr guter Qualität die Hauptrolle für dich spielt. Alternativ findest du auch mit XP Pen ähnlich gute Tabletts. 

Was spricht konkret dafür? 

  • Kosten: Günstiger geht es fast nicht. Ca. 45€ Neupreis und mit B-Ware oder gebraucht lassen sich weitere Kosten sparen.
  • Marke: Huion ist neben Wacom einer der größter Hersteller von Grafiktabletts der Welt. Ich würde jederzeit Wacom vorziehen, aber das ist eher persönlicher Geschmack. Die Leistungsunterschiede sind ansonsten, zumindest im unteren Preissegment, gering.
  • Platz: Ähnlich dem Wacom Intuos S ist das Huion H640P klein gehalten, aber es ist dennoch größer als das Intuos. Während das Intuos fast quadratisch daherkommt (200 x 160 mm), ist das Huion H640P breiter (260 x 147 mm) und bietet im Gegensatz zum Intuos (152 x 94 mm) eine leicht größere, aktive Zeichenfläche (160 x 99 mm). In jedem Fall bist du damit gut beraten, wenn du kein Problem hast, auf kleinem Raum zu zeichnen und du großen Wert auf geringen Platzverbrauch und leichten Transport legst.
  • Schnellzugriff-Tasten: Während das Intuos S lediglich 4 Schnellzugriff-Tasten besitzt, sind auf dem H640P sogar 6 Stück platziert. Das heißt, diese Tasten könntest du mit Hotkeys belegen (wie die beliebte »Zurück-Funktion« STRG / CMD + Z). Eher ein Luxus- und Geschmacksunterschied, aber dennoch erwähnenswert.
  • Drucksensitivität: Hier liegt das H640P deutlich vorn. Mit 8192 Druckstufen gibt es einen deutlichen Unterschied zu den 4096 Druckstufen des Intuos S. Allerdings muss man vom Gefühl her etwas fester zudrücken.
  • Leistung: Wenn du dich an die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet, was das Huion H640P ist, gewöhnen kannst (auf dem Tablett zeichnen, aber auf den Monitor schauen), dann kannst du praktisch deinen gesamten Computer steuern. Die Leistung deines Tabletts wird dann auch lediglich von eben diesen eingeschränkt. Bei All-In-One-Tabletts kommt es immer noch häufig zu Leistungseinbußen. Mit dem Stift-Tablet sind hingegen sowohl 2D- als auch 3D Programme ohne Probleme steuerbar. 

Was spricht dagegen?

  • Stift-Tablett: Wenn du mit der Arbeitsweise (auf Tablett zeichnen, aber auf Monitor schauen) nicht klar kommst, dann ist dieses Tablett sicherlich nichts für dich. Das kannst du aber, wie bereits erwähnt, nur durch aktives und wiederholtes Testen herausfinden.
  • Mobilität: Wenn du direkt unterwegs zB in der Bahn zeichnen willst, dann kann es hiermit umständlich werden. Dafür eignet sich besser ein All-In-One-Zeichentablett.
  • Größe: Wenn du weißt, dass du jemand bist, der eher größere Bewegungen beim Zeichnen macht oder sich bei zu kleinen Zeichenflächen eingeengt fühlt, dann kann dieses Grafiktablett bereits zu klein sein. Die aktive Zeichenfläche beträgt lediglich ca. 16 x 9,9cm.
  • Software: Wenn du direkt passende Software (sowohl Zeichenprogramm als auch Stifteinstellungen) mit deinem Grafiktablett erhalten möchtest, solltest du eher zu einem Wacom Intuos Tablett greifen. Diese ist hier nicht enthalten.

3. Wacom Intuos Pro M* – ca. 200-380€  

Für dieses Tablett solltest du dich entscheiden, wenn du komplett neu oder erfahren / Profi im digitalen Zeichnen bist (aber bereits weißt, dass du langfristig digital zeichnen willst), gewillt bist, die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet zu lernen und eine angenehme Größe sowie hohe Qualität der Marke Wacom die Hauptrolle für dich spielt. Dieses Tablett ist mein persönlicher Favorit und ich benutze es derzeit selbst für meine professionellen Arbeiten.

Was spricht konkret dafür? 

  • Kosten: Definitiv nicht günstig im Vergleich zu den ersten beiden Tabletts, aber unter den Profi-Tabletts eines der preiswertesten. Ich habe meines gebraucht zu einem Preis von 180€ auf eBay gekauft (so viel, wie die »S«-Variante fast neu kostet).
  • Marke: Wacom ist der führende Hersteller für Grafiktabletts aus Japan und entsprechende Qualität wird dir damit bei einem Kauf geliefert: hohe Präzision, Drucksensitivität und ein ergonomischer Stift. Auch wenn diese Marke teurer ist als andere rechnet sich das auf lange Sicht. Mein neues Grafiktablett habe ich nur gekauft, um mobiler zu sein (das erste Tablet war dafür zu groß), denn das alte funktionierte nach über 6 Jahren im Dauereinsatz immer noch einwandfrei und ich konnte es somit weiterverkaufen.
  • Größe: Für mich, wie gesagt, ein entscheidender Punkt. Meiner Meinung nach besitzt die »M«-Variante der Intuos Pro – Reihe die perfekte Größe zum Zeichnen. Ich besaß jahrelang ein Vorgängermodell (Intuos 4) in der Größe L und gerade, wenn ich einmal meine Sachen einpacken und an einem anderen Ort zeichnen wollte, wurde dies schnell zur Qual. Außerdem wurde auch mein Arm durch die größere Zeichenstrecke schneller müde als er es jetzt wird mit dem Intuos Pro M. Die kleinste Variante (Intuos Pro S) hatte ich kurzzeitig ebenfalls probiert und festgestellt, dass die Zeichenstrecken hier wiederum zu klein für mich waren. Hier muss jeder selbst für sich entscheiden, was er braucht, aber ich würde behaupten, dass die Größe »L« in den wenigsten Fällen notwendig ist.
  • Schnellzugriff-Tasten: Die größere Fläche des Tabletts bietet natürlich auch mehr Platz für die Tasten, weshalb sich hier ganze 8 Stück vorfinden, die mit individuellen Hotkeys belegt werden können. (Im Vergleich: das Wacom Intuos S besitzt lediglich 4 und selbst das Huion H640P nur 6)
  • Touch-Ring: Zusätzlich zu den Schnellzugriff-Tasten findet sich hier ebenfalls ein Touch-Ring, bei dem man 4 verschiedene Modi einstellen kann. Dieses Feature ist extrem hilfreich. So kann man beispielsweise sehr präzise und intuitiv die Pinselgröße, den Zoom auf das Bild oder die Rotation der Zeichenfläche durch eine Kreisbewegung am Touch-Ring steuern. Damit spart man sich erheblich viel Zeit im Gegensatz zur Menü-Bedienung in den Zeichenprogrammen oder durch die Schnellzugriff-Tasten. Das digitale Zeichnen wird dadurch wesentlich effizienter.
  • Multi-Touch: Die neueren Generationen der Intuos Pro Reihe bieten die Option, das Tablett zusätzlich mit Multi-Touch Gesten zu bedienen. Das heißt, was du auf deinem Smartphone machen kannst (zB Zoomen, indem du zwei Finger zusammen oder auseinander bringst), funktioniert auch mit dem Tablett. Diese Option empfinde ich jedoch eher als Spielerei. Ich selbst nutze sie nicht. Das kann jedoch wieder von Nutzer zu Nutzer variieren.
  • Drucksensitivität: Hier schließt Wacom auf die 8192 Druckstufen vom Huion H640P auf und bietet damit eine exzellente, natürliche Zeichendrucksimulation.
  • Radiergummi: Im Gegensatz zum normalen Intuos kommt der Wacom Intuos Pro Pen (Stift) mit einem Radiergummi-Aufsatz am anderen Ende des Stiftes. Wer stärker vom traditionellen Zeichnen kommt, der wird dieses Feature begrüßen.
  • Leistung: Wenn du dich an die Zeichenweise mit einem Stift-Tablet, was das Wacom Intuos Pro M ist, gewöhnen kannst (auf dem Tablett zeichnen, aber auf den Monitor schauen), dann kannst du praktisch deinen gesamten Computer steuern. Die Leistung deines Tabletts wird dann auch lediglich von eben diesen eingeschränkt. Bei All-In-One-Tabletts kommt es immer noch häufig zu Leistungseinbußen. Mit dem Stift-Tablet sind hingegen sowohl 2D- als auch 3D Programme ohne Probleme steuerbar.

 

Was spricht dagegen?

  • Kosten: Wenn der Preis für dich die Hauptrolle spielt und du das digitale Zeichnen erst einmal lediglich testen willst, solltest du eher zu der günstigen Intuos S – Variante oder dem Huion H640P greifen.
  • Stift-Tablett: Wenn du mit der Arbeitsweise (auf Tablett zeichnen, aber auf Monitor schauen) nicht klar kommst, dann ist dieses Tablett sicherlich nichts für dich. Das kannst du aber, wie bereits erwähnt, nur durch aktives und wiederholtes Testen herausfinden.
  • Mobilität: Wenn du direkt unterwegs zB in der Bahn zeichnen willst, dann kann es hiermit umständlich werden. Dafür eignet sich besser ein All-In-One-Zeichentablett.
  • Software: Wenn du direkt passende Software (sowohl Zeichenprogramm als auch Stifteinstellungen) mit deinem Grafiktablett erhalten möchtest, solltest du eher zu einem Wacom Intuos Tablett greifen. Diese ist hier in der Pro-Variante nicht enthalten.

4. iPad Pro* – ca. 600-1100€  

Für dieses Tablett solltest du dich entscheiden, wenn du komplett neu oder erfahren im digitalen Zeichnen bist (aber bereits weißt, dass du langfristig digital zeichnen willst), einen Mini-Computer für unterwegs haben möchtest, du unterwegs oder in flexibler Position digital zeichnen willst und Display-Tabletts bevorzugst. Ich besitze ebenfalls das iPad Pro. Wenn dir genügend Geld zur Verfügung steht, ist das iPad sicherlich die beste Tablett/Computer-Lösung derzeit.

Was spricht konkret dafür? 

  • All-In-One-Tablett: Das iPad ist vordergründig ein Mini-Computer, der ähnlich dem Smartphone mit Apps bestückt werden kann. So kannst du mit dem iPad Bücher lesen, Texte schreiben, Musik hören und aufnehmen, im Internet surfen, eigene Videos erstellen und vieles mehr – eben wie bei einem kleiner, mobiler Computer. Mit Hilfe des Apple Pencils (ein Eingabestift extra entwickelt für das iPad) und einer Zeichen-App wie zB Procreate kannst du das iPad aber ebenso gut als Grafiktablett nutzen.
  • Display- und Stift-Tablett: Im Gegensatz zu allen anderen vorgestellten Tabletts bietet das iPad direkt ein Display, auf dem gezeichnet werden kann. So musst du dich nicht erst umgewöhnen, sondern du zeichnest fast genau so, wie du es mit einem Bleistift tun würdest. Aber mehr noch: Mit Apps wie »Astropad« kann das iPad sogar zu einer Art Stift-Tablett umfunktioniert werden. Das heißt: Die App stellt eine Verbindung zwischen deinem Mac und dem iPad her, sodass du auf die Programme deines Macs zugreifen und darin mit deinem iPad zeichnen bzw. arbeiten kannst. Dadurch erhältst du auch noch mehr Leistung, da dein Computer im Prinzip die Rechenleistung übernimmt und das iPad lediglich als Display bzw. Eingabegerät agiert. In meiner Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass reine Bildbearbeitungs-Programme wie Photoshop bereits sehr gut damit funktionieren. Bei 3D-Programmen wie ZBrush scheint das Ganze leider noch anders auszusehen. Hier liegt es wieder bei deinem individuellen Anspruch. Was brauchst du?
  • Marke & Zukunft: Wer Wert auf hohe Qualität und schickes Design legt, der ist mit Apple-Produkten stets gut beraten. Zudem sind diese auch gute Geldanlagen, da sie generell eine hohe Lebensdauer aufweisen und sich selbst nach vielen Jahren zu sehr guten Preisen weiterverkaufen lassen. Nicht zuletzt liegt das Produkt derzeit sowohl bei Apple, als auch bei den Kunden so stark im Trend, dass daran viel weiter entwickelt wird. Wer gern zukunftsorientiert handelt, sollte sich dieses Produkt also nicht entgehen lassen.
  • Software: Die Software zum Zeichnen ist zwar nicht direkt inklusive, es lassen sich aber viele kostenlose Zeichen-Apps kostenlos herunterladen. Die derzeit beliebteste Zeichen-App »Procreate« ist sogar für weniger als 10€ im Store erhältlich. Auch von Photoshop gibt es mittlerweile eine abgespeckte Version auf dem iPad.
  • Flexibel & Mobil: Da du deinen Computer mit dem iPad quasi dabei hast, kannst du es dank seiner komfortablen Größe (11 oder 12,9 Zoll) gut transportieren und damit überall zeichnen – egal ob zum Beispiel in der Bahn oder auf der heimischen Couch. Bei allen anderen Stift-Tabletts müsstest du immer erst einen externen Computer oder Laptop dabei haben und anschließen, was sehr umständlich oder gar unmöglich sein kann.
  • Größe: Das iPad Pro hat eine angenehme Display-Größe im Gegensatz zum normalen iPad, welches einige Zoll kleiner ausfällt. Berufszeichnern würde ich aber dennoch für längere Arbeiten einen angeschlossenen Zweitmonitor empfehlen, um die Augen zu schonen.
  • Touch & Tastatur: Das iPad basiert auf Multi-Touch-Technologie, weshalb das Gerät komplett ohne Tastatur auskommt. Wer jedoch Schnellzugriff-Tasten vermisst, kann sich eine spezielle iPad-Tastatur dazu bestellen und wie bei einer echten Tastatur seine Hotkeys festlegen (also auch mehr als 4 oder 8 Tasten im Gegensatz zu den anderen Stift-Tabletts).

Was spricht dagegen?

  • Kosten: Qualität hat stets ihren Preis. Wenn der Preis für dich die Hauptrolle spielt und du das digitale Zeichnen erst einmal lediglich testen willst, solltest du eher zu der günstigen Intuos S – Variante oder dem Huion H640P greifen. Allerdings gibt es auch hier wieder die Option der gebrauchten Varianten ab circa 600€ und wenn man bedenkt, dass es sich eben um einen Mini-Computer und nicht nur ein Tablett handelt, ist das auch völlig akzeptabel.
  • Leistung: Aufwendigere Zeichen- und Arbeitsprojekte würde ich persönlich nach wie vor an einem richtigen Computer mit Grafiktablett durchführen. Dafür genügt mir die Leistung des iPad Pro (noch) nicht, auch wenn es der des normalen iPads weit überlegen ist (und wenn ich schon viel Geld ausgebe, dann gleich für die iPad Pro-Variante, da diese einfach viel mehr bietet). Speziell für das Arbeiten mit vielen Ebenen, wie ich es in Photoshop gewohnt bin oder dem Arbeiten mit 3D-Programmen wie ZBrush fehlt mir derzeit aber noch die gewohnte Unterstützung (auch bezüglich Astropad). Am Ende ist es eben doch nur ein Tablett und kein eigenständiger, vollwertiger Computer. Aber sollte sich dies in Zukunft entsprechend ändern, wäre das iPad sicherlich die Traum-Hardware-Lösung für jeden Artist.

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4. Umfrage – Grafiktablett Empfehlungen von anderen Zeichnern

Zu Beginn meiner Recherche habe ich in einer Facebook-Gruppe eine Umfrage gestartet und sowohl Zeichenanfänger als auch Zeichenprofis befragt, mit welchen Grafiktabletts sie arbeiten. So kannst du dir noch ein umfassenderes Bild machen.

Umfrage Ergebnisse

Befragte Personen: über 100 (Mehrfachauswahl war möglich)

Platz 1: iPad Pro (65 Stimmen)

Platz 2: Wacom Cintiq (Pro) (43 Stimmen)

Platz 3: Wacom Intuos Pro (38 Stimmen)

Platz 4: Huion (10 Stimmen)

Platz 5: XP-Pen (7 Stimmen)

  • Notiz: Wacom Cintiq (Pro)    

Wie du siehst werden meine Grafiktablett-Empfehlungen von den anderen Zeichnern unterstützt – das heißt mit einer Ausnahme: das Wacom Cintiq (Pro). Dieses Tablett habe ich bewusst nicht aufgeführt, da es sich hierbei um eines der teuersten Profi-Grafiktabletts handelt, die also für Anfänger erst einmal keine Rolle spielen sollten. Die Cintiq-Pro-Variante bewegt sich zwischen 900 und 2700€ (wenn man einen integrierten Rechner haben möchte sogar deutlich mehr mit 4000 bis 8000€). 

Das Cintiq gilt seit Jahren als das Traum-Modell unter den Grafiktabletts für viele Künstler. Doch auch für Profis meiner Meinung nach ist es diese Investition nicht wert – zumindest nicht mehr.

Mit dem aufgeführten iPad Pro, was durchaus auch seinen Preis hat, aber bereits einen integrierten Computer mit sich bringt, gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund, das Cintiq diesem vorzuziehen. Luxus und Geschmack sind natürlich persönliche Präferenzen, über die sich nicht streiten lässt, aber allein von den Möglichkeiten und der Leistung her steht das iPad Pro dem Cintiq in nichts wirklich nach.

Ja, das iPad-Display ist mit seinen 11 bis 12,9 Zoll wesentlich kleiner als das Display des Cintiq mit 13, 16, 24 oder 32 Zoll. Aber das iPad lässt sich leicht mit einem Monitor verbinden, wie das Cintiq mit einer entsprechenden Halterung oder der Tastatur in Schräglage versetzen und im Gegensatz zum Cintiq ist man mit dem iPad jederzeit mobil. Außerdem bekommt man für 1000€ beim iPad eben auch einen kleinen Computer, was beim Cintiq erst ab circa 4000€ möglich ist (und für das Geld ist es ein absurd schlechter Computer). Hier sind wieder die persönlichen Nutzungsansprüche gefragt. Aber wie gesagt, meiner Meinung nach rentiert sich das Cintiq nicht mehr. Entweder das iPad oder ein Stift-Tablett mit Computer, der auch weitaus mehr Leistung für weniger Geld bietet als das Cintiq mit eingebauten Computer.

5. Zusammenfassung Grafiktabletts

Am Ende ist es egal, welches Tablett du wählst, denn es ist immer noch nur ein Werkzeug. Die wahre kreative Leistung erbringst nur du allein. Es gibt Profis, die immer noch auf über 10 Jahre alten Wacom-Tabletts der kleinsten Ausführung oder anderen Billigvarianten zeichnen. Das jeweilige Tablett wird dir deine Arbeit nicht abnehmen, aber es kann sie erheblich erleichtern. Demnach solltest du vordergründig danach auswählen, welche individuellen Ansprüche du selbst hast.

  • Kurz & Knapp    

Bist du kompletter Anfänger im digitalen Zeichnen? Dann eignet sich das Wacom Intuos S* oder das Huion H640P* ideal zum günstigen Testen und deinen Start in die digitale Zeichenwelt.

Wenn Geld jedoch keine Rolle spielt und du weißt, dass du langfristig digital zeichnen willst oder bereits ein fortgeschrittener Zeichner oder gar Profi bist, dann empfehle ich dir das iPad Pro* (als mobile All-in-one-Lösung oder wenn du es als Display mit einem Mac verbinden willst) oder das Wacom Intuos Pro M*, wenn du einen anderen Computer als Grundlage nutzen möchtest, du vordergründig Zuhause zeichnen willst und du dich mit der Arbeitsweise eines Stift-Tabletts anfreunden kannst.

Sag mir deine Meinung!

Für welches Grafiktablett hast du dich jetzt schlussendlich entschieden? Konnte ich dir weiterhelfen? Zu welchem Thema hättest du gern in Zukunft einen Beitrag? 🙂

Vielleicht besitzt du ja auch bereits ein Grafiktablett. Dann schreibe mir gern wie zufrieden du damit bist! Lass uns das Wissen teilen und so vielen Menschen wie möglich Hilfe bieten! <3

Quellen:

[1] – Technische Daten Huion H640P, 2019 https://www.huion.com/pen_tablet/H640P.html

[2] – Technische Daten Wacom Intuos, 2019 https://www.wacom.com/de-de/products/pen-tablets/wacom-intuos

[3] – iPad als Grafiktablett und Bildschirmerweiterung, 2017 https://www.docma.info/blog/ipad-als-grafiktablett-und-bildschirm-erweiterung

[4] – Wacom Cintiq Pro vs. iPad Pro, 2019 https://www.youtube.com/watch?v=fMYtbmxEcG8

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Über die Autorin

Sandra Süsser – The Coaching Artist

Ich schaffe Kunst und helfe gleichzeitig anderen kreativen Menschen, ein ganzheitlich erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.

Kommentare

16 Kommentare

  1. Super, jetzt habe ich endlich eine Entscheidung. Ich werde mir das Huion Modell besorgen, welches du in deinem Beitrag vorgestellt hast. Danke, gern mehr davon.

    Antworten
    • Sehr gern geschehen, Conny. Viel Erfolg damit! 🙂

      Antworten
    • Hallo Sandra, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht!
      Ich bin Einsteiger und tendiere zu dem Huion H640P.
      Jedoch gibt es noch zwei weitere Stifttablets in meiner Auswahl: Das Huion HS64 und das XP Pen mini 7W.
      Die beiden letztgenannten bieten zusätzlich die Neigungserkennung, die mich sehr reizt.
      Kannst du etwas zu meiner Überlegung zwischen den drei Modellen in meiner Auswahl beitragen? Was hältst du zum Beispiel von XP?

      Antworten
      • Hallo Daniela, ich würde an deiner Stelle einfach mit dem Huion gehen.
        Das XP-PEN Mini kenne ich nicht und mit Neigungserkennung wirst du es digital generell schwerer haben bzw. ist dieser Faktor ohnehin nicht sonderlich entscheidend (wichtiger: Drucksensitivität).
        Von XP-PEN habe ich ansonsten noch das Deco Pro getestet von Stift-Tabletts: https://sartschool.de/grafiktablett-vergleich-xp-pen-deco-pro-vs-wacom-intuos-pro/ LG

        Antworten
  2. Hey Sandra, toller Blogeintrag!

    Ich habe vor einigen Jahren mit ein Intous M gekauft, aber bin nicht wirklich damit klar gekommen, nicht zu sehen was ich da zeichne 🙂 Ich habe mir vor einem Monat das Xp-Pen 15.6 gekauft und bin sehr zufrieden, für 320€ neu wirklich ein Kracher. Wenn mein altes iPad Air den Geist vollkommen aufgibt, werde ich mir vermutlich ein iPad Pro kaufen.

    Ich freue mich schon auf die nächsten Blog Einträge!

    Antworten
    • Hallo Timm (ist das dein richtiger Name? ;)),

      vielen Dank für dein Feedback 🙂 Ja genau, Stift- oder Display-Tablett ist eben wirklich persönliche Neigung. Schön, dass du für dich eine Lösung gefunden hast. Das XP-Pen ist auch eine super Sache 🙂

      Hab noch eine schöne Zeit.

      Antworten
  3. Hallo Sandra,

    danke für den sehr ausführlichen Bericht 🙂

    Ich habe noch ein altes großes Intuos-2-Stifttablett. Das hat immer einwandfrei funktioniert. Ich habe nicht immer auf das aktuellste Betriebssystem aufgerüstet, weil das für meine Arbeit nicht nötig war und ist. Aber irgendwann musste ich beim MacBook Pro dann doch upgraden und damit ist das Tablett leider für micht nicht mehr wirklich brauchbar, weil Wacom es nicht mehr unterstützt. Ich habe schon hin und her und rum gegoogelt, ob es eine Treiberalternative gibt, aber nichts gefunden.

    Das iPad Pro reizt mich schon, aber der Preis … Vielleicht ist das Intuos Pro M – evtl. auch 2nd Hand oder refurbished eine gute Alternative.

    LG Eva

    Antworten
    • Ich danke sehr für die umfangreichen Ausführungen., die mich einer Kaufentscheidung näher gebracht haben. Für meine geplante Anwendung, kleine Karikaturen o.ä. zur Bebilderung meiner Gedichte auf der Homepage, werde ich nicht zu hoch einsteigen. Ich werde vorläufig keine Gemälde oder Portraits erarbeiten. Drum ist ein Stift-Tablet sinnvoll und kostengünstiger.
      Trotzdem meine Frage zur Arbeit in zwei Ebenen. Die Hand auf dem Tablet, die Augen auf dem PC-Bildschirm. Wie finde ich den Anschluss an eine bereits gemachte Linie? Ich tippe mit dem Stift quasi im Nebel und habe, zack, zumindest einen Punkt gesetzt.
      Leider fehlt mir da die praktische Erfahrung, sonst wäre die Suche nach einem gebrauchten Wacom Intuos M schon in Arbeit.

      Antworten
      • Hallo Herr Schmidt,

        vielen Dank für Ihre freundliche Nachricht. Die Arbeit mit einem Stift-Tablett bedarf etwas Gewöhnung.

        Normalerweise sollte bei minimalen Abstand von Stift zu Tablett allerdings eine Vorschau des Pinsel-Radius auf der Zeichenfläche (zumindest in Photoshop) erscheinen (shift-Taste dafür darf NICHT an sein), sodass Sie abschätzen können, wo Sie den Stift wirklich aufsetzen müssen. Wenn Sie die Vorschau nicht sehen, sollten Sie diese einstellen (einfach einmal googeln).

        Ich hoffe das hilft.

        beste Grüße und frohe Weihnachten,
        Sandra Süsser

        Antworten
    • Hallo Eva Maria,

      sehr gern und danke für dein Feedback 🙂
      Ja, derartig alte Hardware wird nicht mehr unterstützt. Da macht es schon Sinn einfach auf ein neueres Modell umzusteigen.

      beste Grüße,
      Sandra

      Antworten
    • Hi, ich bin vor kurzem auf udemy auf deine Zeichenkurse gestoßen als ich nach Kursen für das digitale zeichnen gesucht habe. Allerdings sind die Kurse ja auf procreate und Apple ausgelegt. Meine Frage ist nun, lohnen sich die Kurse auch für mich wenn ich ein Android tablet besitze und mit Infinit painter oder sketchbook (ehemals autodesk sketchbook) zeichne?

      Antworten
      • Hallo Marco. Lediglich der »Procreate Masterclass« Kurs ist explizit auf Procreate ausgelegt. Alle anderen Kurse lassen sich von den Inhalten her oft super einfach übertragen bzw. sind allgemein gültig für digitales zeichnen (wenn du die Grundlagen des jeweiligen Programms beherrschst).

        Antworten
  4. Vielen Dank für die gute Übersicht. Ich glaube das ich mich für das Wacom Intuos Pro M* entscheide.
    Hab noch eine Frage dazu, wäre toll wenn du mir deine Meinung sagen könntest :)?
    Ist das digitale Lettering damit gut möglich? Dabei kommt es ja auf die Strichstärken an, hat das was mit der Neigungserkennung oder mit der Druckempfindlichkeit zu tun?
    Lieben Dank

    Antworten
    • Hallo Nicole,

      sehr gern :). Zu deiner Frage passt mein neues YouTube-Video ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=u3KmOKdV6Sk . Du kannst mit allen Grafiktabletts alles machen, wenn du die Zeichengrundlagen bzw. die Grundlagen deines gewünschten Motivs (in dem Fall Lettering) beherrschst. Alle Grafiktabletts, die hier beschrieben sind, haben genügend Druckempfindlichkeit. Natürlich kannst du nicht genau so digital Lettern wie traditionell, aber das ist alles eine Frage der richtigen Technik und eben der Grundlagen.
      Viel Spaß dabei! 🙂

      beste Grüße,
      Sandra

      Antworten
  5. Hi, sehr interessanter und informativer Artikel.

    Anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig ist ein Tablet schon, allerdings hat man das schon recht schnell raus. Ich selbst verwende das XP-Pen ( https://www.xp-pen.de/ ) und bin da sehr zufrieden damit.

    Stehen einige Pinseloptionen ohne Grafiktablet in Photoshop gar nicht zur Verfügung. Mit einer Maus kann man nur klicken und ziehen. Mit dem Stift auf dem Tablet wird auch der Druck ausgewertet, wie bei einem richtigen Stift auf dem Papier. Bei den Pro-Versionen hat man noch Optionen zur Auswertung der Stifthaltung.

    Nach meiner Erfahrung ist das schon ein entspannteres Arbeiten als mit der Maus. Und wenn’s doch mal sein muss – die Maus kannst Du ja auch noch benutzen.

    Antworten

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