KI-Kunst leicht erklärt — Entwicklung, Probleme & Tipps

von Dez 27, 2022

Lesezeit: 53 Minuten
A.I. Art / KI-Kunst (künstliche Intelligenz) boomt und beginnt die Art und Weise, wie wir Kunst erleben und schaffen zu revolutionieren. Doch der faszinierende Schein trübt. Aktuell schadet uns diese Entwicklung mehr als dass sie uns hilft.

 

Damit du selbst mitreden und vor allem mit handeln kannst, möchte ich dir deshalb in diesem Beitrag das Komplettprogramm bieten:
Ich erkläre dir leicht verständlich, …
  • was genau A.I. Art / KI-Kunst ist, …
  • wie sie wirklich funktioniert,…
  • worin die massiven Probleme dabei bestehen,…
  • wie meiner Meinung nach eine Zukunft mit gutem KI-Einsatz aussehen könnte,…
  • und was du bereits JETZT tun kannst und solltest, um die Dystopie in Richtung einer besseren Zukunft zu lenken.
Ich weiß, das wird ein langer Beitrag und du wirst eine Weile brauchen, um ihn zu konsumieren.

 

Nimm dir aber bitte dennoch die Zeit. Denn dieses Thema betrifft uns ALLE und genau JETZT entscheiden wir mit unseren Handlungen diesbezüglich über Millionen von kreativen Existenzen – ob diese und ob menschliche Kunst generell in Zukunft Bestand haben.

 

Also los geht’s.
Du schaust lieber Videos als zu lesen? Kein Problem! Hier findest du den Beitrag »KI-Kunst | Warum du JETZT handeln musst!« auch im Video-Format.
Warum 3D Modellieren lernen als 2D Artist? Zum YouTube Video

KI-Kunst erklärt

KI-Kunst — Allgemeine Erklärung

Was ist A.I. Art / KI-Kunst?

»A.I. Art (Artificial Intelligence)«, oder zu Deutsch »KI-Kunst (künstliche Intelligenz)«, beschreibt vorrangig Bilder, die mit sogenannten Text-to-Image-Generatoren bzw. Modellen basierend auf künstlicher Intelligenz erzeugt werden.

 

Das heißt, du gibst diverse Worte oder Sätze (sogenannte »Prompts«) in einen KI-Generator ein und dieser wandelt deine Prompt in kurzer Zeit in ein oder mehrere Bilder um – mit oft akkurater Präzision und passenden Stil, Format & mehr, ohne das du selbst Hand anlegen musst.
Beispiel-Prompt (generiert mit Midjourney):


/imagine epic landscape, sky, floating skulls, fantasy, realistic, van gogh –ar 21:9 –test –creative –upbeta – Upscaled (Beta)

KI-Kunst aus Midjourney

Welche KI-Generatoren gibt es?

Aktuell sind die folgenden drei die am weitesten verbreiteten KI-Modelle bzw. KI-Generatoren:
  • Midjourney — Ein kostenpflichtiger KI-Generator, vom gleichnamigen Entwickler, der auf Discord läuft
  • Stable Diffusion — Ein Open-Source-KI-Modell vom Start-up Stability.ai, für welches es verschiedene Benutzeroberflächen gibt und die jeder frei erstellen kann (z.B. Dream Studio als kostenpflichtige Webversion, Lensa als kostenpflichtige App, DiffusionBee als kostenlose Software für Mac, diverse Plugins für Photoshop, Blender etc.)
  • DALL-E — Ein kostenpflichtiger KI-Generator vom Unternehmen Open AI, der als Webversion benutzt werden kann, aber mit dessen API Programmierer auch eigene Produkte und Benutzeroberflächen schaffen können.
Hinweis: Ich habe hier absichtlich nicht direkt zu den Generatoren verlinkt und du solltest diese Generatoren ebenfalls aktuell nicht verwenden. Die Erklärung dazu folgt weiter unten.

Wie funktionieren diese KI-Generatoren / Modelle?

Hier der vereinfachte Ablauf, wie ein KI-Modell erstellt wird und lernt:

 

1.) Data Set — Zunächst benötigt es einen möglichst großen Datensatz, um ein komplexeres KI Modell darauf zu trainieren. Dieser Datensatz besteht in der Regel aus Millionen von Bildern, die bei dieser Masse der Einfachheit halber von einer Maschine ausgewählt und automatisch zusammen mit ihren Beschreibungen (»ALT-Tags«) aus dem Internet geladen werden.
KI-Kunst - Data Set

2.) Deep Learning — Anschließend versucht die KI die Bilder, die für sie nur aus RGB Pixelwerten bestehen, zu unterscheiden und zu lernen, was darauf zu sehen ist bzw. welche Tags genau welche Pixelwerte ausmachen. Bei diesem Prozess, der auch als »Deep Learning« (mehrschichtiges Lernen) bezeichnet wird, sucht die KI nach Zusammenhängen in den Daten. Sie findet sozusagen Variabeln, um Konzepte zu erfassen.

Beispiel für Deep Learning:

 

Einer Banane kann man beispielsweise eine gewisse Menge der Farbe »gelb« als Variable zuordnen. Das wäre eine eindimensionale Betrachtung nur nach der Farbe. Eine normale Banane kommt oft aber auch in einer Sichelform bzw. für die KI erscheinen die gelben Pixel-Werte dann sichelförmig. Damit hätte die KI dann schon 2 Variablen und damit 2 Dimensionen erfasst, um eine Banane einzuordnen. Aber oft benötigt es mehr Variablen, um ein Konzept vollständig zu erschließen. Denn schließlich gibt es auch geschnittene Bananen, die eine andere Form haben, reife und unreife Bananen mit unterschiedlichen Farben, Bananenkostüme und andere Objekte, die keine Bananen sind aber ein ähnliches Aussehen haben usw.

KI-Kunst - Deep Learning
All diese Dinge und natürlich auch sämtliche andere Dinge außer Bananen könnten als Prompts abgefragt werden und müssen daher von der KI erkannt und eingeordnet werden. Und um für all diese möglichen Prompts wiederum gewappnet zu sein, geht die KI im Deep Learning immer wieder in unzähligen Abläufen die Trainingsdaten durch und sucht nach weiteren Variablen, um die Konzepte aus den Bildern noch besser einzuordnen und gleichzeitig voneinander zu unterscheiden.

3.) Latent Space — Mit der Zeit bildet die KI dabei schließlich einen mehrdimensionalen, mathematischen Raum mit all diesen Variablen (jeweils einmal für die Texte und einmal für die Bilder), der über unsere drei Dimensionen hinaus geht. Dieser Raum wird auch als »Latent Space« (latenter Raum) bezeichnet, den wir uns mit seinen mehr als 500 Dimensionen gar nicht vorstellen können.

Und irgendwo darin gibt es dann unter anderem einen Abschnitt für das Konzept »Banane« bzw. wann etwas als bananig gilt und viele weitere Abschnitte wie zum Beispiel was den Stil des Impressionismus ausmacht oder was ein Auto ausmacht. Und im gesamten Raum lassen sich dann wiederum einzelne Punkte definieren mit mehr als 500 spezifischen Koordination.

Welche genau das sind, entscheiden wir Menschen dann schließlich über die »Prompts«, also die Worte oder Sätze, die wir in die Benutzeroberfläche der KI einspeisen (wie zum Beispiel Midjourney). So gibt es beispielsweise irgendwo im Latent Space einen Punkt, der die Variablen für ein Auto in Form einer Banane und im Stil des Impressionismus definiert, wenn wir den passenden Prompt verwenden.

KI-Kunst - Latent Space

4.) Generation — Allerdings ist dieser Punkt rein mathematisch, für uns nicht vorstellbar und damit wenig nützlich. Daher folgt mit der »Generation« ein weiterer Schritt, bei dem dieser mathematische Punkt im latenten Raum für uns in den Pixelraum übersetzt wird. Oder anders gesagt: Die KI wandelt ihre Zahlen für uns in ein oder mehrere Bilder um. Dabei findet ein generativer Prozess statt, der als »Diffusion« bezeichnet wird.

KI-Kunst - Generation

5.) Output — Diesen Prozess hast du sicherlich bereits einmal gesehen, wenn du selbst einen Generator verwendet hast oder ein Video darüber gesehen hast: Was mit »Noise«, also einem unerkennbaren Rauschen beginnt, kristallisiert sich allmählich zu einem oder mehreren klaren Bildern heraus. Unser »Prompt« wurde in ein oder mehrere Bilder übersetzt und die KI hat mit diesem »Output« deine Aufgabe erfüllt. Allerdings endet es hier nicht, sondern der Kreislauf beginnt von vorn. Jedes Mal, wenn du die KI nutzt, lernt sie in Abständen von einigen Wochen und Monaten mit Hilfe deiner Prompts, Selektionen und ggf. auch Bildern, wenn du welche bei der Generation nutzt, dazu.

KI-Kunst - Output
Zusätzlich gilt: Dadurch, dass bei der Diffusion immer ein gewisser Zufallsfaktor mitspielt, wirst du mit dem gleichen Prompt dennoch nie die selben Resultate generieren. Und auch bei anderen KI-Modellen wirst du abweichende Resultate mit dem gleichen Prompt erhalten, das sie mit anderen Datensätzen trainiert wurden und mit anderen Algorithmen auch andere latente Räume erschaffen wurden.

 

Disclaimer: Natürlich bin ich kein Programmierer oder in AI Research / Development tätig. Daher kann ich dir hier nur wiedergeben, was ich selbst recherchiert [1] und gelernt habe. Wenn du Genaueres wissen willst, empfehle ich dir, dich mehr mit »maschinellen Lernen« generell auseinanderzusetzen. Zum Beispiel mit diesem kostenlosen Kurs von KI-Campus.
In jedem Fall solltest du nun aber verstehen, dass ein KI-Modell nicht einfach nur Pixel aus vorhandenen Bildern kopiert, sondern von diesen lernt und tatsächlich neue Kompositionen erschafft. Doch egal, wie neutral und ethisch das zunächst klingt. So ist es leider nicht.

KI-Kunst erklärt

Die Probleme mit KI-Kunst

Der aktuelle Stand der KI-Entwicklung stellt auf mehreren Ebenen eine massive Gefahr für uns ALLE – Künstler, wie Nicht-Künstler – dar.

 

Auch ich habe einige Zeit nicht von den Problemen gewusst, die diese Kis mit sich bringen bzw. naiv angenommen, dass sich die Probleme, von denen ich wusste, sicher noch lösen würden. Denn sicher könnten ein paar Tech-Firmen nicht mit einem derart großen Datenmissbrauch und unethischen Handlungen durchkommen, oder?

 

Aber leider passiert gerade genau das und alle scheinen es auch noch (vermutlich unwissend) zu bejubeln und generieren fleißig ihre »KI-Bildchen« weiter.

 

Daher habe ich dir nachfolgend einmal die wichtigsten Probleme mit der aktuellen »KI-Kunst« zusammengefasst und ich habe sämtliche Inhalte & Videos, die diese unethischen KI-Modelle befürworten, offline genommen.

 

Bitte nimm dir die Zeit, die nachfolgenden Punkte zu lesen. Jeder sollte sich über die Probleme im Klaren sein, da es wie gesagt jeden in unterschiedlichen Maß betrifft.

KI-Kunst erklärt

Problem 1: Datenmissbrauch

Wie wurden die Datensätze der KIs erworben?

Im Abschnitt zuvor habe ich dir erklärt, wie KI-Generatoren / Modelle grundsätzlich entwickelt werden und lernen. Am Anfang stehen dabei immer ein oder mehrere Datensätze, die aus Millionen von Bildern bestehen. Ohne diese sind KI-Modelle (aktuell) nicht in der Lage, zu lernen, all die anderen Schritte zu durchlaufen und schlussendlich die Ergebnisse zu produzieren, die wir als KI-Kunst sehen.

 

Was ich noch nicht im Detail erklärt habe, ist die Art der Daten und wie diese »erworben« wurden, um die KI zu erstellen. 

 

Denn diese wurden nicht etwa sorgfältig kuratiert, sondern, explizit im Fall von Stable Diffusion [2] einfach maschinell von mehreren Teilen aus dem Datensatz »LAION-5B« übernommen.

Was ist »LAION-5B«?

LAION-5B selbst wiederum ist ein Datensatz, der vom gleichnamigen deutschen Non-Profit Unternehmen »Laion« für Forschungszwecke erstellt wurde [3/4]. Dabei wurden, vereinfacht gesagt, Milliarden von Bildern in Kombination mit Text-Attributen im Internet über »Web Crawling« gesucht und deren Links (URLs) zusammen mit ihren Alt-Texten und anderen Informationen im Datensatz abgespeichert.

 

Das Problem: Auch hier hat bereits KEINE kuratierte Auswahl der Daten stattgefunden. Unter den Bildern befinden sich so Milliarden von urheberrechtlich geschützten Kunstwerken (lebender Künstler!), Fotografien und vertraulichen, medizinische Unterlagen, für die KEINE Erlaubnis bzw. keine Lizenz zur Verwendung eingeholt wurde. Aber mehr als das: Auch viele NSFW Werke (not safe for work), wie gephotoshopte Promi-Pornografie, gehackte und gestohlene Bilder von nicht einvernehmlichen Sex, Grafiken von Enthauptungen des ISIS und mehr sind darin enthalten [5].


Und vielleicht magst du jetzt denken: »Ach, betrifft mich nicht. Ich bin kein Künstler«. Aber sobald eine Bild-Datei von dir im Internet existiert – und das kann auch jemand anderes ohne dein Wissen bzw. gegen deinen Willen hochgeladen haben – ist es möglich, dass dieses im LAION-5B Datensatz enthalten ist und somit zum Training der KI (mindestens von Stable Diffusion) verwendet wurde.

Sind meine Daten in LAION-5B enthalten?

Herausfinden, ob deine Daten enthalten sind, lässt es sich leider nicht so leicht. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr hoch, wenn deine Bilder auf den Seiten Pinterest, deviantART, Artstation und eigenen WordPress Blogs / Websites hochgeladen wurden. Eine erste Anlaufstelle, um nach eigenen Werken zu suchen, stellt hier die Website »Have I been trained« [6] dar. Allerdings ist die Suche schwer. Reine Text-Suche bringt oft keine Resultate und ich konnte meine Bilder nur durch Uploads von Vergleichbildern (die Daten werden dabei nicht gespeichert) finden.

KI-Kunst HaveIbeenTrained mein Beispiel
Und es wird noch absurder: Dieser LAION-5B Datensatz steht öffentlich zwar jedem unter der Creative Common CC-BY 4.0 Lizenz frei zur Verfügung, aber da die Daten, wie dargelegt, urheberrechtlich geschütztes Material und NSFW Werke enthalten, darf er eigentlich NICHT für kommerzielle Projekte, sondern lediglich für Forschungszwecke verwendet werden, wie Laion sogar selbst erklärt [3]:

 

»The motivation behind dataset creation is to democratize research and experimentation around large-scale multi-modal model training and handling of uncurated, large-scale datasets crawled from publically available internet. Our recommendation is therefore to use the dataset for research purposes.«

 

Allerdings passiert genau das. Oft müssen »Credits« käuflich erworben werden, um die KI-Tools verwenden zu können und das Urheberrecht der Bilder wird schwammig, wenn nicht sogar falsch, dargelegt.
Beispiele für den Datenmissbrauch durch KIs:

 

    • »DreamStudio«, ein auf Stable Diffusion basierendes KI-Tool, verlangt Credits, die du kaufen musst, um es zu nutzen und legt dar, dass die Bilder dir gehören, die du damit erzeugst [7/8]. 
    •  Für deviantARTs eigenen KI-Generator »DreamUp« wird eine der verschiedenen käuflich erwerblichen MItgliedschaften vorausgesetzt. Und eine Frechheit: Erst nach einem Aufschrei wurden Opt-out Optionen zur Verfügung gestellt, also dass die Künstler der Plattform überhaupt erst entscheiden konnten, ob sie Teil von dem Datensatz sein bzw. werden möchten oder nicht. Da die meisten jedoch bereits eingespeist wurden, hat das nur einen Effekt auf neu hochgeladene Werke. [9]
    • Stability.AI – die Firma hinter Stable Diffusion – erlaubt selbst ausdrücklich die nichtkommerzielle UND kommerzielle Verbreitung und Nutzung ihres KI-Modells. [10]
    • »Midjourney« lässt sich ebenfalls neben ersten kostenlosen Credits nur als zahlungspflichtiges Abo-Modell nutzen und beschreibt, dass du auch nur dann, wenn du ein zahlendes Mitglied bist, die generierten Werke kommerziell verwenden darfst. [14]
    • Zum Thema vertrauliche, medizinische Daten: Dazu hat bereits der Fall der Nutzerin Lapine für Aufsehen gesorgt [11]. Diese hat Bilder mit Dokumenten von ihrem chirurgischen Eingriff ohne ihr Einverständnis im LAION-5B Datensatz gefunden. Und trotz Einwände, meint LAION lediglich dazu: »Es liegt nicht in unserem Ermessen. Der beste Weg, um ein Bild aus dem Internet (und damit aus dem Datensatz zu entfernen), ist es, die Website, die das Bild hostet, darum zu bitten, es nicht zu hosten.« [11] Meiner Meinung nach eine unverantwortliche Frechheit, bedenkt man, dass man auf viele Hoster keinen Zugriff hat / diese nicht reagieren, Bilder gestohlen werden oder man auch einfach seine Bilder im eigenen Portfolio online benötigt, also nicht herunter nehmen möchte und diese eben eigentlich urheberrechtlich geschützt sind.
  • Apps wie die bekannte »Lensa AI« App verlangen nicht nur Geld, dass du KI-Bilder mit ihnen basierend auf fragwürdigen Datensätzen generieren kannst, sondern du musst auch mehrere Selfies von dir bzw. generell Fotos einspeisen. Damit erlaubst du Prisma (der Firma hinter Lensa) gleichzeitig, dass sie damit die KI weiter trainieren, deine Fotos in Face Data umwandeln, Werbung mit geposteten Generationen betreiben dürfen und einiges mehr. [16/17]
Und das waren lediglich einige Auszüge. Die Beispiele für das Ignorieren der Art der Trainingsdaten und damit des Urheberrechts sind zahlreich (zumindest nach deutschen Recht. Die USA sah das schon immer etwas »lockerer«).

Wer ist schuld am Datenmissbrauch?

Laion selbst sieht sich keiner Schuld bewusst, da sie selbst die Daten ja »nur (für die Forschung) Verfügung stellen« und sie auch nur nutzen, was eine andere Organisation »Common Crawl« zur Verfügung stellt [3], was gesetzlich erlaubt ist. Und Stability A.I. meinte bis vor kurzem noch, dass es in der Verantwortung der Nutzer liegt, ihr Modell ethisch und gesetzestreu zu verwenden bzw. verbietet Stability A.I. explizit die Verwendung seines KI-Modells zum Erstellen unanständiger, sexueller und urheberrechtliche geschützter Materialien. [12]

 

Auf der anderen sei auch noch erwähnt, dass die Erstellung des LIAON-5B Datensatzes unter anderem von Stability A.I. finanziert wurde. [3] Ein Schelm, wer da Böses denkt und meint, dass das Sammeln der Daten »für reine Forschungszwecke« eben doch nicht das Ziel war. 

 

Zudem gilt: Das sind die Datensätze, die bekannt sind bzw. die KIs, von denen bekannt ist, welche Datensätze sie verwendet haben. Einige Entwickler geben nur wenig oder gar keine Informationen über die Art ihrer Datensätze preis, wie zum Beispiel Midjourney [13]. Wahrscheinlich ist aber, das es sich auch hierbei um ähnliche Datendiebstähle handelt. 

Was ist der rechtliche Stand?

Da alle KI-Modelle, wie beschrieben die Trainingsdaten aber nicht eins zu eins kopieren und gerade Stable Diffusion ein Open-Source Modell ist, es sich also um eine rechtliche Grauzone sowie generell um eine neue Technologie handelt, gibt es noch keine eindeutige Gesetzgebung.

 

Immerhin werden die ersten rechtlichen Schritte in Angriff genommen, die es auch dringend benötigt. Zum Beispiel läuft aktuell ein amerikanisches Gerichtsverfahren gegen Microsoft, GitHub und OpenAI für das »Durchkämmen des Internets«, um »Copilot« (Codex) zu trainieren. [15]

 

Und auch Stability A.I. scheint, wahrscheinlich mehr aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen, als aus Selbsterkenntnis über die eigenen verwerflichen Taten, umzudenken. So arbeiten sie an einem Opt-Out [18], was heißt, dass Künstler & Privatpersonen explizit ihre Daten im Datensatz finden und als »nicht darin gewünscht« deklarieren müssen, um in einer zukünftigen Variante des KI-Modells nicht erfasst zu werden. Ein sehr ernüchternder Schritt, der auch definitiv nicht reicht die bisherigen Taten ungeschehen zu machen bzw. in eine ethisch vertretbare KI-Zukunft zu statten.

Zusammenfassung – Problem 1: Datenmissbrauch

Was Stability A.I. und sehr wahrscheinlich andere Entwickler der KI-Modelle getan haben, ist nichts anderes als Datendiebstahl- und Missbrauch inklusive Urheberrechtsverletzung im noch nie dagewesenen epochalen Stil. 

 

Sie haben Milliarden geschützte Daten entwendet, die teilweise sensible und verstörende Dinge enthalten und daraus Produkte entwickelt, die nicht nur der Forschung dienen, sondern größtenteils in kommerziell vertriebene KI-Werkzeuge wie DreamStudio, Midjourney & co. eingebunden wurden.

 

Meiner Meinung nach liegt hier ein grundlegender Fehler im System vor, wenn Non-Profit-Organisationen »im Sinne der Forschung« mit unseren Daten machen können, was sie wollen (selbst, wenn es wirklich nur für diesen Zweck gedacht wäre, was hier nicht der Fall ist). 

 

Die Gesetzgebung dazu ist aber noch zu diffus, weshalb die Tech-Firmen eben gerade mehr oder weniger tun, was ihnen beliebt. Und selbst wenn die Gesetzgebung doch zu dem verwerflichen Schluss kommt, dass das Training der Modelle mit geschützten Daten »rechtens« ist, handelt es sich dennoch um ein ethisches Vergehen in katastrophalen Ausmaß – insbesondere wenn man die anderen damit einhergehenden Probleme betrachtet.

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Problem 2: Schädigung von Künstlern

Am meisten betroffen von den KI-Modellen sind vermutlich jedoch »echte Künstler«, die mit herkömmlichen traditionellen und digitalen Methoden abseits von KI ihre Kunst schaffen.

Wieso sind Künstler Opfer von KIs?

Denn sie sind es, wie du nun verstehen solltest, durch die die Generatoren ihre faszinierende Qualität erhalten. Milliarden von Kunstwerken wurden und werden ohne das Einverständnis der Künstler für das Training der KIs verwendet (siehe Problem 1). Die vielen Jahre des Lernens, Übens und Lebens in einer Realität, die bereits vor KI den Künstlern nicht gerade wohl gesonnen war, sind es, die die »hübschen Bilder« vorrangig möglich machen. 

 

Aber mehr als das: Unsere Daten wurden ohne unsere Erlaubnis gestohlen, um Tools zu entwickeln, die unsere Existenz bedrohen und mit denen die Entwickler Milliarden scheffeln [19/20], während wir keinen Cent als Vergütung für die Nutzung unserer Werke sehen.

 

Schließlich ist die Verlockung groß, mit den KI-Generatoren schnell und günstig Bilder zu erstellen bzw. erstellen zu lassen, während echte Künstler dafür mehrere Tage bis Wochen Zeit benötigen und deutlich mehr Kosten verursachen (obgleich es auch hier vor KI bereits oft eher auf Hungerlöhne hinaus lief).

 

Und gleichzeitig sind wir Künstler es, die vorrangig in den Prompts erscheinen mit »in the style of…« und ähnlichem. Ohne uns, würde das gesamte System nicht funktionieren (bzw. nicht so gut) und dennoch sind wir es, die dieses zerstört.
Beispiele für Schädigung von Künstlern durch KIs:

 

    • Artstation Protest — Jeder, der in der Kreativ-Industrie arbeitet oder darin tätig werden will, kommt eigentlich nicht an Artstation vorbei. Künstler nutzen die Website, um darauf ihr Portfolio zu präsentieren und Art Directors nutzen sie, um nach passenden Künstlern zu suchen und Aufträge zu vergeben. So war es zumindest bis jetzt. Nachdem vor allem der Prompt »Artstation trending« innerhalb von KI-Generatoren an Beliebtheit gewann und A.I. Bilder mehr und mehr auf der Website (und auch im »Trending-Bereich«) erschienen, wurde es immer schwerer, zwischen A.I. und Human Art zu unterscheiden – was ja genau dem Zweck der Plattform entgegen steht. A.I. hat auf einer Plattform, die echte Künstler vermitteln soll, einfach nichts zu suchen. Damit began zu Recht ein Protest von echten Künstlern mit »No to A.I.«-Bildern die Website zu fluten. Die Updates, die Artstation daraufhin verkündet hat [21], sind bis heute jedoch mehr als dürftig. Und bereits jetzt ist abzusehen [22], dass Art Direktoren und Künstler die Seite nicht mehr oder deutlich geringer nutzen werden, wodurch ein enorm wichtiger Pfeiler der Akquise für viele Berufskünstler wegfallen wird. Auch ich habe meinen Account dort entsprechend geleert.

 

    • Greg Rutkowski — Wenn du bisher von diesem großartigen Fantasy-Artist noch nicht gehört hast, dann spätestens jetzt: Greg Rutkowski ist mit seinem einzigartigen Stil einer der am häufigsten missbrauchten Artists innerhalb der Stable Diffusion KI. Denn auch seine Kunst wurde ohne seine Erlaubnis als Trainingssatz für die KI genutzt. Mehr als 93.000 Mal wurde sein Name bereits von verschiedenen Usern zur Generation von Bildern verwendet und in Midourney sieht es nicht viel besser aus. [24] Vielleicht denkst du jetzt fälschlicherweise: »Ach ist doch kostenlose Promo.« oder »Der ist ein großer Künstler. Dem wird das eh nicht viel ausmachen« – aber nein. Bereits jetzt findet man, wenn man ernsthaft nach seiner Kunst sucht, viele KI-Bilder in seinem Stil, die aber eben nicht von ihm stammen. Er sagt selbst: »It’s been just a month. What about in a year? I probably won’t be able to find my work out there because [the internet] will be flooded with AI art. That’s concerning.« Wahrscheinlich wird er dadurch Einkommen verlieren, aber mehr als das: Kunst hängt immer auch stark mit der Person zusammen, die sie schafft. Neben Datenmissbrauch findet durch KI so auch eine Art von Identitätsdiebstahl bzw. Identitätsverlust statt, den wahrscheinlich so nur jene begreifen können, die selbst Künstler sind. Außerdem sei hier erwähnt: Greg Rutkowski ist nur ein Beispiel. So wie ihm ergeht es gerade zahlreichen namenhaften und unbekannten Künstlern.

 

    • KI-Kunst-Verkauf — Schon jetzt gibt es dutzende Tutorials, die zeigen, wie man die KI Generatoren nutzen kann, um eigene »Kunst-Shops« zu eröffnen und auf Basis geklauter Daten schnell Geld zu verdienen. [30] Oft handelt es sich dabei um Plattformen, auf denen echte Künstler ebenfalls ihre Kunst vertreiben und es nun noch schwerer haben. Ob das Ganze legal ist, ist wie gesagt mehr als fraglich und ich kann dir nur davon abraten – aus ethischer und legaler Sicht.

 

 

  • Künstler in Beweispflicht — KI Bilder schaffen außerdem eine generelle Skepsis gegenüber echter Kunst und ihren Künstlern – insbesondere auch deshalb weil KI Bilder aktuell, wenn überhaupt, nur durch freiwilliges Tagging ausgezeichnet werden (zum Beispiel mit #aiart auf Instagram). Ich ertappe mich selbst bereits immer häufiger und hinterfrage zuerst die Art und Weise, wie ein Kunstwerk erstellt wurde, anstatt es einfach zu genießen und zu erfahren. Einige Menschen beschuldigen bereits jetzt schon Künstler, dass sie nur AI genutzt hätten, um Bilder zu produzieren, obwohl dem nicht so ist [33]. Und potentiellen Auftraggebern wird es sicherlich ähnlich gehen, nur das für sie deutlich mehr auf dem Spiel steht. Außerdem wird es auch nicht reichen, einfach den Prozess eines Werkes in Form von Skizzen und weiteren Zwischenschritten dazu zu posten, da KI bereits jetzt zum Teil in der Lage ist, WIPs (Work in Progress Bilder) zu generieren [25]. Abgesehen davon, ist es für einige Künstler aber auch schwer oder auch einfach unangenehm bzw. nicht wünschenswert, den Schaffensprozess zu dokumentieren oder preiszugeben. Wir wollen uns in unserer Kunst verlieren, dabei im Flow sein und nicht darauf achten müssen, in jeder Sekunde »perfekt zu performen« oder überhaupt Zwischenschritte festzuhalten. Oder noch ein anderer Ansatz: Für manche stellen die Zwischenschritte bzw. der Schaffensprozess selbst eine Einkommensquelle dar, wie es zum Teil auch bei mir der Fall ist. Nun gezwungen zu sein, kostenlos Teile unserer Projekte herauszugeben, nur damit sie als »echt« wahrgenommen werden, ist schon sehr perfide. 

Werden Künstler durch KIs ersetzt?

Natürlich bin ich mir bewusst, dass mehr dazu gehört, uns Künstler komplett zu ersetzen, als das reine handwerkliche Können. Das ist jedoch Thema für einen eigenen, anderen Beitrag. Was jetzt bereits klar ist: KI generierte Bilder werden sicherlich nicht alle kreativen Jobs ersetzen (ich sehe keine absolute Dystopie), aber sie werden definitiv einen erheblichen negativen Effekt auf den Markt mit noch größerer Konkurrenz für Künstler verursachen [26]. Visuelle Schwachstellen der KIs werden mit Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft in den Generatoren behoben sein und allgemeine Art-Jobs überflüssig machen. Gerade Anfängern wird es nochmal deutlich schwerer fallen, beruflich Fuß zu fassen. Manche wird es komplett davon abhalten, weiterhin echte Kunst zu schaffen oder damit anzufangen. Und ich denke auch der Preis für ein Kunstwerk wird nun noch einmal stärker und öfter versucht gedrückt zu werden mit der Argumentation »dass man es ja ähnlich gut auch generieren könnte«.


Obgleich realistisch betrachtet, sind das natürlich nur Mutmaßungen. Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung und der wahre Einfluss auf Künstler wird sich erst noch zeigen. Ich persönlich könnte mir ja sogar einen positiven Einsatz der Technologie vorstellen bzw. hatte es auch bereits vorher wie beschrieben getestet: KI Generatoren als Ergänzung und nicht als kompletter Ersatz des eigenen Workflows zur Verfeinerung von Konzepten, Generation von alternativen Kompositionen und generell als Inspiration für verschiedene Ausarbeitungsschritte. ABER so eine gute Ko-Existenz von KI und Künstler ist wiederum nur vereinbar mit ethischen KIs, die es aktuell eben leider noch nicht gibt. In jedem Fall werden KI Generatoren auf die ein oder andere Weise bleiben und genau das bestimmen wir JETZT mit unseren Taten. 

Wieso sind KI-Nutzer Teil des Problems?

Wichtig ist aber auch: Selbst wenn wir ethische KIs hätten, gibt es noch die andere Seite der Medaille: Nicht nur die KIs selbst machen uns Künstlern das Leben schwer, sondern auch die scheinbar empathielosen Nutzer dieser KIs.

 

Wenn du nur ein paar Minuten auf Twitter, Reddit, YouTube, Instagram oder Co. unterwegs bist und in Pro-AI-Art Beiträgen liest, wirst du schell verstehen, was ich meine. Wir echten Künstler werden aktuell wie noch nie zuvor von sogenannten »AI Artists« verunglimpft und respektlos behandelt – so sehr, dass es dem ein oder anderen vergeht, selbst Kunst zu schaffen. 

 

Als würden der Datenmissbrauch und die existentiellen Krisen, die wir ohnehin gerade haben [27] nicht ausreichen, werden wir noch beschuldigt, dass WIR das Problem sind und nicht die KIs. Wir sind der Meinung von »AI Artists« nach die »bösen Gatekeeper«, die andere Menschen mit ihrer Kritik an den KIs davon abhalten wollen, ihre Ideen zu entfalten und wir stellen uns gegen den Fortschritt, der die Kunst endlich aus unserer Diktatur befreit und »demokratisiert«. Bitte was? So viel facepalmen kann ich hier gar nicht, wie ich gern möchte.

 

Ohne zu übertreiben behaupte ich, findet aktuell ein weltweiter und nicht einvernehmlicher Massen-Gang-Bang von uns Künstlern statt – betrieben von Tech-Firmen und befeuert von Privatpersonen, die gar nicht erkennen, dass sie und wir die Opfer sind.


Aber mach dir bitte selbst ein Bild:
Beispiele für respektloses Verhalten gegenüber Künstlern:

 

    • Kim Jung Gi AI — Wenige Tage nach dem unerwarteten Tod einer der Zeichen-Großmeister unserer Zeit – Kim Jung Gi –, hat ein unbekannter User mit dem Namen »5you« ein KI Modell basierend auf den Zeichnungen des koreanischen Künstlers trainiert und es der Öffentlichkeit via Twitter zur Verfügung gestellt, damit jeder Kunst wie er schaffen kann – erneut ohne Hinterfragen des Datenschutzes und der Moral hinter dieser Tat. [28] Seiner Meinung nach wollte er damit lediglich Kim Jung Gi »ehren« und natürlich sollten die Nutzer aber ihn anstatt Gi erwähnen, wenn sie Werke mit der KI produzieren. Ein derartiges Maß an Dreistigkeit und Unverständnis von moralischen und ethischen Werten ist mir noch nicht untergekommen. Und dennoch: Die Antworten von diversen AI Artists auf die Reaktion von Künstlern sind noch einmal eine Nummer für sich. [29]
    • Artstation AI User-Profile — Viele Profile von sogenannten »AI Artists« sind geradezu Künstler verachtend. Der User »Deepartist« beispielsweise postet regelmäßig Künstler verachtende Posts [31], die ich zum Teil auch bereits gemeldet habe und die ebenso teilweise bereits gelöscht wurden von den Moderatoren. In einem seiner letzten Posts hat er beispielsweise folgenden ChatGPT-Prompt gepostet: »Can you write a description for a Lovecraftian embodiement of A.I. art that devours the works of conventional artists and feed on their tears.« mit dem Titel »LOL writers are next to be replaced«. Oder im Zuge des Artstation Protestes (wie zuvor bereits erklärt), hat er sich daran beteiligt, mit »YES to AI« den Protest zu behindern. Wie kann man sich an dem Leid anderer derart ergötzen? Und ich wünschte es wäre ein Einzelfall, aber leider scheint das eher der Durchschnitt der A.I. »Artists« zu sein.
  • Reddit Beiträge — Dieser gesamte Feed [32] ist so toxisch und falsch auf so vielen Ebenen (Lesen auf eigene Gefahr). Die User verstehen die Probleme um A.I. Art und die Beweggründe von uns Künstlern, die uns zum Protest gegen A.I. Art geführt haben, nicht nur absolut nicht, sondern sie wollen uns auch nicht verstehen. Stattdessen nutzen sie ausgeleierte Phrasen wie »people hate change« oder »because they are afraid of the future«. Der Hass, dass jemand ihnen ihr geklautes Spielzeug wieder wegnehmen könnte ist klar spürbar.

Zusammenfassung – Problem 2: Schädigung von Künstlern

Fakt ist: Künstler hatten es bereits vor AI schwer, in unserer kapitalistischen Gesellschaft zu überleben. Aber mit den aktuellen KI Modellen und Usern, die diese KIs unterstützen, findet eine noch nie dagewesene Ausbeutung und Abwertung von uns Künstlern statt. Nur durch uns existieren diese KIs überhaupt in der aktuellen Qualität. Nur durch uns können »AI Artists« ihre Bildchen mit einer hohen Qualität generieren. Nur durch uns verdienen die Tech-Firmen hinter den KIs Milliarden. Und dennoch sind wir es, die durch all das auf vielen Ebenen zu Schaden kommen ganz im Sinne »Du wirst missbraucht? Ach hab dich doch nicht so! Auf deine Kosten kann ich jetzt eine Maschine Bilder für mich generieren lassen und mich warum auch immer als Artist bezeichnen! Also stell dich nicht gegen den Fortschritt!11!«.

 

Leider hört die Schädigung durch die aktuellen KI-Modelle hier aber immer noch nicht auf.

KI-Kunst erklärt

Problem 3: Identitätsdiebstahl

Abseits von Datenmissbrauch und Künstlerschädigung stellen die aktuellen KIs eine reale und massive Gefahr für den Ruf und die Identitäten von uns allen dar.

Was sind Deep Fakes?

Verschiedene KIs machen es möglich, »Deepfakes« [34] zu generieren, also Inhalte, die realistisch wirken, obwohl sie es nicht sind. Zum Beispiel kann so ein Gesicht von einer Person nahtlos in ein Bild oder Video mit einer anderen Person eingesetzt und damit ausgetauscht werden (»Face Swapping«). Und damit lassen sich wiederum leicht kompromittierende, wenn nicht sogar Existenz schädigende Inhalte erstellen und Meinungen manipulieren. Eine massive Gefahr, die auch die KI-Kunst-Generatoren unterstützen.

 

Sebastian Berns, ein AI Forscher der Queen Mary Universität in London warnte bereits vor Monaten davor: »Stable Diffusion offers enough customization to send out automated threats against individuals to either pay or risk having fake but potentially damaging footage being published.« [40]

 

Denn mit Generatoren wie Lensa oder Midjourney kann aktuell jeder von jedem Bilder hochladen, verunstalten und weiter verbreiten. Das Schlimme: Es ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern es passiert bereits.
KI-Kunst  Fake News

Warum sind besonders Frauen Opfer von Deep Fakes?

Vor allem Frauen – Berühmtheiten, aber auch »die Frau von nebenan« – stehen im Fokus und ihre Bilder werden (erneut ohne Erlaubnis) zur Generation von pornografischen Inhalten missbraucht, wie eine Studie von 2019 belegt [37]: Bei 90-95% von nicht einvernehmlichen Deepfakes handelt es sich um Pornografie und dabei werden wiederum ca. 90% Frauen dargestellt.

 

Doch auch hier werden wieder absurderweise eher diejenigen verbal attackiert, die sich gegen eine solch schändliche Praxis aussprechen. Der Nutzer »ttatm« schrieb dazu passend auf Reddit [35]:
»I got heavily downvoted on reddit once for saying I don’t think it’s okay to make porn deepfakes of women who did not consent to it. Most of the other comments were men talking about which actresses they wanted deepfakes of, so they did not appreciate a different opinion.«

 

Und auch hier fühlen sich die Entwickler der KI-Modelle wieder wenig verantwortlich. Emad Mostaque, der CEO von Stabilität AI hat sich lang aktiv dagegen ausgesprochen, sein System von der Regierung oder anderen Firmen regulieren zu lassen [41] und erst langsam beginnt er durch den Druck der Öffentlichkeit gegenzulenken, wenn auch eher mit schwachen Mitteln. [42]
Beispiele für Identitätsdiebstahl & Rufschädigung durch KIs:

 

    • Billie Eilish Deepfake Pornografie — Erst vor kurzem gingen extrem sexualisierte Bilder von der betont bedeckt gehaltenen Sängerin Billie Eilish auf TikTok viral [36]. Natürlich handelte es sich dabei um mit KI generierte Pornografie, aber erst nach 4 Tagen und nachdem über 11 Millionen Menschen diese Bilder gesehen hatten, wurden sie von TikTok aufgrund Verstoßes ihrer Nutzungsbedingungen entfernt. Reichlich spät und auch ziemlich nutzlos. Denn einmal im Internet verbreitet ist es nahezu unmöglich Bilder wieder komplett entfernt zu bekommen. Absolut respektlos und ein weiteres Beispiel für die Objektifizierung von Frauen,
    • Deepfakes ohne Ende — Noch schlimmer: Billie Eilish ist nicht allein. Weitere Berühmtheiten, die bereits Opfer von komprmittierender »AI Art« und Deepfakes wurden beinhalten Jenna Ortega, Megan The Stallion, Natalie Portman, Taylor Swift, Megan Fox und Emma Watson. Manche von ihnen, wie auch Kristen Bell, haben sich bereits dagegen ausgesprochen und bezeichnen diese Deepfakes als »Sexuelle Ausbeutung«. [38]
    • Investigative Reporterin mit Deepfakes attackiert — Nachdem Rana Ayyub über die Vergewaltigung eines 8-jährigen indischen Mädchens berichtet hatte und sich gegen den Schutz von Kindervergewaltigern in Indien aussprach, wurde sie selbst zum Opfer von indischen Nationalisten, die ihr Gesicht auf eine Frau in einem pornografischen Video packten – ein klassischer Deepfake. Als wäre das nicht genug, wurde das Video vom Führer der nationalistischen Partei geteilt, Tweets wurden verfälscht und die Hassattacken nahmen derart zu, dass die UN einschreiten musste, um den Skandal zu beenden. [39]
  • Auch »normale« Personen im Visier — Reddit-Nutzerin »sandrad33«, ihrer Aussage nach eine »normale« Privatperson, ohne Social Media-Profile bis auf Reddit und Facebook, die sie lediglich zum Kontakt mit ihrer Familie nutzt, wurde ebenfalls Opfer von pornografischen Deepfakes [35]. Fotos von einer alten Firmenfeier der Marketing-Agentur, in der sie gearbeitet hatte, seien dafür verwendet wurden. Sie schrieb: »I have no idea why. I’m married and have been in a committed relationship for 10 years, so it’s not like some ex’s revenge thing. I was totally dumbfounded. It was so traumatic and upsetting and there is basically nothing you can do.«

Zusammenfassung – Problem 3: Identitätsdiebstahl

Wie würdest du es finden, wenn plötzlich dutzende, wenn nicht sogar Millionen von Bildern im Internet kursieren, die dich scheinbar realistisch in pornografischen oder gewalttätigen Posen zeigen oder generell dich auf eine kompromittierende Art und Weise zeigen? Wie würdest du es finden, wenn du dadurch deinen Ruf, Job und Freunde verlierst oder alles zumindest negativ dadurch beeinflusst wird, du mit übler Nachrede, Hass, bis hin zu Morddrohungen bombardiert wirst?


Die aktuellen KI-Generatoren machen all das in Form von »Deepfakes« möglich und es passiert bereits. Das Problem ist real und eine große Gefahr für uns alle. Denn um ein Opfer zu werden, musst du kein Promi sein. Es genügt, wenn irgendwo jemand ein Foto von dir hat und er oder sie es ohne dein Einverständnis in einen KI-Generator einspeist. 


Das Traurige: Die KI-Entwickler tun wenig dagegen und berufen sich häufiger eher auf ihre Nutzungsbedingungen, in denen steht, dass man die KIs nicht zur Generation von solchen schädlichen und anstößigen Inhalten verwenden sollte [12]. Aber das ist ähnlich sinnvoll wie eine Massenproduktion von Waffen zu starten, diese auszuliefern und dann zu sagen »Aber ihr solltet diese Waffen nicht nutzen, um Böses zu tun«. Hier benötigt es definitiv eine stärkere Regulation.

KI-Kunst erklärt

Problem 4: Abwertung von Kunst

AI »Artists« argumentieren immer wieder, dass »KIs die Kunst demokratisieren und so für alle zugänglicher und wertvoller machen«. Ich behaupte: Das absolute Gegenteil ist der Fall. KI-Kunst und ihre aktuellen Generatoren führen zu einer massiven Abwertung von Kunst und Kultur im Allgemeinen. Auch wenn dies eher ein Problem philosophischer Natur ist, hat es eine ähnliche Signifikanz, die ich hier etwas näher beleuchten möchte.


KI-Entwickler wie Emad Mostaque sprechen beim Ziel dieser KIs davon, dass »die Problematik der Bildgeneration in circa einem Jahr gelöst sein wird«. [43]

Was ist das Ziel der KI-Entwickler & warum ist das falsch?

Und da fängt das Problem bereits an. Die meisten Entwickler und Nutzer dieser KIs haben keinerlei Ahnung, was Kunst wirklich ausmacht, allein schon weil sie den Schaffensprozess als ein Problem darstellen – weil er oft langwierig, scheinbar mühsam und bei den realistischeren Bildern, die die KI-Nutzer präferieren, ohne entsprechende Fähigkeiten nicht gut umsetzbar ist. Oft benötigt es viele Jahre, bis man mit herkömmlichen Mitteln traditionell oder digital die Fähigkeiten aufgebaut hat, um die eigenen Ideen auf einem realistischen Level visuell wiederzugeben. Und ja, oft ist es selbst dann noch anstrengend, gute Werke zu schaffen. Bei jedem Schritt im Prozess muss viel überlegt und teils experimentiert werden, bis man die passende Komposition an Bildelementen findet. Und schließlich ist aber auch das noch lange kein Garant für ein Meisterwerk. Selbst bei Profis kommen auf ein sehr gutes Werk mindestens 10 weniger gute.


KI-Entwickler wollen all das umgehen und jedem ermöglichen, »fantastische Kunst« mit einem Klick zu generieren. Nur erkennen sie nicht, dass genau diese Strapazen den wahren Wert der Kunst ermöglichen, dass der Schaffensprozess bereits intrinsisch unglaublich wertvoll ist.  

Wie hilft Kunst beim persönlichen Wachstum?

Einerseits entwickelt sich jeder, der sich diesen Hürden stellt massiv weiter und baut Werte für das Leben auf. Ja, es benötigt Zeit und Einsatz, ein herausragender Künstler zu werden und dann auch jedes Mal, um die Kunst selbst zu schaffen. Aber so ist es mit jeder Fähigkeit von Wert. Und genau deshalb könnte auch ein einfacher Klick oder das Schreiben von ein paar Worten auch niemals das Gefühl der Meisterschaft ersetzen, welches folgt, wenn man sich den Herausforderungen der Kunst immer und immer wieder stellt. Indem wir Kunst schaffen und meistern, bauen wir Disziplin, Selbstbewusstsein, Kreativität, Achtsamkeit, Konzentration und weitere wertvolle Grundfähigkeiten auf, die uns auch in allen restlichen Lebensbereichen zu Gute kommen.

 

Immer wenn ich an jemanden denke, der vollkommen in sich ruht, Erfolg ausstrahlt und mit reinem Herzen das Beste aus seinem und dem Leben anderer herausholt, dann denke ich an Meister ihres Faches – seien es japanische Kampfsportmeister, die ihren Schülern ihre Weisheiten weitergeben oder eben meisterhafte Künstler wie Kim Jung Gi es war, die vollkommen in ihrem Schaffensprozess erblühen, egal, wie lange dieser auch dauert und dabei die Betrachter inspirieren.

 

Und jetzt denke nur einmal an jemanden, der unruhig und unzufrieden mit seinem Leben ist. Sicherlich wird dieser Jemand keine Fähigkeit wirklich gemeistert haben. Meistens sind diejenigen am unglücklichsten (und da spreche ich aus eigener Erfahrung, da ich selbst einmal an diesem Punkt war), die von einer Sache zur anderen springen, nichts richtig können und die sich nie richtig entscheiden können. Sich einer Sache für lange Zeit hinzugeben erfordert auch sich zu entscheiden an einer Sache festzuhalten, einen bestimmten Weg kontinuierlich weiter zu gehen und eben nicht, sofort auf einen anderen Weg zu gehen, nur weil er leichter erscheint oder immer dem nächsten glitzernden Objekt hinterherzutragen. Doch genau das ist es, was diese KIs promoten. »Disziplin und all das brauchst du nicht. Werde noch heute zum Künstler!«.

 

Leider unterliegen bereits viele diesem Irrglauben. Schon jetzt gibt es Menschen, die sich »Kinderbuch-Autor« schimpfen [45], obwohl sie ein Buch weder selbst geschrieben, noch illustriert haben, sondern stattdessen eine KI bemüht haben, die ihnen jegliche Arbeit abgenommen und basierend auf dem Missbrauch anderer echter Künstler Geld eingebracht hat.
KI-Kunst Schaffensprozess

Wieso ist der Schaffensprozess die Essenz der Kunst?

Doch das ist auch nur die eine Seite der Medaille. Neben den produktiven Werten ist das Kunst Schaffen auch einfach persönlich, emotional und spirituell ein wertvoller Prozess, den es zu erhalten gilt.

 

Mit Kunst drücken wir nicht nur unsere Gefühle aus, wir verarbeiten sie auch. Wir erzählen damit Geschichten, zeigen Missstände auf und geben unseren Erfahrungen und Interessen eine Wertschätzung, die auf andere Art und Weise nur schwer möglich ist. Während wir sie schaffen, haben wir die Möglichkeit, in einen Zustand vollkommener Präsenz, Glückseligkeit und Entspannung zu finden – den sogenannten »Flow«. Und es gibt noch viele weitere Gründe, Kunst zu schaffen, wie ich es bereits in meinem Video »10 Gründe, warum JEDER Zeichnen lernen sollte« geschildert habe.

 

Aber die Essenz ist eben, dass wir Kunst SCHAFFEN. Klar, wir verschönern mit den Resultaten oft auch unsere Umgebung, aber das ist eigentlich nur nettes Beiwerk. Bereits beim Schaffen heilen bzw. »verschönern« wir uns und damit auch unsere Umgebung. Jeder wahre Künstler versteht: Der Schaffensprozess – die Hingabe zum Prozess – ist das wertvollste an jeder Kunst – auch oder besonders dann, wenn er uns zum Teil durch die Hürden auch Schmerz bereitet. 

 

Leben ist Dualität. Ohne Pausen, brennen wir irgendwann aus. Ohne wahre Trauer zu empfinden, können wir keine wahre Freude spüren. Mit zu viel Sonne und ganz ohne Dunkelheit gehen viele Pflanzen ein bzw. könnten wir auch nicht leben. Und ohne Schmerz gebe es kein Glück und eben keine wertvolle Kunst.

 

Jeder Versuch, diese Dualitäten zu beseitigen, entmenschlicht uns und entfernt uns schädigend von der Natur. Das schließt Selbstoptimierung nicht aus, wenn sie die Existenz dieser Dualität berücksichtigt. Aber KIs tun das, zumindest aktuell, nicht.

 

KIs demokratisieren Kunst nicht. Sie beuten sie aus und geben sie auf, da sie den Schaffensprozess und damit die Essenz der Kunst für den Nutzer eliminieren.

Wieso sind »AI Artists« keine Künstler und KI-Bilder keine Kunst?

Und deshalb sehe ich selbst ernannte »AI Artists« auch keineswegs als Künstler. Das einzige, was jemand tut, der ein KI-Modell zur Bild-Generation nutzt, ist eine Aufgabe zu konzipieren, die jemand oder etwas anderes, an dieser Stelle eben eine Maschine, umsetzt. »AI Artists« sind damit wie Klienten, die Bilder beauftragen, anstatt sie selbst zu schaffen. 

 

Ob KI-Bilder selbst Kunst sind ist daher außerdem einerseits nicht entscheidend und andererseits aus den bisher genannten Gründen schnell zu beantworten. Da Kunst etwas Menschliches ist, basierend auf den zuvor beschriebenen Gefühlen, Gedanken, Intentionen und Werten, können KIs keine echte Kunst schaffen – zumal ihr Schaffensprozess auch wie beschrieben ein gänzlich anderer ist als der unsere. 

 

KIs fehlt die Seele, die es braucht, um Kunst zu schaffen. Oder wie es der Anime-Meister-Künstler Hayao Miyazaki bereits einige Jahr zuvor im Bezug auf KI generell noch treffender formuliert hat: »It’s an insult to life itself.« [44]

Zusammenfassung – Problem 4: Abwertung von Kunst

KI-Bild-Generatoren beuten Künstler aus und entwerten die Kunst generell. Denn Kunst ist mehr als das Endresultat. Doch KIs eliminieren den Schaffensprozess, der Kunst ihren wahren Wert verleiht und machen sie so zu einem kurzlebigen Wegwerfprodukt.


Nur weil nun jeder Zugang zu einem Bild-Generator hat, heißt es noch lange nicht, dass damit Kunst geschaffen werden kann bzw. (selbst wenn man annimmt, dass es sich hierbei um Kunst handelt), dass es auch wertvoll und sinnvoll wäre, dies zu tun.


Schon jetzt überschwemmen KI-Bilder oft in minderer Qualität alle wichtigen visuellen Plattformen der Kunst, da das geschulte Auge eines echten Künstlers fehlt. Außerdem ist Kunst eben mehr als nur Handwerk und »hübsche Bilder«.


Gleichzeitig findet auch keine Demokratisierung der Kunst statt, da bereits vor KI jeder Kunst schaffen bzw. lernen konnte, sie zu schaffen. Denn sind wir ehrlich: Wer es bis dato nicht getan hat, es aber wollte, war schlichtweg zu faul, undiszipliniert oder ängstlich. »Talent« ist eine Ausrede, welche nur Leute benutzen, die nie ernsthaft versucht haben, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszubauen bzw. nach kurzer Zeit bereits aufgegeben haben [46]. Ja, alles was es braucht, um sich künstlerisch zu verbessern, sind Werte wie Disziplin, Achtsamkeit, Konzentration und Geduld, die an sich bereits wertvoll genug sein sollten, um sie zu wahren. Aber stattdessen werden sie mit dem Aufruf der KIs zum »Zurücklehnen und »Kunst« per Mausklick schaffen« mit Füßen getreten. So nimmt auch unsere allgemeine Kultur und Gesellschaft immensen Schaden.


Als Ergänzung eines kreativen Workflows könnten KIs sicherlich eine gute Hilfe sein, aber aktuell steuern wir vom Gebrauch her eher auf eine Zukunft zu, die Kunst zerstörender und verachtender nicht sein könnte.


Mich persönlich werden KIs niemals von der wahren Kunst abbringen, da sie mir niemals die gleichen Werte und Möglichkeiten bieten können wie beschrieben. Aber gerade als Dozentin sehe ich, wie viele meiner Studierenden vor allem mental unter der Abwertung der Kunst leiden und wie eben viele Menschen diese Generatoren missbrauchen. Ganz abgesehen von den anderen Problemen, ist so eine essentielle Werte missachtende Zukunft keine, die ich als erstrebenswert erachte.


Wenn man Kunst wirklich schätzt, schafft man sie oder ehrt den Schaffensprozess eines anderen Menschen. Aber man klaut sie nicht und lässt sie schon gar nicht von einer Maschine generieren, um sich selbst dann als Künstler zu outen.

KI-Kunst erklärt

Problem 5: Befürwortung von verantwortungsloser Tech-Entwicklung

KI-Modelle zur Bild- oder Text-Generation sind nur ein erstes Beispiel für viele mögliche, zukünftige KI-Anwendungen. Mit Sicherheit wird jeder Bereich unseres Lebens und jeder Beruf später auf die ein oder andere Weise davon betroffen sein.


Aber gerade deshalb ist es auch so wichtig, dass wir jetzt bereits einen guten Grundstein für den Einsatz dieser Art Entwicklungen legen. Wir bestimmen JETZT unsere Zukunft. Wir bestimmen jetzt, was uns wichtig ist, was »wertvoll« und ethisch ist und wofür wir auch später stehen wollen.


Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand die Zukunft, auf die wir aktuell zusteuern, wirklich wünschen würde.
»Harder, better, faster« um jeden Preis und ohne Rücksicht auf Verluste? Nein, danke. Und doch können Tech-Firmen aktuell nahezu tun und lassen was sie wollen. Entsprechende Gesetze fehlen noch, um die KIs entsprechend zu regulieren. Und wie gut es funktioniert, Menschen sich selbst zu überlassen – im Sinne »sie werden schon moralisch und von sich aus das Richtige mit diesem neuen Werkzeug tun« – das sehen wir ja bereits (siehe die vorherigen Abschnitte).


Doch auch wenn die Gesetze diese Punkte hier einholen und die KIs entsprechend regulieren: Kann es denn vernünftig sein, Tech-Firmen einfach frei derart gesellschaftsschädliche Produkte auf den Markt werfen zu lassen in der Hoffnung, dass sich alles schon irgendwann regelt – womöglich erst nachdem bereits teils irreversibler Schaden entstanden ist? Und überhaupt: Ist ein System, welches Jahre braucht, um Regulationen für die Dinge zu finden, die nun bereits in Monaten entwickelt werden, noch zeitgemäß?
Und noch viel wichtiger: Für was benötigen wir überhaupt wirklich bestimmte Entwicklungen und Automationen? Wieso beginnen wir mit der Automation der Kunst – eines Prozesses, dem es keiner Verbesserung bedarf wie beschrieben? Warum kümmern wir uns nicht zuerst um jene Probleme, die wirklich Probleme sind und JETZT nach unserer Aufmerksamkeit verlangen? Klimakrise, Kriege, mögliche Weltkriege, Welthunger – um da nur einige scheinbar weniger wichtige Anlaufstellen zu nennen.


Wir sind als Spezies scheinbar wirklich sehr gut darin, uns selbst zu zerstören. Dennoch möchte ich nicht, dass sich dieser Punkt vollends bewahrheitet. Und auch wenn Tech-Bros behaupten »Tja. Die KIs haben wir jetzt einmal ins Rollen gebracht. Das hält man nicht mehr auf« [47], bin ich einer anderen Meinung.

KI-Kunst erklärt

Eine mögliche Zukunft mit ethischer KI-Kunst

KI-Kunst & Mensch in Harmonie
Ich und viele andere Menschen können sich eine ethisch gute Zukunft mit einer friedlichen Ko-Existenz von Mensch und Maschine bzw. KI vorstellen.
 
Denn es geht keineswegs darum, den Fortschritt aufzuhalten, wie viele argumentieren. Es geht darum, den Fortschritt zu kontrollieren, damit er wirklich hilft und nicht das Fundament zerstört, auf dem er aufbauen soll.


Und es gibt bereits Wege bzw. Lösungsvorschläge, um genau das umzusetzen.
So könnte eine ethisch vertretbare Zukunft mit KI aussehen:

 

    • Opt-In statt Opt-Out — Anstatt dass sich Künstler aktiv dafür einsetzen müssen, aus KIs entfernt zu werden, wie es aktuell angestrebt wird [42], sollte es der Standard sein, dass Künstler bzw. deren Werke gar nicht erst ungefragt von KI-Entwicklern als Trainingsdaten verwendet werden dürfen.
    • Public Domain Trainingsdaten — Stattdessen sollten die aktuellen Modelle, die auf Basis von gestohlenen Bildern basieren, gesetzlich verboten werden und es sollten nur KIs erlaubt werden, die auf öffentlich freien Bildern oder mit Einverständnis von Künstlern und Privatpersonen gleichermaßen trainiert wurden und weiter lernen. Es gibt Millionen von freien Bildern, darunter auch Kunstwerke alter Meister [49], die das möglich machen können. Natürlich wäre es schwieriger, diese als Trainingssatz auszuwählen und einzuspeisen, aber nicht unmöglich. Und Bequemlichkeit sollte keine Begründung für die Erlaubnis von Missbrauch sein.
    • Lizenzvereinbarungen — Künstler und Privatpersonen sollten eine Möglichkeit erhalten, freiwillig und gegen eine Vergütung in Form einer Lizenzvereinbarung, ihre Werke für das Training von KIs bereitzustellen – so wie es für den Erwerb von Bildrechten in jeder sonstigen Branche üblich ist.
    • Universelles Grundeinkommen — In Anbetracht der rasanten KI-Entwicklung ist es nur eine Frage der Zeit (und einer sehr kurzen Zeit noch dazu), wann alle bisherigen Jobs durch KIs ersetzt werden. Sicherlich werden sich neue Job-Möglichkeiten eröffnen, aber die Entwicklung erfolgt schon jetzt zu rasant, als dass sich auch nur ein Bruchteil der Gesellschaft rechtzeitig darauf vorbereiten könnte bzw. für den Fall gewappnet sein wird. Viele sind sich überhaupt nicht bewusst, wie weit KIs bereits entwickelt sind und wie schnell sie sich weiter entwickeln [50]. Wenn wir nicht mit massenhafter Arbeitslosigkeit und damit einem Zerfall unserer Gesellschaft konfrontiert sein wollen, führt somit eigentlich kein Weg an einem universellen Grundeinkommen vorbei. Und dieses ist durchaus möglich und sinnvoll, wie Initiativen wie »Mein Grundeinkommen« bereits zeigen. [48]
    • Arbeitsschutz-Gesetze — Ob wir das Ziel der utopischen Zukunft, in der wir selbst keine richtige Arbeit mehr verrichten müssen, sondern die KIs dies übernehmen und wir unseren Leidenschaften nachgehen können bzw. nur freiwillig arbeiten, in unserer kapitalistisch orientierten Gesellschaft wirklich erreichen, sei einmal dahingestellt. In jedem Fall wird es durch die KIs zu einer massiven Arbeitsmarktänderung kommen und mindestens für den Übergang zu einem Grundeinkommen oder eben dieser Zukunft wird es zusätzliche Arbeitsschutz-Gesetze geben müssen. Zum Beispiel könnte verordnet werden, dass ein gewisser Teil der Arbeitskräfte aus menschlichen Arbeitern in Firmen bestehen muss oder dass KIs nur für bestimmte Jobs eingesetzt werden dürfen.
    • Abgrenzung von »KI-Kunst« zu echter Kunst — Um echte Kunst zu schützen, sollte es auf allen primär visuellen Plattformen eine klare Unterscheidung bzw. Kategorisierung der Bild-Arten in Kunst und KI-Kunst oder KI-Bilder geben, so ähnlich wie es bereits bei Fotografie und digitaler Malerei der Fall ist. Vermittlungs-Plattformen und Wettbewerbe, die jedoch explizit für professionelle Künstler ausgelegt sind, sollten den Upload von KI-Bildern gänzlich verbieten, um ihr Ziel zu erfüllen und damit mögliche Auftraggeber und einfach auch Kunstinteressierte nicht irre geführt werden.
    • Auszeichnung für »KI-Kunst« — Freiwilliges Taggen von KI-Kunst funktioniert nicht, wie gezeigt. Daher sollten KI generierte Bilder zusätzlich eine Auszeichnung erhalten, dass es sich bei ihnen tatsächlich um KI-Bilder handelt. Die KI-Generatoren könnten so entwickelt werden, dass sie automatische sichtbare oder unsichtbare Wasserzeichen generieren und direkt in die Bilder implementieren, sodass kein menschlicher Eingriff zur Kennzeichnung notwendig wird.
    • Schutz vor Deep Fakes — Gegenmaßnahmen zur Detektion von Deep Fakes stehen noch am Anfang der Entwicklung. Bis zuverlässige Detektoren erstellt sind kann es noch eine ganze Weile dauern. Daher sollte es meiner Meinung nach Nutzern verboten und unmöglich gemacht werden, bei KI-Generatoren fotografisches Bild-Material von Personen einzuspeisen.
  • Prompt-Blockierung — Bestimmte Prompts, die lebende Künstler bzw. deren Werke und Personen des öffentlichen Lebens targetieren, sollten ebenso im Sinne des Identitätsschutzes direkt von den KI-Generatoren blockiert werden.
Sicherlich könnten noch einige weitere Dinge sinnvoll sein. Wenn dir weitere Punkte einfallen, diskutiere gern mit und schreibe deine Ideen in die Kommentare!

KI-Kunst erklärt

So kannst DU helfen: Ein Appell an alle Kunstfreunde

Natürlich können viele der Probleme, die KIs aktuell aufbringen, nur mit Hilfe von gesetzlichen Änderungen in Richtung der vorgeschlagenen Ansätze gelöst werden.


Dennoch gilt: JEDER kann mithelfen, diese bessere Zukunft zu realisieren und die aktuellen Probleme durch die KIs zu beseitigen.


Noch ist nichts verloren. Verloren wäre die Kunst, wären wir Künstler und Menschen, nur dann, wenn wir einfach tatenlos zusehen würden, wie einige Wenige über unser aller Schicksal bestimmen.
Hier einige Tipps, was DU selbst JETZT tun kannst:

 

    • Boykottiere KI-Generatoren! — Sofern es sich um einen KI-Generator handelt, der die beschriebene Ausbeutung von Künstlern und Privatpersonen unterstützt (z.B. Midjourney, Stable Diffusion Varianten oder Dall-E) oder deine Daten ebenso unethisch weiterverwendet (z.B. Lensa App), solltest du die Finger davon lassen und sämtliche Werbung dafür unterlassen. Ich selbst habe, nachdem ich die Probleme verstanden habe, sämtliche Tutorials dazu entfernt.

    • Setze Stock-Seiten & Co. unter Druck! (danke an Tobias für den Tipp) — Frage beim Support von Stock-Anbietern wie Adobe Stock, Shutterstock und anderen visuellen Plattformen wie Behance, Dribble & co. nach, wie sie dich als Nutzer vor den Datendiebstahl durch AI schützen. Wenn das möglichst viele Nutzer machen, bauen wir damit Druck auf und zwingen die Plattformen zum Handeln. Und diese könnten wiederum die Bilder, die hinter den Links stecken, verzerren und neu verlinken. Damit würde der LAION Datensatz zumindest zum Teil unbrauchbar, da dieser ja lediglich auf diesen Links basiert und die KI-Generatoren würden anfälliger für Fehler, wenn nicht sogar komplett unbrauchbar.
    • Bilde dich weiter & bleib informiert! — Bravo! Mit diesem Beitrag, wenn du ihn wirklich komplett gelesen hast, hast du vieles Gelernt oder vertieft und du solltest dich auch weiterhin mit anderen Quellen mit dem Thema auseinandersetzen. KI ist ein sich rasant entwickelndes Feld und betrifft uns alle, weshalb es wichtig ist, informiert zu bleiben und rechtzeitig sinnvolle Handlungen einleiten zu können.
    • Erzähle es weiter & kläre auf! — Viele wissen nicht über die Probleme und überhaupt die Funktionsweise von KIs Bescheid – was verständlich ist bei so einem komplexen Thema. Daher teile gern diesen Beitrag über diesen Link oder die Buttons auf deinen Social Media Kanälen oder in privaten Nachrichten. Oder kläre auf andere Weise die Menschen in deinem Umfeld auf. Erkläre ihnen, warum sie die KI-Generatoren aktuell ebenso nicht nutzen sollten.
    • Nimm an Protesten teil! — Um überhaupt auf das KI-Thema aufmerksam zu machen, macht es Sinn, diverse Proteste, wie den Artstation Protest, zu unterstützen bzw. all jenen den Rücken zu kehren, die KI-Kunst echter Kunst vorziehen. Teile dafür gern das folgende Bild und erkläre, wieso KI aktuell ein Problem darstellt. Und wenn du ein Portfolio auf Artstation hast, lösche es lieber. Die Betreiber sind nicht an der Sicherheit deiner Daten und deiner Kunst interessiert.
    • Umgib dich mit Kunstfreunden! — Mental kann das KI-Thema absolut fertig machen. Das weiß ich aus eigener Hand. An einigen Tagen sah ich für die gesamte Menschheit nur noch Schwarz und konnte aus Depression keine kreativen Ideen mehr fassen. Gerade da ist es umso wichtiger, ein starkes Netz an Gleichgesinnten um einen herum zu haben. Schau also, dass du dich unbedingt offline oder online regelmäßig mit Leuten triffst, die ebenfalls Künstler sind, diese Themen verstehen und auf deiner Seite sind, dich unterstützen, um aus solchen mentalen Tiefs, die jeder von uns hat, wieder heraus zu finden. Ein kleiner Tipp: In meiner S-Art Community auf Discord kannst du einen solchen Safe-Place finden. 🙂
    • Bring es in die Politik! — Wenn du selbst in der Politik oder einem Künstler-Verein tätig bist oder politische Verbindungen hast, nutze das bitte unbedingt! Sprich das Thema an, mach es präsent und verbreite es zusammen mit den Problemen so weit wie möglich. Unsere stärkste Waffe als Menschen sind Gesetze und unser Zusammenhalt, aber viele unserer Politiker haben das Thema noch gar nicht auf dem Schirm. Ich selbst habe mich bereits an die Illustratoren Organisation gewandt und werde schauen, was ich noch tun kann.
    • Unterstütze echte Künstler! — Wie beschrieben sind wir Künstler von den Problemen von KI am meisten betroffen. Wenn du uns unterstützen und den Wert von Kunst generell erhalten möchtest, dann kannst du das mit sehr einfachen Mitteln tun. Egal, ob mit Likes, Teilen von Beiträgen, Weiterempfehlungen oder dem Kauf von Produkten – schau, was die Künstler, die dir gefallen zu bieten haben, kaufe es oder mache andere darauf aufmerksam. So hilfst du uns am meisten.
  •  

  • Schaffe weiter echte Kunst! — Und ganz wichtig: Gib nicht auf und schaffe auch weiterhin Kunst auf die Art und Weise, wie es dir am besten gefällt – hobbymäßig oder beruflich. Kunst ist wie beschrieben nicht nur das Endresultat, sondern vor allem ein Schaffensprozess, der dir so viel mehr geben kann als es KI jemals könnte. Selbst wenn es Jahre dauert, eine bestimmte kreative Fähigkeit zu meistern, wird es das allemal wert sein und du wirst dein gesamtes Leben davon profitieren. Das verspreche ich dir.
Fällt dir noch etwas ein? Dann schreibe deine Ideen auch hier gern in die Kommentare!

KI-Kunst erklärt

Zusammenfassung KI-Kunst & Hoffnung

KI-Kunst und KIs generell werden bleiben und betreffen uns alle bzw. werden uns alle betreffen.


Nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, wie diese KIs tatsächlich entwickelt wurden und welche Probleme sie verursachen, konnte ich nicht mehr still sitzen und tatenlos zusehen, wie die Kunst und die Welt vor die Hunde geht.


Und ich hoffe, dass ich auch dich mit diesem Beitrag aufklären und dir auch etwas Hoffnung schenken konnte. Ja, es klingt vieles sehr düster und pessimistisch. 
KI-Kunst und ihre Generatoren…
  • stehlen aktuell milliardenfach geschützte Daten, …
  • beuten damit insbesondere Künstler auf das massivste aus, …
  • ermöglichen Identitätsdiebstahl und Rufschädigung u.a. über Deep Fakes, …
  • ruinieren Kunst, Kultur & grundlegende, menschliche Werte & Tugenden und …
  • treiben eine unethische und verantwortungslose generelle Art der Entwicklung voran, die unser aller Zukunft negativ beeinflussen wird, wenn wir nicht handeln.
Aber wie du ja jetzt gelernt hast: Das Leben ist Dualität. Wo Dunkelheit und Verderben ist, da ist auch Licht und Hoffnung.

 

Und gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Zukunft eine bessere wird und die KI-Probleme gelöst werden – so klischeehaft es auch klingen mag. Also schau, was du von meinen Vorschlägen bereits jetzt umsetzen kannst, um das Thema positiv voran zu treiben oder bring dich auch gern in die Diskussion in den Kommentaren oder auf Discord ein.

 

In jedem Fall gilt wie immer (und jetzt noch einmal mehr): Bleib kreativ & bis bald! 🙂

Über die Autorin

Sandra Süsser – The Coaching Artist

Ich schaffe Kunst und helfe gleichzeitig anderen kreativen Menschen, ein ganzheitlich erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.

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Quellen:

 

[1] Mehr zur Funktionsweise der KI-Modelle »The text-to-image revolution, explained« von Vox (2022) – https://www.youtube.com/watch?v=SVcsDDABEkM

 

[2] Stable Diffusion verwendet LAION Datensätze »Stable Diffusion 2.0 Release« von Stability.ai (2022) – https://stability.ai/blog/stable-diffusion-v2-release

 

[3] Offizielles Statement von Laion »LAION-5B: A new era of open large-scale multi-modal datasets (12.12.2022) – https://laion.ai/blog/laion-5b/ und https://laion.ai/faq/

 

[4] »Datensatz zum KI-Training bietet fast 6 Milliarden Bilder (13.12.2022) – https://www.golem.de/news/laion-5b-datensatz-zum-ki-training-bietet-fast-6-milliarden-bilder-2212-170470.html

 

[5] Unbedingt lesen: »AI is Probably using your images and it’s not easy to opt out« (26.9.2022) – https://www.vice.com/en/article/3ad58k/ai-is-probably-using-your-images-and-its-not-easy-to-opt-out

 

[6] Hier kannst du LAION-5B nach eigenen Werken durchsuchen »Have I been trained« (2022) – https://haveibeentrained.com/

 

[7] Dreamstudio Fragen & Antworten »Frequently Asked Questions« (2022) – https://beta.dreamstudio.ai/faq

 

[8] Dreamstudio Nutzungsbedingungen »Dream Studio Terms of Service« (2022) – https://beta.dreamstudio.ai/terms-of-service

 

[9] DeviantARTs Statement zu seinem KI-Tool »Create AI-generated Art Fairly with DreamUp« (11.11.2022) – https://www.deviantart.com/team/journal/Create-AI-Generated-Art-Fairly-with-DreamUp-933537821

 

[10] Offizieller Bericht zur Veröffentlichung von Stable Diffusion »Stable Diffusion Public Release« (2022) – https://stability.ai/blog/stable-diffusion-public-release

 

[11] »Artist finds private medical record photos in popular AI training data set« (21.9.2022) – https://arstechnica.com/information-technology/2022/09/artist-finds-private-medical-record-photos-in-popular-ai-training-data-set/

 

[12] Stable Diffusion Nutzungsbedingungen »Stable Diffusion Dream Studio beta Terms of Service« (2022) – https://stability.ai/stablediffusion-terms-of-service

 

[13] »Inside Midjourney, The Generative Art AI That Rivals DALL-E« (18.7.2022) – https://www.vice.com/en/article/wxn5wn/inside-midjourney-the-generative-art-ai-that-rivals-dall-e

 

[14] Midjourney Nutzungsbedinungen »Terms of Service« (2022) – https://midjourney.gitbook.io/docs/terms-of-service

 

[15] Gerichtsverfahren »We’ve filed a lawsuit challenging GitHub Copilot, an AI product that relies on unprecedented open-source software piracy.« (3.11.2022) – https://githubcopilotlitigation.com/

 

[16] Lensa AI Nutzungsbedinungen »Terms of Use« (2022) – https://lensa-ai.com/terms

 

[17] Lesenswerter Twitter-Feed von Chanda Prescod-Weinstein über Lensa Ai (4.12.2022) – https://twitter.com/IBJIYONGI/status/1599536831045197824

 

[18] »Artists can now opt-out of the next version of Stable Diffusion« (16.12.2022) – https://www.technologyreview.com/2022/12/16/1065247/artists-can-now-opt-out-of-the-next-version-of-stable-diffusion/

 

[19] Die aktuelle Wertentwicklung von Stability A.I. »Stability AI Raises Seed Round at $1 Billion Value« (17.10.2022) – https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-10-17/digital-media-firm-stability-ai-raises-funds-at-1-billion-value

 

[20] »Stability AI Announces $101 Million in Funding for Open-Source Artificial Intelligence« (17.10.2022) – https://www.prnewswire.com/news-releases/stability-ai-announces-101-million-in-funding-for-open-source-artificial-intelligence-301650932.html

 

 

[22] Tweet zum Artstation Update (17.12.2022) – https://twitter.com/ArtStationHQ/status/1603895181832601600

 

[23] »AI won an art contest and artists are furious« (3.9.2022) – https://edition.cnn.com/2022/09/03/tech/ai-art-fair-winner-controversy/index.html

 

[24] Greg Rutkowski Fall »This artist is dominating AI-generated art. And he’s not happy about it« (16.9.2022) – https://www.technologyreview.com/2022/09/16/1059598/this-artist-is-dominating-ai-generated-art-and-hes-not-happy-about-it/

 

 

[26] »OpenAI: Is AI replacing creative jobs? „It’s important to be honest“« https://the-decoder.com/openai-is-ai-replacing-creative-jobs-its-important-to-be-honest/

 

[27] Reddit Diskussion »Having a major existential Crisis from AI art« https://www.reddit.com/r/redscarepod/comments/y1t6am/having_a_major_existential_crisis_from_ai_art/

 

[28] Kim Jung Gi AI Modell Tweet (7.10.2022) – https://twitter.com/bg_5you/status/1578146498768175105

 

[29] Tweet Antwort auf die Reaktion von Künstlern bezüglich der Kim Jung Gi KI (8.10.2022) – https://twitter.com/andrewkmar/status/1578526056566247424/photo/1

 

[30] YouTube Tutorial »Get 300$ per day for free from ai art« (11.2022) – https://www.youtube.com/watch?v=TYCNoN9OQww

 

[31] Künstler verachtender AI Artist »Deepartist« auf Artstation – https://www.artstation.com/artwork/9NWL6R

 

[32] Die Abgründe der Menschheit: Verständnislose AI Artists argumentieren »Why are so many people against AI art«? – https://www.reddit.com/r/StableDiffusion/comments/zlnaew/why_are_so_many_people_against_ai_art/

 

[33] Künstler in der Beweispflicht: Tweet über Kunst, die beschuldigt wird, KI-Kunst zu sein (8.10.2022) – https://twitter.com/onthegranblue/status/1578632039326441472

 

[34] Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert: »Deepfakes – Gefahren und Gegenmaßnahmen« – https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-Empfehlungen/Kuenstliche-Intelligenz/Deepfakes/deepfakes_node.html

 

[35] Reddit Thread über den Missbrauch von AI zur Generation von pornografischen Inhalten (12.2022) – https://www.reddit.com/r/Deuxmoi/comments/zo9wf0/within_a_week_there_has_been_ai_generated_sexual/

 

[36] Vice »TikTok Promoted ‚Deepfake AI Porn‘ of Billie Eilish to People’s For You Pages« (14.12.2022) – https://www.vice.com/en/article/m7gnya/billie-eilish-tiktok-ai-art

 

[37] Wired »Most Deepfakes Are Porn, and They’re Multiplying Fast« (7.10.2022) – https://www.wired.com/story/most-deepfakes-porn-multiplying-fast/

 

[38] YouTube »The most urgent threat of deepfakes isn’t politics« mit Kristen Bell – https://www.youtube.com/watch?v=hHHCrf2-x6w

 

[39] Huffpost »I was The Victim of a Deepfake Porn Plot Intended to Silence Me: Rana Ayyub« (21.11.2018) – https://www.huffpost.com/archive/in/entry/deepfake-porn_in_5c1201cfe4b0508b213746bd

 

[40] Techcrunch »Deepfakes for all: Uncensored AI art model prompts ethics questions« (24.8.2022) – https://techcrunch.com/2022/08/24/deepfakes-for-all-uncensored-ai-art-model-prompts-ethics-questions/

 

[41] The New York Times »A Coming-Out Party for Generative A.I., Silicon Valley’s New Craze« (21.10.2022) – https://www.nytimes.com/2022/10/21/technology/generative-ai.html

 

[42] AI Business »Stable Diffusion 3 to Let Artists Opt Out« (19.12.2022) – https://aibusiness.com/nlp/stable-diffusion-3-to-let-artists-opt-out—briefly

 

[43] Emad Mostaque’s Tweet über das »Problem der Bildgeneration« (16.10.2022) – .https://twitter.com/EMostaque/status/1581669854720888832?s=20&t=FFepUBV6Dg2jFYHQ1-Ec7w

 

[44] Youtube »Hayao Miyazaki’s thoughts on an artificial intelligence« – https://www.youtube.com/watch?v=ngZ0K3lWKRc

 

[45] Ammaar Reshi’s Tweet, wie er ein Kinderbuch mit Hilfe von KI erstellt hat (9.12.2022) – https://twitter.com/ammaar/status/1601284293363261441

 

[46] Youtube »Zeichnen lernen kann jeder – Die Talent-Lüge« (2021) – https://www.youtube.com/watch?v=9DFjLHN2fnw

 

[47] Youtube »What AI Developers Want Artists to Know about AI« (11.2022) – https://www.youtube.com/watch?v=K_Bqq09Kaxk

 

[48] »Mein Grundeinkommen« – https://www.mein-grundeinkommen.de/

 

[49] »Useum Joins the open data movement: Old Master Paintings Available to Download« – (13.4.2016) – https://useum.org/blog/Old-Masters-Paintings-Available-Download

 

[50] »Digital Engine«: ein YouTube-Kanal, der den Stand der aktuellen KI-Entwicklung exzellent aufzeigt – https://www.youtube.com/@DigitalEngine

 

[51] GoFundMe US Kampagne »Protecting Artists from AI Technologies« – https://www.gofundme.com/f/protecting-artists-from-ai-technologies

 

[52] GoFundMe EU Kampagne »Help protect our art and data from AI companies« – https://www.gofundme.com/f/help-protect-our-art-and-data-from-ai-companies

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Kommentare

7 Kommentare

  1. Großartiger, informativer Beitrag, der mir einen guten Einblick in die Thematik gibt und mein Verständnis als auch meine Meinungsbildung zu diesem Thema fördert. Danke für diese Detailtiefe und anschaulichen Beispiele. Der Beitrag wird definitiv geteilt.

    Antworten
    • Danke dir, Sandy :). Es freut mich, dass ich dir damit helfen konnte!

      Antworten
      • Ich war schon heiß darauf meine Finger an Midjourney zu bekommen und von nun an meine Slides und meinen Creator Content von einer KI entwerfen zu lassen. Allerdings hat mir dann ein befreundeter Fotograf diesen Artikel von Sandra gemailt. Nun werde ich erstmal die Finger davon lassen:
        > Zum einen aus Prinzip.
        > Zum anderen steht meine Marke und mein Podcast gerade für die Verbindung von Sustainability & Digitalisierung. Und damit auch für soziale Nachhaltigkeit und Datenschutz. Und beides ist bei der aktuellen Umsetzung von Midjourney, Dall-E & Co noch nicht gegeben, wie ich hier gelernt habe. Der Beitrag war für mich der perfekte Executive Summary und Augenöffner.
        Mit Blick auf den aktuellen Hype und erste kommerzielle Werbeanwendungen kann ich mehr schwer vorstellen, dass sich dieser Geist wieder einfangen lässt. Aber genau deswegen braucht es mehr Aufklärung und einen Diskurs darüber.

        Danke, Sandra. Gerne mehr davon!

        Antworten
  2. Einfach nur Wow! zu diesem unglaublich informativen und tiefgehenden Beitrag zum sehr umstrittenen Thema KI-Kunst.

    Habe den Link mehrfach geteilt und hoffe, dass er noch viele weitere Male geteilt wird!

    Danke an dieser Stelle an dich, Sandra.

    Antworten
    • Vielen Dank zurück, Dr. Gonzo 🙂

      Antworten
  3. Hallo Sandra, auf der Suche nach Lösungen zu dieser Thematik bin ich auf deinen Beitrag gestoßen. Vielen dank für deine Mühe und die außergewöhnlich gute Recherche. VG, Anja

    Antworten
    • Vielen Dank für dein Feedback, Anja :). Ist mir auch ein sehr wichtiges Thema. Wenn ich dazu auch nur einen kleinen Teil zur Aufklärung beitragen kann, ist es mir das wert.

      Antworten

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